Israel-Krieg: Zwei Hamas-Geiseln für tot erklärt

Israel - Mitten im Wirbel um den Rückzug von US-Präsident Joe Biden (81) aus dem Rennen um eine weitere Amtszeit reist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am heutigen Montag zu einem offiziellen Besuch in die Vereinigten Staaten.

Joe Biden (81, l.), der noch amtierende Präsident der USA, und Benjamin Netanjahu (74), Ministerpräsident von Israel, bei einem Treffen in Tel Aviv im Oktober 2023.
Joe Biden (81, l.), der noch amtierende Präsident der USA, und Benjamin Netanjahu (74), Ministerpräsident von Israel, bei einem Treffen in Tel Aviv im Oktober 2023.  © Avi Ohayon/GPO/dpa

Es sei noch "zu früh", um sagen zu können, welche Folgen Bidens Entscheidung für Israels Kriegsführung im Gazastreifen haben könnte, zitierte die "Washington Post" eine Quelle in Netanjahus Büro.

Laut israelischen Medienberichten soll ein für Dienstag angesetztes Treffen mit Biden wie geplant stattfinden.

Dabei soll es nach Medienberichten vor allem um die Bemühungen um eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Häftlinge gehen.

Tragisches Schicksal nach Hamas-Horror: Überlebende tot aufgefunden (†22)
Israel Krieg Tragisches Schicksal nach Hamas-Horror: Überlebende tot aufgefunden (†22)

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

22. Juli, 16.13 Uhr: Offenbar viele Tote bei israelischem Vorstoß in Gaza

Bei einem neuerlichen Vorstoß der israelischen Streitkräfte im südlichen Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge viele Tote gegeben.

Die Armee habe im Osten der Stadt Chan Junis angegriffen, sagten Augenzeugen. Mindestens 39 Palästinenser, unter ihnen Frauen und Kinder, seien ums Leben gekommen, weitere 80 hätten Verletzungen erlitten, teilten Krankenhausmitarbeiter in Chan Junis mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

22. Juli, 14.21 Uhr: Zwei Hamas-Geiseln für tot erklärt!

Israel hat zwei weitere Geiseln in der Gewalt der Hamas für tot erklärt, darunter ein polnisch-israelischer Doppelstaatsbürger.

Militärvertreter hätten die Familien von Alex Dancyg (76) und Jagev Buchstab (35) informiert, teilte die Armee mit. Sie seien am 7. Oktober vergangenen Jahres "brutal in den Gazastreifen entführt worden". Beide Männer seien nicht mehr am Leben, ihre Leichen würden von der Terrororganisation Hamas festgehalten.

Die Geiseln Alex Dancyg (76) und Jagev Buchstab (35) sind für tot erklärt worden. (Archiv)
Die Geiseln Alex Dancyg (76) und Jagev Buchstab (35) sind für tot erklärt worden. (Archiv)  © Jörg Carstensen/dpa

22. Juli, 12.49 Uhr: Hamas erstellt Dossiers über Tausende israelische Soldaten

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat nach Medienberichten ausführliche Akten mit Daten Tausender israelischer Soldaten und Soldatinnen angelegt.

Dies berichteten unter anderem die israelische Zeitung "Haaretz" und die deutsche "Zeit" nach gemeinsamen Recherchen. Die Dossiers kursieren demnach bereits seit Dezember 2023 im Netz. Sie umfassten Geburtsdaten, Angehörige, Telefonnummern, E-Mail-Adressen sowie Kontoinformationen, hieß es. Hamas habe die Erstellung der Akten als "Rache für den Mord an den Kindern in Gaza" deklariert.

22. Juli, 11.33 Uhr: 143 Kinder und Jugendliche im Westjordanland getötet

Im Westjordanland und Ost-Jerusalem sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerk Unicef in den vergangenen neun Monaten 143 Kinder und Jugendliche getötet worden.

Außerdem seien 440 junge Palästinenser durch Munition verletzt worden, teilte Unicef weiter mit. Diese Zahlen seien eine "unnötige und exzessive Ausübung von Gewalt gegen die Verwundbarsten". Sie bedeuteten eine Verdreifachung der Opferzahlen im Vergleich zum Neun-Monats-Zeitraum davor. Auf israelischer Seite seien im Westjordanland in den vergangenen neun Monaten zwei Kinder getötet worden, ergänzte Unicef.

Der israelisch-palästinensische Konflikt im Westjordanland steht im Schatten der Gewalt im Gazastreifen. Aber auch hier sind die Opferzahlen hoch. (Archivbild)
Der israelisch-palästinensische Konflikt im Westjordanland steht im Schatten der Gewalt im Gazastreifen. Aber auch hier sind die Opferzahlen hoch. (Archivbild)  © Nasser Ishtayeh/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

22. Juli, 10.41 Uhr: Netanjahu betont vor Reise in die USA Stärke des Bündnisses

Vor seiner Abreise in die USA hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) die Stärke des Bündnisses beider Staaten betont.

