Israel-Krieg: Weitere Angriffe und Gefechte im Libanon

Israel/Libanon/Gaza - Der Sieg Donald Trumps bei der Präsidentenwahl in den USA dürfte auch massive Auswirkungen auf den Konflikt im Nahen Osten haben.

Donald Trumps Unberechenbarkeit dürfte ein zusätzlicher Risikofaktor im Nahen Osten werden.
Donald Trumps Unberechenbarkeit dürfte ein zusätzlicher Risikofaktor im Nahen Osten werden.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verspricht sich mehr Unterstützung für seinen harten Kurs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen, die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und gegen den Iran als deren maßgeblichen Unterstützer.

Aber auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und weitere Staatschefs aus dem arabischen Raum hoffen auf gute Zusammenarbeit mit Trump.

Die Unberechenbarkeit des künftigen Präsidenten könnte allerdings ein zusätzlicher Risikofaktor in der Region werden.

Israel-Krieg: Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot!
Israel Krieg Israel-Krieg: Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot!

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

7. November, 16.37 Uhr: Berichte über Tote nach Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen soll es palästinensischen Berichten zufolge wieder etliche Tote gegeben haben.

Mindestens zwölf Menschen seien am Nachmittag im Flüchtlingsviertel Al-Schati ums Leben gekommen und rund 30 weitere verletzt worden, als die israelische Luftwaffe ein ehemaliges Schulgebäude bombardiert habe, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Demnach waren in dem Gebäude im Norden des Gazastreifens Vertriebene untergebracht.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Schati Gazastreifen nach Überlebenden. (Archivbild)
Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff im Flüchtlingslager Schati Gazastreifen nach Überlebenden. (Archivbild)  © Mohammed Al Masri/AP/dpa

7. November, 15.22 Uhr: Hisbollah beschießt Israels Norden wieder massiv

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.

Bis zum Nachmittag registrierte die israelische Armee eigenen Angaben nach rund 50 Geschosse aus dem Nachbarland. Unter anderem in der Küstenstadt Haifa gab es Raketenalarm. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf das Gebiet der Hafenstadt sowie weitere Angriffe auf den Norden Israels für sich.

Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom behandelte eigenen Angaben zufolge einen durch Splitter verletzten 85-Jährigen nach Beschuss aus dem Nachbarland.

7. November, 11.16 Uhr: Weitere Angriffe und Gefechte im Libanon

Ungeachtet neuer israelischer Luftangriffe unweit des Flughafens der libanesischen Hauptstadt Beirut landen und starten dort weiter Flugzeuge.

Der Betrieb laufe regulär weiter, teilte der geschäftsführende Transportminister Ali Hamija mit. In sozialen Medien kursierten Videos, die Explosionen in Sichtweite des Flughafengeländes zeigen. Israels Armee hatte Menschen in benachbarten Vierteln vor den Angriffen zur Evakuierung aufgefordert.

Auch in anderen Teilen des Libanons griff Israel weitere Ziele an. Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete neue Angriffe im Süden in der Nähe des Litani-Flusses. Israelische Bodentruppen hätten unter anderem im Raum Nakura das Feuer mit Maschinengewehren eröffnet. Auch in anderen Dörfern habe es Gefechte zwischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern gegeben.

Rauch und Feuer steigen nach israelischen Luftangriffen Stadtteil Dahieh auf.
Rauch und Feuer steigen nach israelischen Luftangriffen Stadtteil Dahieh auf.  © Hassan Ammar/AP/dpa

7. November, 9.30 Uhr: Israel weitet Militäreinsatz im Norden des Gazastreifens aus

Die israelische Armee hat ihre Einsätze im Norden des Gazastreifens ausgeweitet.

Die Truppen hätten eine neue Operation "gegen Terror-Infrastruktur im Gebiet von Beit Lahia begonnen", teilte die israelische Armee mit. Gleichzeitig sei das Militär weiter im Bereich des Flüchtlingsviertels Dschabalija aktiv. Dort seien binnen 24 Stunden "rund 50 Terroristen ausgeschaltet" worden.

