Israel-Krieg: Neue Verhandlungen über Gaza-Abkommen am Wochenende

Israel - Der Anführer der islamistischen Hamas hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen. Israel rechnet mit einer Ablehnung des Deals.

Beinahe täglich wird für die Freilassung der restlichen Geiseln protestiert. Bislang ohne Erfolg.
Beinahe täglich wird für die Freilassung der restlichen Geiseln protestiert. Bislang ohne Erfolg.  © Gil Cohen-Magen/AFP

Jihia al-Sinwar verlange ein garantiertes Ende des Kriegs, fordere Israel außerdem auf, entlassenen palästinensischen Häftlingen nicht den Zugang ins Westjordanland zu verwehren und wolle Einzelheiten zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das Küstengebiet liefern lassen will.

Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, noch einmal eine Delegation nach Ägypten zu schicken, um die laufenden, indirekten Verhandlungen mit Israel über ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln und eine Waffenpause abzuschließen.

Israel ist derweil wenig optimistisch. Laut Medienberichten gehe man davon aus, dass es zu keiner Einigung kommen werde.

Dresdner Abgeordneter zu Israel-Vorgehen in Rafah: "Erschütternd & menschenverachtend"!
Israel Krieg Dresdner Abgeordneter zu Israel-Vorgehen in Rafah: "Erschütternd & menschenverachtend"!

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

3. Mai, 22.21 Uhr: Neue Verhandlungen über Gaza-Abkommen am Wochenende

Die indirekten Verhandlungen über ein Geisel- und Waffenruhe-Abkommen für den Gazastreifen sollen am Wochenende Medienberichten zufolge in Kairo weitergeführt werden.

William Burns, der Chef des US-Geheimdienstes CIA, sei bereits am Freitag in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Quellen.

Eine Delegation der islamistischen Hamas wird dem Portal zufolge am Samstag in Kairo erwartet.

Am Wochenende soll wieder über ein mögliches Gaza-Abkommen verhandelt werden. (Symbolbild)
Am Wochenende soll wieder über ein mögliches Gaza-Abkommen verhandelt werden. (Symbolbild)  © -/XinHua/dpa

3. Mai, 19.37 Uhr: Opfer des Hamas-Massakers tot auf israelischem Gebiet gefunden

Ein Opfer des Hamas-Massakers ist Monate nach dem Überfall tot auf israelischem Gebiet gefunden worden.

Dies teilten die israelischen Streitkräfte am Freitag mit. Der Mann sei bei dem aus dem Gazastreifen heraus geführten Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober des Vorjahres ermordet worden, hieß es in der Mitteilung. Da seine Leiche erst jetzt gefunden wurde, war man bislang davon ausgegangen, dass ihn die Terroristen als Geisel in den Gazastreifen verschleppt hatten.

3. Mai, 13.25 Uhr: Gefahr von Hungersnot im Gazastreifen nicht vorüber

Im Gazastreifen gibt es nach Eindruck der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen etwas mehr Nahrungsmittel. Eine Hungersnot sei aber noch nicht abgewendet.

Wie die WHO berichtete, wurden seit März mehr als 40 stark unterernährte Kinder unter fünf Jahren in Krankenhäuser gebracht. Vor Ausbruch der Kämpfe habe es im Gazastreifen praktisch keine Unterernährung gegeben.

Insgesamt sind nach Angaben der palästinensischen Behörden in den vergangenen Wochen etwa 25 unterernährte Kinder gestorben. Laut WHO habe Unterernährung zu Komplikationen beigetragen, die zu ihrem Tod führten.

In einem privaten Kinderkrankenhaus in der Stadt Rafah werden Kinder behandelt, die an Unterernährung und Medikamentenmangel leiden.
In einem privaten Kinderkrankenhaus in der Stadt Rafah werden Kinder behandelt, die an Unterernährung und Medikamentenmangel leiden.  © Mohammed Talatene/dpa

3. Mai, 9.28 Uhr: Weitere Geisel im Gazastreifen tot

Eine weitere in den Gazastreifen verschleppte Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung tot.

