Jetzt soll restliche Carolabrücke fallen: Wie kann Elbe weiter fließen?
Dresden - Vergangene Woche wurde der Plan vorgestellt: Ab Donnerstag beginnen offiziell die Abrissarbeiten an den noch stehenden Zügen A und B der Carolabrücke.
Alles in Kürze
- Abrissarbeiten an Carolabrücke beginnen Donnerstag
- Zug A wird kontrolliert auf Elbe-Polster gelegt
- Stahlrohre verhindern Elbe-Anstau oberhalb Baustelle
- Zwei Bagger zerstören Asphalt und Beton von Zug A
- Bis zu zehn kleinere Bagger zerkleinern Brückenteile

Zunächst ist der mittlere Teil des Zuges A (Oberstromseite, gen Osten) an der Reihe. Ziel ist, die Brückenteile kontrolliert auf die "Polster" in der Elbe zu legen, wie Thomas Alscher (59), Geschäftsführer von Hentschke Bau, erklärte. Diese bestehen aus Kies und Wasserbausteinen, wurden in den vergangenen Tagen aufgeschüttet.
Damit sich die Elbe oberhalb der Baustelle nicht anstaut, platzierten die Arbeiter 60 Stahlrohre (ein Meter breit, bis zu 15 Meter lang) im Fallbett. Durch sie soll das Wasser bei entsprechender Pegelhöhe abfließen.
Zug A soll nun sukzessive "geschwächt" werden. Bedeutet: Zwei große Bagger (120 und 70 Tonnen schwer) zerstören von oben den Asphalt der Straße und den Beton der darunter liegenden Fahrbahnplatte.
Dabei werden die Spanndrähte freigelegt und anschließend mit speziellen Baggerwerkzeugen - ähnlich einer Schere - durchtrennt, bis der Brückenabschnitt herabstürzt.

Tägliche Arbeitserlaubnis von 6 bis 20 Uhr

Wenn Zug A gefallen ist, wird dasselbe Prozedere an Zug B wiederholt.
Sobald die Brückenteile auf dem Boden liegen, stürzt sich ein Rudel von bis zu zehn kleineren Baggern (30 bis 50 Tonnen) auf die Trümmer.
Sie zerkleinern die Stücke für den Transport, zunächst bis ans Elbufer, wo dann der weitere Abtransport vorbereitet wird.
Gearbeitet werden darf für diesen ersten Schritt täglich von 6 bis 20 Uhr. Bis zu fünf Lkws sowie 20 bis 25 Mitarbeiter sind permanent im Einsatz.
Titelfoto: Ove Landgraf