Nahost-Konflikt: Israel plant Auffanglager für 600.000 Gaza-Bewohner

Israel - US-Präsident Donald Trump (79) hofft auf einen Deal für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen noch in dieser Woche.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bezeichnet die Forderungen der islamistischen Hamas als "inakzeptabel".
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) bezeichnet die Forderungen der islamistischen Hamas als "inakzeptabel".  © Leo Correa/AP/dpa

"Ich glaube, wir stehen kurz vor einer Einigung zu Gaza. Wir könnten es diese Woche schaffen", sagte der Republikaner vor Journalisten am Sonntag (Ortszeit).

Laut Medien trifft er heute Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Kurz vor seinem Abflug nach Washington bekräftigte Netanjahu seine Ablehnung jeglicher Vereinbarung, die dazu führen würde, dass die islamistische Hamas im Gazastreifen an der Macht bleibt.

Trump äußerte sich vor seinem Gespräch mit Netanjahu zuversichtlich, dass man mit der Hamas die Freilassung weiterer Geiseln vereinbaren könne.

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Medienberichten zufolge sieht der jüngste Vorschlag des Vermittlers Katar für eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe die Freilassung von zehn Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vor.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

7. Juli, 21.18 Uhr: Israel plant Auffanglager für 600.000 Gaza-Bewohner

Israel Verteidigungsminister Israel Katz hat Medienberichten zufolge die Planung eines riesigen Auffanglagers für 600.000 vom Krieg vertriebene Palästinenser im südlichen Gazastreifens angeordnet.

Damit soll die Macht der islamistischen Hamas über die Bevölkerung des abgeriegelten Küstengebiets geschwächt werden, sagte der Minister einer Gruppe israelischer Journalisten.

Katz sprach demnach von einer "Humanitären Stadt" auf den Trümmern der im Gaza-Krieg zerstörten Stadt Rafah. Dort sollen Hunderttausende Palästinenser Aufnahme finden, die derzeit in Zelten auf dem Gebiet von Al-Mawasi leben.

Das neue Lager soll während der 60-tägigen Feuerpause entstehen, über die derzeit Israel und die Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha indirekt verhandeln, führte Katz weiter aus. Es soll nicht von der israelischen Armee, sondern von nicht näher genannten "internationalen Partnern" verwaltet werden. Das Militär würde das Umfeld sichern.

Behelfsmäßige Zelte für vertriebene Palästinenser stehen im Mawasi-Gebiet in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen.
Behelfsmäßige Zelte für vertriebene Palästinenser stehen im Mawasi-Gebiet in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen.  © Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

7. Juli, 16 Uhr: Protest gegen Gaza-Krieg - rote Farbe am Kanzleramt

Die Polizei hat nach einer Farbaktion am Kanzleramt zwei Menschen festgenommen.

Mehr dazu hier: Neue Generation protestiert am Kanzleramt: Kann rote Farbe Merz umstimmen?

7. Juli, 15.56 Uhr: Irans Präsident - Israel hat versucht, mich umzubringen

Der iranische Präsident ist nach eigenen Worten im Krieg gegen Israel vor wenigen Wochen einem Mordanschlag entgangen.

"Ich war in einer Besprechung. Wir haben darüber gesprochen, wie es weitergehen kann", beschrieb Massud Peseschkian in einem Interview des US-Talkmasters Tucker Carlson einen Kriegstag. "Sie haben versucht, das Gebiet zu bombardieren, in dem wir diese Besprechung abgehalten haben", sagte Peseschkian der englischen Übersetzung zufolge mit Blick auf israelische Angriffe in der Hauptstadt Teheran.

Es ist das erste Interview des iranischen Präsidenten nach dem Zwölftagekrieg. Am 13. Juni hatte Israel den Iran angegriffen und in der Folge militärische und zivile Ziele in weiten Landesteilen bombardiert.

7. Juli, 12.23 Uhr: Israelische Armee verlegte auch Truppen in Pufferzone

Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Dezember 2024 hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet.

Sie verlegte auch Truppen in eine von den Vereinten Nationen kontrollierte Pufferzone zwischen beiden Ländern. Israel will auf diese Weise laut eigenen Angaben unter anderem gegen iranische Waffenlieferungen an die islamistische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz vorgehen.

Israel will gegen iranische Waffenlieferungen an die islamistische Hamas und die libanesische Hisbollah vorgehen. (Archivbild)
Israel will gegen iranische Waffenlieferungen an die islamistische Hamas und die libanesische Hisbollah vorgehen. (Archivbild)  © Matias Delacroix/AP/dpa

7. Juli 12.21 Uhr: Zelle der iranischen Al-Kuds-Brigaden in Syrien festgenommen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut Mitglieder einer Gruppe in Syrien festgenommen, die vom Iran gesteuert worden sein soll.