Der Mann war am 7. Oktober von der islamistischen Hamas entführt worden. Seine Leiche soll sich weiter im Gazastreifen befinden. Todesursache und -zeitpunkt wurden nicht genannt.

Die Frau des 49-Jährigen wurde den Angaben zufolge während des Massakers am 7. Oktober ermordet und zwei seiner drei Kinder entführt. Die 13 Jahre alte Tochter sowie der 17-jährige Sohn kamen bereits frei.

3. Mai, 7.18 Uhr: Türkei setzt Ein- und Ausfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus

Die neuen Maßnahmen würden strikt umgesetzt, bis die israelische Regierung den ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe nach Gaza erlaube.

Zuvor hatte der Finanzdienst Bloomberg über den Handels-Stopp berichtet. Spannungen zwischen den beiden Ländern dürften sich nun weiter verschärfen. Anfang April hatte die Türkei bereits Exportbeschränkungen für bestimmte Güter im Handel mit Israel erlassen.

Israels Außenminister Israel Katz reagierte empört auf die Entscheidung. "Erdogan bricht Vereinbarungen, indem er Häfen für israelische Importe und Exporte blockiert", schrieb Katz auf X.

Der türkische Präsident teilte nicht nur mit, den Handel mit Israel aussetzen, sondern auch, sich der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel anschließen zu wollen.
Der türkische Präsident teilte nicht nur mit, den Handel mit Israel aussetzen, sondern auch, sich der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel anschließen zu wollen.  © AHMAD AL-RUBAYE/AFP Pool via AP/dpa

3. Mai, 6.57 Uhr: Israel rechnet mit Ablehnung von Geisel-Deal durch die Hamas

Die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sind Medienberichten zufolge an einem kritischen Punkt angelangt.

Die Führung in Israel gehe davon aus, dass die islamistische Hamas das jüngste Angebot für ein Abkommen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine Waffenruhe offiziell ablehnen wird.

Ein Abkommen hänge nun von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Al-Sinwar ab, deren Zukunft in diesem Krieg auf dem Spiel stehe und deren Kalkül wenig Spielraum für einen Kompromiss lasse, schrieb das "Wall Street Journal".

Al-Sinwar wiederum glaube, dass er keinen Deal eingehen müsse. Arabischen Vermittlern zufolge sei der Hamas-Anführer der Auffassung, dass er den Krieg bereits gewonnen habe.

Wie lange müssen Menschen noch auf die Straße gehen, um ihre entführten Familienmitglieder und Freunde zurückzubekommen? Alles hängt wohl an einem Deal zwischen der Hamas und Israel.
Wie lange müssen Menschen noch auf die Straße gehen, um ihre entführten Familienmitglieder und Freunde zurückzubekommen? Alles hängt wohl an einem Deal zwischen der Hamas und Israel.  © Ilia Yefimovich/dpa

3. Mai, 6.42 Uhr: Hamas-Anführer fordert Änderungen bei Geisel-Deal-Vorschlag

Jihia al-Sinwar, hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen.

Er verlange ein garantiertes, schriftliches Ende des Kriegs, Israel lehnt dies bislang ab. Der Hamas-Anführer im Gazastreifen fordert außerdem, dass Israel entlassenen palästinensischen Häftlingen nicht den Zugang ins Westjordanland verwehrt.

Israel wolle dagegen diejenigen, die lebenslange Haftstrafen absitzen, laut dem jüngsten Entwurf für einen Deal in den Gazastreifen oder ins Ausland schicken.

Weiterhin will der Hamas-Anführer im Gazastreifen Einzelheiten zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das Küstengebiet liefern lassen will.

Jihia al-Sinwar, Chef der Hamas im Gazastreifen.
Jihia al-Sinwar, Chef der Hamas im Gazastreifen.  © Mohammed Talatene/dpa

3. Mai, 6.27 Uhr: Israels Armee benennt Nachfolger für Militärgeheimdienst-Direktor

General Schlomi Binder werde das Amt übernehmen, teilte das Militär mit. Vorgänger Aharon Haliva hatte vor rund anderthalb Wochen seinen Rücktritt verkündet.

