"Feminismus hat mich betrogen": 38-Jährige rechnet kinderlos mit Klischees ab

USA - Die 38-jährige Melissa Persling fühlt sich vom Feminismus betrogen, nachdem sie den Wunsch verspürt hat, eine Familie zu gründen und zu heiraten, während sie sich ihrem 39. Geburtstag nähert.

Melissa Persling fühlte mit Ende 30, dass ihr etwas im Leben fehlte, und bekam Panik, das nicht mehr zu bekommen. (Symbolbild)
Melissa Persling fühlte mit Ende 30, dass ihr etwas im Leben fehlte, und bekam Panik, das nicht mehr zu bekommen. (Symbolbild)  © 123RF/maxplay2

Anfang November schrieb Melissa einen viel diskutierten Artikel im englischsprachigen Raum: "Ich bin 38 Jahre alt und Single und mir wurde vor Kurzem klar, dass ich ein Kind möchte. Ich habe Angst, dass ich meine Chance verpasst habe", so der lange, aber treffende Titel des Werkes, der auf Insider erschien.

Nach diesem Artikel erhielt Persling nach eigenen Angaben Hass-E-Mails, vor allem von Männern, die ihr vorwarfen, ein egoistisches Leben geführt zu haben.

Tatsächlich ist es natürlich komplexer. Die 38-Jährige war nämlich schon einmal verheiratet. Mit Anfang 20 heiratete sie einen sehr "traditionellen Mann" und zog in eine ländliche Gegend.

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"Er wollte ein einfaches Leben mit Kindern und hausgemachten Mahlzeiten", erzählte die US-Amerikanerin in einem Interview mit FOX News.

Das habe damals aber nicht zu ihr gepasst. Sie wollte Karriere, keine Kinder und viele Erlebnisse. Nach acht Jahren kam folgerichtig die Trennung.

Den Artikel hätte Melissa Persling fast als Warnung geschrieben

Mit Anfang 20 war Melissa "traditionell" verheiratet, aber es war nicht das, was sie damals zufrieden machte. (Symbolbild)
Mit Anfang 20 war Melissa "traditionell" verheiratet, aber es war nicht das, was sie damals zufrieden machte. (Symbolbild)  © 123rf/olegparylyak

"Ich habe kaum etwas getan, um meine Verachtung für unser Kleinstadtleben zu verbergen. Er war ein guter und fleißiger Mann, aber ich glaube nicht, dass ich ihm dieses Gefühl vermittelt habe", reflektierte Persling nun Jahre später.

Doch der dann völlig unbeschwerte Lebensstil aus "gutem Essen, Trinken und Party" hat ihr nicht das gebracht, was sie eigentlich suchte.

"Ich hätte (den Artikel, Anm. d. Red.) fast als eine Art Warnung an andere Frauen geschrieben. Ich möchte nicht, dass Menschen die wichtigen Dinge im Leben verpassen, weil sie einfach nur Spaß haben, denn ich glaube nicht, dass das jemals wirklich glücklich machen wird."

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Sie wolle nicht Andere für ihre Entscheidungen verantwortlich machen, aber trotzdem wird sie in einem Punkt deutlich: "Ich fühle mich vom Feminismus unglaublich betrogen."

Dass ihr ständig eingetrichtert werde, dass Frauen keine Männer bräuchten und alles können, hält sie jetzt für eine Unwahrheit.

Melissa Persling an junge Frauen: "Das macht euch nicht glücklich"

Melissa glaubt nun für sich realisiert zu haben, dass das Leben aus Selbstverwirklichung und Freiheiten sie nicht glücklich macht. (Symbolbild)
Melissa glaubt nun für sich realisiert zu haben, dass das Leben aus Selbstverwirklichung und Freiheiten sie nicht glücklich macht. (Symbolbild)  © 123RF/vladansrs

Melissa glaubt, dass ihre einstige Ablehnung der Ehe auch mit der Trennung ihrer Eltern zu tun haben könnte, die sie nicht ausreichend verarbeitet habe. Nun aber verstehe sie das "Opfer der Ehe und was das Schöne der Ehe" sei.

"Es ist mir egal, ob ich jemals wieder High Heels anziehe und zu einem schicken Abendessen gehe. Das Zeug spielt keine Rolle. Ich verspreche euch jungen Frauen, dass es euch niemals glücklich machen wird", appellierte sie an ihre Geschlechtsgenossinnen.

Das Glück sei nun aber wieder auf ihrer Seite. Kurz nach dem Erscheinen ihres Artikels ging sie eine Beziehung ein. Mit einem Mann, mit dem sie bis dato "nur" befreundet sein wollte.

"Diesen Kerl hat Gott für mich vorbereitet", sagt Persling jetzt. Beide wollen ein traditionelles Familienleben führen.

"Es sind die Beziehungen, die glücklich machen. Es geht darum, etwas mit einer anderen Person aufzubauen. Es geht darum, ein Leben mit einer anderen Person aufzubauen, Ziele und Pläne mit einer anderen Person zu haben."

Titelfoto: 123RF/maxplay2

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