Er werde sich um die Unterstützung beider politischer Lager in den USA bemühen, sagte der Regierungschef. "Ich werde meinen Freunden auf beiden Seiten sagen, dass unabhängig davon, wen das amerikanische Volk als seinen nächsten Präsidenten wählt, Israel Amerikas unverzichtbarer und stärker Verbündeter im Nahen Osten bleibt."

22. Juli, 7.02 Uhr: Luftwaffe attackiert nach Beschuss Hisbollah-Stellungen

Die israelische Luftwaffe hat nach Beschuss durch die proiranische Hisbollah erneut Stellungen der Miliz im Südlibanon beschossen.

Wie die israelische Armee am Abend mitteilte, sei eine Raketenabschussanlage bombardiert worden. Zudem seien ein Beobachtungsposten und "Terror-Infrastruktur" der Hisbollah angegriffen worden. Nähere Details wurden nicht genannt. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Zuvor soll die Hisbollah den Norden Israels mit Raketen und Drohnen angegriffen haben.

Rauch steigt nach einem israelischen Angriff im Dorf Yaroun im Südlibanon auf. (Archivbild)
Rauch steigt nach einem israelischen Angriff im Dorf Yaroun im Südlibanon auf. (Archivbild)  © Taher Abu Hamdan/XinHua/dpa

22. Juli, 6.59 Uhr: Israel entsendet Delegation zu Geiselgesprächen

Im Rahmen der schleppend verlaufenden indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas entsendet Israel wieder eine Delegation nach Katar.

Die Abordnung werde sich am Donnerstag auf den Weg machen, teilte das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem mit. Dies habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) nach eingehenden Beratungen über die Geiselfrage entschieden, die er mit dem Verhandlungsteam und den Spitzen des Sicherheitsapparates geführt hatte, hieß es in der Mitteilung weiter.

21. Juli, 17.37 Uhr: Angriff auf Jemen laut Huthi-Anführer neue Kampf-Phase

Der Anführer der Huthi im Jemen hat eine neue Phase im Kampf gegen Israel angekündigt.

Der tödliche Angriff der Miliz auf Tel Aviv am Freitag sei eine "neue Stufe der Eskalation" gewesen, sagte Abdel-Malik al-Huthi in einer im Fernsehsender Al-Masirah übertragenen Rede. "Wir sind sehr glücklich über unseren direkten Kampf mit dem israelischen Feind." Die Miliz verbessere ihre Fähigkeiten laufend und sei in dem Kampf nun "stärker als zuvor". Israels Angriff auf den Hafen von Hudaida im Jemen werde nur zu noch mehr Aktionen gegen Israel führen.

21. Juli, 7.10 Uhr: Israels Armee: Rakete aus dem Jemen abgefangen

Israels Raketenabwehr hat am frühen Morgen nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete abgefangen, die sich vom Jemen aus Israel genähert habe.

Zuvor sei im Raum der südisraelischen Hafenstadt Eilat Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee mit. Das Geschoss sei jedoch nicht in israelisches Gebiet eingedrungen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach Israels Luftangriff im Jemen auf den Hafen von Hudaida als Reaktion auf eine tödliche Drohnenattacke der proiranischen Huthi-Miliz in der Stadt Tel Aviv.

21. Juli, 7.05 Uhr: Bericht: Drei Tote bei israelischem Gegenangriff im Jemen

Bei dem israelischen Luftangriff auf den Hafen Hudaida im Jemen in Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz in Tel Aviv sind nach jemenitischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden.

Wie der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah in der Nacht unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde berichtete, wurden 87 Menschen verletzt. Kampfflugzeuge hatten nach Angaben der israelischen Armee in dem wichtigen Hafen militärische Ziele der Huthi angegriffen. Auf Bildern waren gewaltige Brände zu sehen.

Öltanks brennen im Hafen von Hudaida. Einen Tag nach dem tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv hat Israels Militär nach eigener Darstellung mit einem direkten Gegenschlag im Jemen reagiert.
Öltanks brennen im Hafen von Hudaida. Einen Tag nach dem tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv hat Israels Militär nach eigener Darstellung mit einem direkten Gegenschlag im Jemen reagiert.  © Uncredited/AP/dpa

21. Juli, 7.01 Uhr: Tausende fordern in Israel Geisel-Deal

In Israel haben Tausende von Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und für ein sofortiges Abkommen im Gaza-Krieg zur Freilassung der Geiseln demonstriert.

Kurz vor dem Abflug von Netanjahu in die USA hielten Demonstranten in Jerusalem Transparente mit der Aufschrift hoch: "Kein Flug ohne Abkommen", wie die "Times of Israel" am Abend berichtete. Am Mittwoch will Netanjahu vor beiden Kammern des US-Kongresses eine Rede zu Israels Vorgehen im Gazastreifen halten.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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