Hinter der Zelle sollen laut dem israelischen Militär konkret die Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden stehen. Die Al-Kuds-Brigaden sind de facto die Militäreinheit des Irans im Ausland.

Israelische Einsatzkräfte hätten die Gruppe in der Nacht im Süden des Nachbarlands festgenommen, hieß es in einer Stellungnahme der israelischen Armee. Weitere Details zu den Festgenommenen wurden zunächst nicht mitgeteilt.

7. Juli, 12.16 Uhr: Hamas hat Kontrolle über Großteil Gazas verloren

Die islamistische Hamas hat einem Medienbericht zufolge die Kontrolle über 80 Prozent des Gazastreifens verloren.

Bewaffnete Clans füllten das Machtvakuum, sagte ein hochrangiger Hamas-Offizier dem britischen Sender BBC unter der Bedingung, anonym bleiben zu können. "Der Großteil der Führungsriege, etwa 95 Prozent, ist jetzt tot."

Das Hamas-Mitglied, den die BBC als Oberstleutnant bezeichnet, teilte dem Sender weiterhin mit, dass das Kommando- und Kontrollsystem der Hamas aufgrund der monatelangen israelischen Angriffe auf die Führung der Terrororganisation zusammengebrochen sei. Israel habe die Oberhand.

7. Juli, 6.12 Uhr: Weißes Haus bestätigt Treffen von Trump und Netanjahu

Das Weiße Haus hat das Treffen von US-Präsident Donald Trump (79) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) bestätigt.

Trump werde Netanjahu heute Abend um 18.30 Uhr Ortszeit (00.30 MESZ/Dienstag) im Weißen Haus in Washington begrüßen und anschließend zu einem Abendessen treffen, wie die Regierung mitteilte.

Trump (79) und Netanjahu (75) werden sich am heutigen Montag zu einem Treffen zusammenfinden. (Archivbild)
Trump (79) und Netanjahu (75) werden sich am heutigen Montag zu einem Treffen zusammenfinden. (Archivbild)  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

7. Juli, 6.11 Uhr: Israels Armee meldet erneuten Raketenangriff aus dem Jemen

Israel ist nach Angaben des Militärs erneut mit Raketen aus dem Jemen angegriffen worden.

Die Luftabwehr sei aktiviert worden, um zwei aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abzufangen, teilte die Armee am frühen Morgen mit. In mehreren Gebieten Israels hatten die Sirenen geheult. Kurz zuvor hatte Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben militärische Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz im Jemen massiv bombardiert.

7. Juli, 6.10 Uhr: Trump hofft auf Gaza-Deal in dieser Woche

US-Präsident Donald Trump (79) hofft auf einen Gaza-Deal noch in dieser Woche. "Ich glaube, wir stehen kurz vor einer Einigung zu Gaza. Wir könnten es diese Woche schaffen", sagte der Republikaner vor Journalisten am Sonntag (Ortszeit).

Laut Medienberichten trifft er heute Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus. Es ist bereits das dritte Treffen zwischen den beiden engen Verbündeten in sechs Monaten.

7. Juli, 6.07 Uhr: Israels Luftwaffe greift Huthi-Miliz im Jemen an

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben militärische Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz im Jemen bombardiert.

Ziele seien die von der Miliz kontrollierten Häfen von Ras Issa, Hudaida und Salif im Westen des Landes, teilte die Armee in der Nacht mit. Die Häfen würden von den Huthi genutzt, um Waffen aus dem Iran für Terroreinsätze gegen Israel und seine Verbündeten zu transportieren.

Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die jemenitische Huthi-Miliz Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an. Israels Armee schlägt zurück - und warnt Irans Verbündeten mit Nachdruck. (Archivbild)
Seit Beginn des Gaza-Krieges greift die jemenitische Huthi-Miliz Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an. Israels Armee schlägt zurück - und warnt Irans Verbündeten mit Nachdruck. (Archivbild)  © Osamah Yahya/dpa

7. Juli, 6.04 Uhr: Israels Armee will 54.000 ultraorthodoxe Männer einberufen

Die israelische Armee hat angekündigt, bis Ende des Monats 54.000 Einberufungsbefehle an ultraorthodoxe junge Männer zu verschicken.

Diese würden an Religionsstudenten ergehen, deren Befreiung vom Wehrdienst nicht mehr gelte, weil das zugrundeliegende Gesetz seine Wirkung verloren hat, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Streitkräfte.

Titelfoto: Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

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