Chefarzt schlägt Alarm! Finger weg von dieser beliebten Partydroge

Köln - Ärzte warnen davor, dass vor allem junge Menschen Lachgas als Partydroge missbrauchen. Der Kölner Mediziner Volker Limmroth fordert daher massive Einschränkungen bei der Verfügbarkeit des Gases.

Auch in Diskotheken und Clubs greifen immer mehr junge Menschen zu Lachgas-Kartuschen, um sich zu berauschen. (Symbolbild)
Auch in Diskotheken und Clubs greifen immer mehr junge Menschen zu Lachgas-Kartuschen, um sich zu berauschen. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

"Das Problem ist, dass es unterschätzt wird", sagte Limmroth, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim, am Freitag im ARD-Morgenmagazin.

Es sei bislang legal, billig und verfügbar. "Selbst am Kiosk neben jeder Schule haben sie das inzwischen. Und das muss aufhören. Die Verfügbarkeit muss unterbrochen werden", sagte er.

"Ein Narkosemittel gehört nicht in den allgemeinen Verkauf, sondern das gehört in die Hände von Ärzten. Und nicht zwischen Gummibärchen."

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) dringt ebenfalls auf strengere Regeln, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge besonders an junge Menschen einzudämmen.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach warnt: "Schnelle Verbreitung muss uns allen Sorge machen"

Mithilfe von gefüllten Luftballons wird das Lachgas konsumiert. (Symbolbild)
Mithilfe von gefüllten Luftballons wird das Lachgas konsumiert. (Symbolbild)  © Annette Birschel/dpa

"Die schnelle Verbreitung bei Kindern und Jugendlichen muss uns allen Sorge machen", hatte er am Mittwoch erklärt.

Er sei dazu mit den zuständigen Ressorts der Regierung im Gespräch, sodass man hoffentlich bald zu Regelungen kommen werde. In Deutschland sind Verkauf und Konsum von Lachgas bislang nicht verboten.

Limmroth berichtete, dass er in seiner Klinik Menschen erlebe, die einen "hochfrequenten" Konsum von Lachgas gehabt hätten - über mehrere Wochen und Monate mehrmals pro Woche.

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"Da verändert sich tatsächlich ein Teil des zentralen Nervensystems", sagte er. "Je nachdem, wie ausgeprägt das ist, kann das auch irreversible Schäden bedeuten."

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Gollnow/dpa, Annette Birschel/dpa

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