Streit um Unterbringung von Migranten: Thüringen plant vier neue Flüchtlingsheime

Erfurt - In Thüringen gibt es bereits mehrere Erstaufnahmeeinrichtung (Suhl, Hermsdorf, Eisenberg) für Geflüchtete. Um die derzeitige Migrationswelle besser in den Griff zu bekommen, sollen vier weitere große Flüchtlingsheime entstehen.

Um Erstaufnahmeeinrichtungen wie in Suhl künftig zu entlasten, sollen in Thüringen vier kommunale Flüchtlingsheime entstehen.
Um Erstaufnahmeeinrichtungen wie in Suhl künftig zu entlasten, sollen in Thüringen vier kommunale Flüchtlingsheime entstehen.  © Martin Schutt/dpa

Dies berichtet die "Thüringer Allgemeine" und beruft sich dabei auf Aussagen von Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke). Demnach soll in Nord-, Ost-, Mittel- und Südwestthüringen - gemeinsam mit einer Kommune - jeweils eine neue Gemeinschaftsunterkunft mit bis zu 250 Plätzen entstehen. Laut Bericht beauftrage und finanziere das Land die Unterkünfte, so Ramelow.

Die Flüchtlingspolitik im Freistaat steht aktuell in der Kritik. So hatten beispielsweise mehrere SPD-Kommunalpolitiker am Donnerstag der rot-rot-grünen Landesregierung Versagen vorgeworfen. Von SPD-Landräten sowie Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (50, SPD) hieß es, dass Migrationsministerin Doreen Denstädt (46, Grüne) mit ihrem Amt völlig überfordert sei.

Laut Bausewein seien bis Jahresende noch 1200 Flüchtlinge und Asylbewerber für Erfurt angekündigt. In der Landeshauptstadt sei allerdings nur noch Platz für etwa 200. Gegenüber dem "Mitteldeutschen Rundfunk" wies Denstädt die Kritik aus Reihen der Sozialdemokraten zurück. Nach ihren Informationen seien die Unterkünfte in Erfurt erst zu 50 Prozent ausgelastet.

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Wegen des nicht abreißenden Flüchtlingsstroms können sich neu ankommende Migranten seit ein paar Tagen auch in den Außenstellen in Hermsdorf und Eisenberg registrieren lassen. Grund dafür ist die weiterhin überfüllte Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl.

Wegen der zu hohen Zahl an dort untergebrachten Menschen wurde zeitweise sogar ein Aufnahmestopp verhängt.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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