Dresden - Vier Büros sollen den Neubau der im Jahr 2024 eingestürzten Carolabrücke planen. Dazu gehören FHECOR/TSSB aus Berlin, GRASSL aus München, Leonhardt, Andrä und Partner aus Dresden sowie Schüßler-Plan aus Frankfurt am Main.
Das bestätigte nun der Ausschuss für Wirtschaftsförderung. Der Auftrag kann jedoch erst nach einer gesetzlichen Wartefrist Mitte Dezember vergeben werden.
Ab diesem Zeitpunkt arbeiten die Teams bis Mai an ihren Entwürfen. Vorgabe ist ein funktionales, robustes und langlebiges Bauwerk, das sich optisch in die Altstadt einfügt und typische Dresdner Materialien wie Sandstein oder Granit nutzt.
Wichtig sind klare Sichtachsen und eine sichere Verkehrsführung für Autos (vierspurig), den ÖPNV sowie den Fuß- und Radverkehr. Die Brücke soll nur einen Pfeiler in der Elbe erhalten, um Natur- und Gewässerschutz zu berücksichtigen.
Auch technische Leitungen wie Fernwärme und Trinkwasser müssen integriert werden. Über den Siegerentwurf entscheidet der Stadtrat im Herbst 2026.
AfD-Baupolitiker Thomas Ladzinski (36) betont, die ausgewählten Büros brächten "unterschiedliche Philosophien" mit und verfügten über Erfahrung im historischen Umfeld. Die Akzeptanz der Dresdner Bürger sei für die finale Entscheidung "maßgeblich".
BSW-Fraktions-Chef Ralf Böhme (52) kritisiert dagegen das Verfahren als zu aufwendig und langwierig, erkennt jedoch "die hohe fachliche Qualifikation" aller vier Planer an. Die neue Carolabrücke soll 2031 fertig sein – sieben Jahre nach dem Einsturz infolge korrodierter Spannglieder.