Zehntausende Pendler betroffen: Bonn Hbf wird monatelang dichtgemacht
Bonn - Für Pendler zwischen Köln und Bonn droht ein Verkehrs-Chaos: Der Bonner Hauptbahnhof soll von Februar bis Juli 2028 komplett gesperrt werden.
Laut dem Kölner Stadt-Anzeiger, soll dort während der Sanierung der linken Rheinstrecke zwischen Köln, Koblenz und Mainz vom 4. Februar bis zum 7. Juli 2028 kein einziger Zug fahren.
Schon vorher, von Ende Juli bis Oktober 2027, sind zehn Wochenenden mit Vollsperrungen geplant. Nur für die Gamescom soll es Ausnahmen geben.
In einem internen Bahn-Papier heiße es: "Bonn Hbf. Im Gesamtzeitraum nicht anfahrbar."
Doch wer denkt, nach diesen sechs Monaten sei alles wieder normal, irrt sich leider. Ab dem 15. September 2028 soll es bis ins erste Quartal 2030 keine Direktverbindungen mehr zwischen Bonn und Köln geben.
Der Grund: Alte Brücken in Köln müssen ersetzt werden.
Sperrung Bonn Hbf: Stadtvorstand schlägt Alarm
Die Stadt Bonn fordert dringend ein Ersatzkonzept. In einem Brandbrief an die Bahn heißt es: "Rund 17.000 Personen pendeln täglich aus Köln nach Bonn, rund 15.000 Personen wiederum aus Bonn nach Köln."
Außerdem kritisieren die Vertreter aus Wirtschaft und Politik: "Die Stadt kämpft schon jetzt mit den Folgen ständiger Baustellen und einem unzuverlässigen Bahnangebot."
Vorgeschlagen wird eine durchgehende S-Bahn auf der rechten Rheinseite von Bonn-Beuel bis Köln-Hansaring sowie der schnelle Ausbau der S13 bis Bonn-Oberkassel.
DB InfraGo winkt jedoch ab: Sanierung und Brückentausch zusammenzulegen sei technisch nicht machbar. Auch Bahn-Chefin Evelyn Palla nennt die Sanierungen "alternativlos".
Nun soll zumindest geprüft werden, ob Züge aus Bonn zumindest bis kurz vor Köln-Süd fahren könnten. Dort könnten Pendler an einem provisorischen Bahnsteig in die KVB umsteigen.
Titelfoto: Sascha Thelen/dpa

