Frankfurt am Main - Das Mittel Fentanyl soll Menschen bei starken Schmerzen helfen, doch das synthetische Opioid ist auch eine berüchtigte Droge, die in den USA schon zu Hunderttausenden Toten geführt hat. Auch in Deutschland konsumieren Junkies inzwischen den gefährlichen Wirkstoff!
Die RTL-Sendung "Stern TV" machte in der am Mittwoch ausgestrahlten Folge am Beispiel des Bahnhofsviertels von Frankfurt am Main auf Fentanyl in der Bundesrepublik aufmerksam.
Die aus der RTLZWEI-Serie "Hartes Deutschland" bekannte Frankfurter Drogenabhängige Nelly (34) gibt gegenüber "Stern TV" offen zu: "Ich rauche Fentanyl."
Pro Tag gebe sie 60 bis 80 Euro für Fentanyl-Pflaster aus, um an das Opioid zu gelangen. Um den Drogenkonsum zu finanzieren, prostituiere sie sich, sie habe "drei Stammkunden".
Die Frankfurterin gibt ebenfalls zu, dass sie es bedauert, mit Fentanyl jemals in Kontakt gekommen zu sein. Denn es sei enorm schwer, von der Droge wieder loszukommen.
Das Opioid gilt als extrem gefährlich, da der Unterschied zwischen Rausch und Überdosis äußerst klein ist: Schon zwei Milligramm können für einen erwachsenen Menschen tödlich sein.
"Die Menschen werden sehr ruhig, sehr still, schlafen ein, es gibt einen Atemstillstand"
Auf diese Gefahr macht in der "Stern TV"-Folge auch die Frankfurter Sozialdezernentin Elke Voitl (55, Grüne) aufmerksam.
Die Diplom-Sozialarbeiterin betont ebenfalls: "In Frankfurt ist Fentanyl angekommen" und dies sei "sehr alarmierend". Im Januar hätten die Frankfurter Behörden zum ersten Mal das synthetische Opioid als Streckmittel in Heroin vorgefunden.
Die Grünen-Politikerin schildert den Tod durch das Schmerzmittel wie folgt: "Die Menschen werden sehr ruhig, sehr still, schlafen ein, es gibt einen Atemstillstand. Es ist ein stiller, schneller Tod."
Im Hinblick auf das nun aufkommende Fentanyl wie auch im Hinblick auf die Droge Crack, die im Frankfurter Bahnhofsviertel schon seit längerer Zeit eine große Rolle spielt, fordert Elke Voitl die Landes- und die Bundespolizei ausdrücklich dazu auf, gegen die hinter den Drogen stehenden Kartelle vorzugehen: "Wir brauchen Repression!"
Ihre Behörde könne sich nur um die einzelnen Süchtigen vor Ort kümmern. Diese seien psychisch kranke Menschen, denen geholfen werden müsse.
In der sogenannten "Opioid-Krise" in den USA steht Fentanyl schon seit längerer Zeit im Zentrum. Die Droge ist 50-mal stärker als Heroin, sie gilt als die häufigste Todesursache unter US-Amerikanern in der Altersgruppe zwischen 18 und 45 Jahren.
Die "Stern TV"-Folge vom Mittwoch wird auf RTL+ zum Streaming angeboten.