Von palästinensischer Seite gibt es immer wieder Berichte über zahlreiche zivile Opfer im Norden des Gazastreifens. Die Zustände in dem weitgehend zerstörten Gebiet werden als katastrophal beschrieben. Die israelische Armee hatte die Zivilisten dazu aufgerufen, die Kampfzone zu verlassen.

Nach Angaben von Einwohnern halten sich jedoch weiter Tausende von Zivilisten in dem Gebiet auf, weil sie andere Teile des Gazastreifens nicht als sicherer ansehen und die gefährliche Flucht durch das Kampfgebiet fürchten.

Menschen überprüfen zerstörte Gebäude im Flüchtlingslager Dschabalija nach einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen.
Menschen überprüfen zerstörte Gebäude im Flüchtlingslager Dschabalija nach einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen.  © Mahmoud Zaki/XinHua/dpa

7. November, 7.30 Uhr: Hisbollah gibt Angriffe auf mehrere israelische Militärstützpunkte bekannt

Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehrere Militärstützpunkte in Israel angegriffen.

Dabei habe sie mit einem "Drohnenschwarm" erstmals die Fallschirmjäger-Basis Bilu südlich von Tel Aviv ins Visier genommen, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Mittwoch. Zudem meldete die Hisbollah einen erneuten Angriff mit Drohnen und Raketen auf den Marinestützpunkt Stella Maris nordwestlich von Haifa.

Indes erklärte das libanesische Gesundheitsministerium, dass bei israelischen Angriffen auf den Ostlibanon am Mittwoch 40 Menschen getötet worden seien.

6. November, 22.22 Uhr: Tausende demonstrieren in Jerusalem gegen Entlassung Galants

Mehrere Tausend Menschen haben den zweiten Abend in Folge in Jerusalem gegen die Entlassung des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant demonstriert.

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte seinen Widersacher am Dienstagabend entlassen, weil das Vertrauensverhältnis zerrüttet sei.

Die Demonstranten riefen Netanjahu auf, die Entlassung rückgängig zu machen, wie israelische Medien übereinstimmend berichtete. Zudem forderten sie einen Kompromiss mit der Hamas im Gazastreifen, um die noch etwa 100 israelischen Geiseln freizubekommen, und den Verzicht auf geplante Ausnahmen von der Wehrpflicht für ultraorthodoxe Männer.

6. November, 20.49 Uhr: Ausländischer Arbeiter in Israel getötet

Bei Raketenangriffen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon ist erneut ein ausländischer Landarbeiter in Israel getötet worden.

Der Mann sei auf einem Feld in der Nähe des Ortes Kfar Masarik nördlich von Haifa mit schweren Splitterverletzungen gefunden worden und Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Seine Nationalität war zunächst unbekannt. Zuvor hatte es schon in dem Grenzort Avivim Schwerverletzte durch Hisbollah-Raketen gegeben.

Erst vergangene Woche waren im Norden Israels insgesamt sieben Menschen durch Raketen der mit dem Iran verbündeten libanesischen Miliz getötet worden, darunter auch vier ausländische Arbeiter. Die israelische Armee teilte mit, seit dem Morgen seien rund 150 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden.

Spuren von Raketen, die von der pro-iranischen Hisbollah in Richtung Nordisrael abgefeuert wurden, irgendwo in der Nähe der südlibanesischen Stadt Nabatieh.
Spuren von Raketen, die von der pro-iranischen Hisbollah in Richtung Nordisrael abgefeuert wurden, irgendwo in der Nähe der südlibanesischen Stadt Nabatieh.  © Stringer/dpa

6. November, 20.47 Uhr: Dutzende Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Osten des Landes sind libanesischen Angaben zufolge mindestens 40 Menschen getötet worden.

