Hitzige Stadtrats-Debatte über Carolabrücke: Behelfsbrücke oder Ersatzneubau?

Dresden - Die Option einer Behelfsbrücke anstelle der kollabierten Carolabrücke ist vorerst vom Tisch!

Ein AfD-Antrag für die Errichtung einer Behelfsbrücke anstelle der eingestürzten Carolabrücke wurde am Donnerstag im Stadtrat abgelehnt.
Ein AfD-Antrag für die Errichtung einer Behelfsbrücke anstelle der eingestürzten Carolabrücke wurde am Donnerstag im Stadtrat abgelehnt.  © Robert Michael/dpa

Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstag nach hitziger Debatte im Stadtrat mit 49 zu 22 Stimmen abgelehnt. Eingebracht hatte den Vorschlag die nach Mitgliedern stärkste Fraktion der AfD.

Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (36) verwies auf den Druck aus der Wirtschaft und lange Umwege für Berufspendler: "Dieser Einsturz verursacht bis heute enormen Schaden."

Auch mit Blick auf möglicherweise lange Planungsverfahren sei es dringend erforderlich, sich jetzt mit einer Behelfsbrücke zu befassen, appellierte er. Diese könne innerhalb von sechs bis acht Monaten errichtet werden. Die notwendigen Investitionen (die Verwaltung geht von mindestens 30 Millionen Euro aus) würden sich mittelfristig refinanzieren, so Ladzinski.

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Den einzigen Verbündeten für diesen Vorschlag fand die AfD bei der Fraktion von Team Zastrow. Team-Chef Holger Zastrow (56) gab zu bedenken: "Unserer Priorität ist Zeit. Das Leben ist kurz. Das wollen wir nicht im Staustehen verbringen."

Baubürgermeister Kühn: "Fokussieren uns auf Ersatzneubau"

AfD-Stadtrat Thomas Ladzinski (36) hatte sich mit seiner Fraktion für den Bau einer Behelfsbrücke eingesetzt. (Archivbild)
AfD-Stadtrat Thomas Ladzinski (36) hatte sich mit seiner Fraktion für den Bau einer Behelfsbrücke eingesetzt. (Archivbild)  © Eric Münch

Noch sei überhaupt nicht klar, wann der Ersatzneubau der Carolabrücke beginnen könne. "Ich glaube nicht, dass wir 2027 anfangen", raunte Zastrow in die Richtung von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne).

Der grüne Baubürgermeister konterte, dass der Bau einer Interimsbrücke bis zu zwei Jahre dauern könne, also keinesfalls eine kurzfristige Lösung sei. "Wir fokussieren unsere Kapazitäten jetzt auf einen Ersatzneubau", erklärte Kühn das Verwaltungshandeln, warnte auch vor "erheblichen Unterhaltungskosten", die durch eine Notbrücke entstehen.

Mit hohen Zusatzkosten in diesem Zusammenhang rechnete auch CDU-Verkehrspolitiker Veit Böhm (59). "Ich warne davor ein solches Provisorium zu bauen. Nichts steht länger als ein Provisorium", ergänzte André Schollbach (44, Linke).

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SPD-Verkehrsexperte Stefan Engel (32) unterstützte diesen Standpunkt. Es brauche überdies weitere Zuarbeiten der Verwaltung, um hier fundierte Entscheidungen zu treffen. "Mich wundert die Selbstsicherheit mancher Leute. Bei diesem Thema gibt es noch verdammt viel Nebel", so Engel.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, Eric Münch

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