Stadt stellt Pläne zu neuer Carolabrücke vor
Dresden - Wie geht es mit der Carolabrücke weiter? Dass Dresden eine neue Brücke braucht, steht fest. Jetzt hat die Stadt ihre Neubau-Pläne etwas konkretisiert.

Nach dem Einsturz von Brückenzug C wurde klar, dass auch Brückenzug A und B abgerissen werden müssen. Die Einsturzgefahr sei zu groß, stellte ein Gutachten fest.
Nun führte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) bei einer öffentlichen Sitzung des Bau-Ausschusses die aktuellen Brückenpläne aus. Die Stadt plant mit dem sogenannten Ersatzneubau - einer Brücke, die sich nur moderat von der bisherigen Carolabrücke unterscheidet.
Die Zufahrtswege sollen nahezu unverändert bleiben. Allerdings soll die neue Brücke über breitere - regelkonforme - Radwege verfügen. Nach Möglichkeit soll der Neubau so gestaltet werden, dass die St. Petersburger Straße in Zukunft "verschlankt" werden kann, hieß es.
Ein Neubau beispielsweise im Stil der ersten Carolabrücke (im Mai 1945 von den Nazis gesprengt) wird nach dem Willen der Verwaltung also nicht kommen.
Verwaltung will Ersatzneubau

Die Variante Ersatzneubau hätte laut Stadt den Vorteil, dass ein langjähriges Planfeststellungsverfahren entfällt. Das habe ein umfangreiches Rechtsgutachten ergeben. Die Stadtplaner hoffen, dass ein Ersatzneubau viel schneller Realität werden könne als eine komplett neue Brücke.
Ohne Planfeststellungsverfahren könnte laut Gutachten allerdings auch eine temporäre Behelfsbrücke an selber Stelle errichtet werden - um dann zu einem späteren Zeitpunkt eine bleibende Brücke für Dresden zu errichten. Diese Variante wurde allerdings verworfen.
Trotz beschleunigtem Verfahren muss der Brückenneubau europaweit ausgeschrieben werden. Bis die wichtige Elbquerung wieder steht, dürften so oder so einige Jahre vergehen.
Noch vor der Sommerpause soll der Stadtrat final entscheiden.
Titelfoto: Robert Michael/dpa