Er begründete den Schritt damit, so seiner Führungsverantwortung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober nachzukommen. Haliva hatte nach dem Terrorüberfall erklärt, er trage die Verantwortung für Fehler.

Israels Militär kündigte am Donnerstag auch weitere Neubesetzungen im Generalstab an. Die Ernennungen seien nach einem "langwierigen Prozess" von Israels Verteidigungsminister Joav Galant und Generalstabschef Herzi Halevi vereinbart worden.

2. Mai, 19.58 Uhr: Zerstörung in Gaza die schlimmste seit 1945

Israels Angriffe im Gazastreifen haben nach Einschätzung der UN-Entwicklungsagentur UNDP die schwersten Zerstörungen einer Region seit dem Zweiten Weltkrieg hervorgerufen.

"So etwas haben wir seit 1945 nicht mehr gesehen - seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Intensität in so kurzer Zeit und das enorme Ausmaß der Zerstörung", sagte der örtliche UNDP-Direktor Abdallah al-Dardari am Donnerstag. Einer neuen Einschätzung der UN-Agentur zufolge könnte der Wiederaufbau des Gazastreifens mindestens bis ins Jahr 2040 dauern.

Menschen stehen inmitten der Trümmer eines zerstörten Hauses in der Stadt Deir el-Balah im Zentrum des Gazastreifens.
Menschen stehen inmitten der Trümmer eines zerstörten Hauses in der Stadt Deir el-Balah im Zentrum des Gazastreifens.  © -/XinHua/dpa

2. Mai, 17.11 Uhr: Verletzte Kinder in Gaza erhalten keine angemessene Behandlung

Der israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen bringt nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children schlimme Folgen für Tausende Kinder mit sich.

Viele verletzte Mädchen und Jungen können aufgrund des schlecht funktionierenden Gesundheitssystems nicht angemessen behandelt werden, wie die Organisation am Donnerstag beklagte. Tausende Minderjährige wurden demnach seit Kriegsbeginn verletzt. Vielen seien etwa Gliedmaßen amputiert worden - darunter auch Babys.

Palästinensische Kinder, die durch israelischen Beschuss verwundet wurden, werden in ein Krankenhaus gebracht. (Symbolbild)
Palästinensische Kinder, die durch israelischen Beschuss verwundet wurden, werden in ein Krankenhaus gebracht. (Symbolbild)  © Hatem Ali/AP/dpa

2. Mai, 12.43 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu - Geiseln und Waffenstillstand Themen

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut über die Lage und die weiteren Perspektiven in der Nahostregion ausgetauscht.

Der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Wolfgang Büchner, teilte am Donnerstag in Berlin mit, Scholz und Netanjahu hätten in einem Telefonat zudem über die Bemühungen zur Freilassung aller Geiseln, die sich nach wie vor in den Händen der islamistischen Hamas befinden, sowie über einen Waffenstillstand ausgetauscht.

Außerdem seien auch weitere Verbesserungen der humanitären Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ein Thema gewesen. Details über Inhalte des Gesprächs wurden nicht mitgeteilt.

Olaf Scholz (l.) und Benjamin Netanjahu haben erneut über die Lage im Nahost-Konflikt gesprochen.
Olaf Scholz (l.) und Benjamin Netanjahu haben erneut über die Lage im Nahost-Konflikt gesprochen.  © Michael Kappeler/dpa

2. Mai, 11.30 Uhr: Gaza-Kämpfe dauern während der Bemühungen um Feuerpause an

Während der Bemühungen um einen neuen Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen die Angriffe und Kämpfe im Gaza-Krieg weiter.

Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, Kampfjets und Artillerie hätten am Vortag im zentralen Abschnitt des Gazastreifens "bewaffnete Terroristen, Terror-Infrastruktur und Tunneleingänge angegriffen".

Zuvor sei es zu mehreren Angriffen auf israelische Soldaten gekommen. Ein Abschussgerät für Mörsergranaten sei zerstört worden. Mehrere bewaffnete Kämpfer seien getötet worden.

Titelfoto: -/XinHua/dpa

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