Flugzeugabsturz in Russland: Keine Überlebenden gefunden
Von André Ballin und Calvin Schröder
Tynda (Russland) - In Russland ist am Donnerstag ein Passagierflugzeug abgestürzt. Die Maschine war plötzlich vom Radar verschwunden. Ermittler gehen bislang von menschlichem Versagen als Ursache für den Unfall aus.

Zunächst war von einem vermissten Flugzeug die Rede. Inzwischen haben Einsatzkräfte mithilfe eines Mi-8-Hubschraubers ein brennendes Wrack entdeckt, wie das russische Katastrophenschutzministerium auf Telegram mitteilte.
Die Trümmer wurden rund 15 Kilometer vom Zielflughafen entfernt gefunden. Die Maschine war gerade bei ihrem zweiten Landeanflug, als das Signal verschwand.
Das Wrack liegt mitten in einem schwer zugänglichen Gebiet aus Moor und Taiga, was die Rettungsarbeiten erheblich erschwert.
Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine Antonow An-24, die sich auf dem Weg von ihrem Zwischenstopp in Blagoweschtschensk nach Tynda befand.
An Bord der Maschine waren nach Angaben des Gouverneurs Wassili Orlow 49 Menschen. Als die Rettungskräfte die Absturzstelle erreichten, konnten sie keine Überlebende finden.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen die Fluggesellschaft Angara eingeleitet. Der Vorwurf: Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften.

Warum stürzte die An-24 ab?

Laut Medienberichten gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass menschliches Versagen der Grund für den Absturz war.
Am wahrscheinlichsten ist ein Fehler der Piloten, die aufgrund der schwierigen Wetterlage, die Flughöhe womöglich falsch eingeschätzt hatten.
Infolgedessen könnte die Maschine eine Baumkrone gestreift haben, was dann zum tödlichen Unglück führte.
Zwar soll die Maschine vor dem Abflug nochmals überprüft worden sein, dabei seien jedoch keine Mängel festgestellt worden.
Die An-24 war fast 50 Jahre alt. Sie hatte eine Flugerlaubnis bis zum Jahr 2036, war aber laut Sibreal seit 2018 schon in vier Vorfälle verwickelt.
Originalartikel vom 24.07., 9.59 Uhr, zuletzt aktualisiert am 25.07., 14.16 Uhr.
Titelfoto: HANDOUT / Far Eastern Transport Prosecutor's Office / AFP