Dutzende weitere seien bei den mehr als 30 Luftschlägen auf Orte in der Provinz Baalbek-Hermel verletzt worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen sowie vom Gouverneur des betroffenen Gebiets im Nordosten des Landes, Baschir Chodr, weiter. Die Hisbollah ist in der Gegend besonders stark vertreten.

Nach einem israelischen Angriff auf die antike Stadt inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah steigt starker Rauch auf. (Archivbild)
Nach einem israelischen Angriff auf die antike Stadt inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen den israelischen Streitkräften und der Hisbollah steigt starker Rauch auf. (Archivbild)  © Stringer/dpa

6. November, 19.51 Uhr: Israel greift erneut Hisbollah-Ziele in Beiruter Vororten an

Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge am Abend wieder Angriffe auf Stellungen der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen.

Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von lauten Explosionen, die in der Stadt zu hören gewesen seien. Demnach stiegen schwarze Rauchsäulen über den betroffenen Gebieten auf. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Laut Israels Armee waren Kommandozentralen und Waffenlager der libanesischen Schiitenmiliz Ziele der Luftschläge in den als Dahija bekannten Vororten Beiruts. Die israelischen Einsatzkräfte hätten vorab zahlreiche Maßnahmen getroffen, um das Risiko zu verringern, dass Zivilisten zu Schaden kommen.

Zuvor hatte die israelische Armee Evakuierungswarnungen für Bewohner mehrerer Gebäude in der Gegend herausgegeben.

6. November, 17.27 Uhr: Schwerverletzte in Israel durch Hisbollah-Raketen

Bei neuen massiven Raketenangriffen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sind im Norden Israels Medienberichten zufolge mehrere Menschen schwer verletzt worden.

Besonders betroffen sei der Ort Avivim in unmittelbarer Nähe zur faktischen Grenze zum Libanon, wie der israelische TV-Sender Kan weiter berichtete. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Miliz teilte mit, sie habe mehrere Orte im Norden Israels beschossen.

Der Sender Kan veröffentlichte auf X ein Video, in dem mehrere Brände und große schwarze Rauchwolken über einem Ort zu sehen sind, bei dem es sich um Avivim handele. Nach Angaben der israelischen Armee wurden bis zum Nachmittag rund 120 Geschosse vom Libanon auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Orten im Norden gab es Luftalarm.

6. November, 17.26 Uhr: Hisbollah-Chef sagt, sie haben zehntausende Kämpfer und viele Waffen

Der Anführer der libanesischen Hisbollah, Naim Kassim, hat die Kampfkraft seiner Miliz betont und neue Drohungen gegen Israel gerichtet.

"Wir haben Zehntausende Kämpfer. Natürlich sind sie jetzt an der Grenze", sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Und wir haben Waffen, die uns für lange Zeit versorgen werden." Er drohte: "Die Tage werden kommen, an denen Raketen auf Israel niederregnen." Eine Niederlage werde die Miliz nicht hinnehmen.

Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive.

Der Führer der Hisbollah, Scheich Naim Kassem.
Der Führer der Hisbollah, Scheich Naim Kassem.  © Bilal Hussein/AP/dpa

6. November, 15.41 Uhr: Verletzte bei Anschlag im Westjordanland - Täter erschossen

Ein Attentäter hat nach Angaben der israelischen Armee im besetzten Westjordanland nördlich von Ramallah mit seinem Auto eine Bushaltestelle nahe einer israelischen Siedlung gerammt.

Eine junge Frau und ein Jugendlicher wurden nach Angaben des Rettungsdienstes leicht verletzt. Anschließend sei er aus seinem Fahrzeug gestiegen und habe versucht, Passanten mit einem Messer anzugreifen, teilte die Armee weiter mit. Der mutmaßliche Terrorist sei erschossen worden. Zur Identität des Täters gab es zunächst keine Angaben.

Titelfoto: Hassan Ammar/AP/dpa

Mehr zum Thema Israel Krieg: