Nahost-Konflikt: Einsatz gegen Iran trotz Waffenruhe nicht vorbei

Israel - US-Präsident Donald Trump hat sowohl dem Iran als auch Israel vorgeworfen, die gerade erst geschlossene Waffenruhe gebrochen zu haben.

Ein Flugzeug fliegt mit dem Banner "Danke, Präsident Trump" über dem Hudson River in Jersey.  © Milo Hess/ZUMA Press Wire/dpa

"Ich glaube, beide haben sie verletzt", sagte der Republikaner zunächst vor Journalisten in Washington. Er sei sich aber nicht sicher, ob das absichtlich geschehen sei.

Nur kurze Zeit später erklärte er dann: Israel habe eingelenkt und versichert, es werde den Iran nicht mehr angreifen. "Alle Flugzeuge werden umkehren", schrieb er auf Truth Social.

Nach zwölf Tagen Krieg hatte Trump erst wenige Stunden zuvor die Waffenruhe verkündet. "Bitte verstoßen Sie nicht dagegen!", schrieb er auf Truth Social. Beide Kriegsparteien bestätigten die Waffenruhe.

Israel Krieg Israel-Krieg: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen

Im Gespräch mit Journalisten vor seinem Abflug zum Nato-Gipfel in Den Haag zeigte Trump sich dann frustriert über die Situation im Nahen Osten. "Diese Typen müssen sich beruhigen", sagte er und schob später hinterher: "Wir haben zwei Länder, die so lange und so hart gekämpft haben, dass sie nicht wissen, was zum Teufel sie da tun."

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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24. Juni, 21.47 Uhr: Irans Präsident verspricht Rückkehr zur Normalität

Nach Beginn der Waffenruhe mit Israel hat der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht gestellt.

In einer Botschaft an die Nation sprach er vom "Ende eines zwölftägigen Krieges", der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei, und würdigte den Widerstand seines Landes. "Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen."

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24. Juni, 21.46 Uhr: Israel hebt Beschränkungen für Bevölkerung auf

Nach der Verkündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat das israelische Heimatfrontkommando am Abend alle Beschränkungen für die Bevölkerung aufgehoben.

Dies sei nach einer Lagebeurteilung beschlossen worden, teilte Israels Armee mit. So kann etwa der Schulunterricht künftig wieder im Klassenzimmer stattfinden und Versammlungen dürfen wieder ohne Einschränkungen stattfinden.

24. Juni, 20.48 Uhr: Einsatz gegen Iran trotz Waffenruhe nicht vorbei

Trotz einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran geht Israels Kampf gegen die Islamische Republik nach Angaben des israelischen Generalstabschefs Ejal Zamir (59) weiter.

"Wir haben eine wichtige Phase abgeschlossen, aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei", sagte Zamir laut Armeeangaben, ohne Details zu nennen, wie dieser von nun an aussehen werde. Israel trete jetzt in eine neue Phase ein, sagte er zugleich. "Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza – um die Geiseln nach Hause zu bringen und das Hamas-Regime zu stürzen."

Israels Einsatz gegen den Iran ist noch nicht beendet. (Symbolbild)  © Baz Ratner/AP/dpa

24. Juni, 17.50 Uhr: Wieder Dutzende Tote nahe Gaza-Hilfszentren

In der Nähe zweier Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder Dutzende Tote gegeben.

Mindestens 44 Menschen seien ums Leben gekommen, teilten medizinische Behörden im Gazastreifen mit. Nördlich der Stadt Rafah im Süden des Gebiets seien 25 Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf Wartende eröffnet hätten, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

24. Juni, 14.01 Uhr: Katar bestätigt Vermittlerrolle zwischen USA und Iran

Katar hat nach eigenen Angaben auf Wunsch der USA nach dem iranischen Angriff auf einen US-Stützpunkt in dem Golfstaat Kontakt mit dem Iran Kontakt aufgenommen.

Diese Gespräche hätten letztlich zur öffentlichen Ankündigung der Waffenruhe des US-Präsidenten Donald Trump geführt, sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani in einer Pressekonferenz mit seinem libanesischen Amtskollegen Nauaf Salam in der Hauptstadt Doha.

Unmittelbar nach dem Angriff am Montagabend habe es mehrere schnelle Telefonate gegeben. Darunter sei auch ein längeres Gespräch mit Trump gewesen. Die USA hätten Katar gebeten, mit dem Iran Kontakt aufzunehmen, um die Bereitschaft Teherans zu einer Waffenruhe auszuloten.

24. Juni, 13.37 Uhr: Merz fordert Waffenstillstand auch für Gazastreifen

Bundeskanzler Friedrich Merz hat einen Waffenstillstand auch für den Gazastreifen gefordert.

Zugleich machte er im Bundestag in seiner Regierungserklärung deutlich, dass Deutschland dagegen ist, die im EU-Assoziierungsabkommen mit Israel vereinbarten erleichterten Handelsbeziehungen auf Eis zu legen. "Ein Außerkraftsetzen oder gar eine Kündigung dieses Abkommens kommt mit der Bundesregierung nicht infrage", sagte der CDU-Vorsitzende.

Er nutzte die Regierungserklärung auch für ein "besonders herzliches Wort des Dankes" an seinen Außenminister Johann Wadephul, dem er für Nahost-Diplomatie und die Haltung zum Assoziierungsabkommen dankte.

24. Juni, 13.16 Uhr: Trump wütend auf Israel - "Werft die Bomben nicht ab"

US-Präsident Donald Trump hat sich zum Bruch der Waffenruhe geäußert. Teheran habe die Vereinbarung "verletzt", aber "Israel ebenfalls", sagte Trump am Dienstag vor Journalisten in Washington. Er sei "sehr unzufrieden" mit Israel.

Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump: "Israel. Werft diese Bomben nicht ab. Wenn ihr es tut, ist das ein schwerer Verstoß. Holt eure Piloten sofort nach Hause!"

US-Präsident Donald Trump (79) hat sich zum Bruch der Waffenruhe zwischen Iran und Israel geäußert.  © Evan Vucci/AP/dpa

24. Juni, 13 Uhr: Laut Iran seit Beginn des Krieges mehr als 600 Tote und 4700 Verletzte

Im Krieg mit Israel hat es im Iran nach Angaben der dortigen Regierung mehr als 600 Tote gegeben.

Seit dem Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni seien mindestens 610 Tote und mehr als 4700 Verletzte gezählt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in Teheran am Dienstag. In einer am Samstag veröffentlichten Bilanz der iranischen Führung war von mehr als 400 Toten und 3056 Verletzten die Rede gewesen.

Der Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums, Hussein Kermanpur, beteuerte am Dienstag im Onlinedienst X, bei den nun genannten Opfern handele es sich ausschließlich um "Zivilisten". In den Krankenhäusern des Landes hätten sich in den vergangenen zwölf Tagen "extrem erschütternde Szenen" abgespielt.

24. Juni, 11.03 Uhr: Iran bestreitet Angriffe nach Waffenruhe

Der Iran hat Berichten zufolge bestritten, nach Inkrafttreten der Waffenruhe Raketen auf Israel abgefeuert zu haben.

Das meldete die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim. Der iranische Sicherheitsrat bestätigte die Waffenruhe in einem Statement. Man halte aber "den Finger am Abzug".

24. Juni, 10.12 Uhr: Iran bricht Waffenruhe, Israel droht mit Vergeltung

Nach Berichten über einen iranischen Raketenangriff auf Israel trotz einer Waffenruhe hat ein israelischer Minister mit Gegenangriffen gedroht.

"Teheran wird beben", schrieb der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Post auf der Plattform X.

Nach israelischen Medienberichten wurde mindestens eine Rakete in Richtung der Hafenstadt Haifa abgefeuert. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es habe bei dem Angriff keine Verletzten gegeben.

Feuerwehrleute inspizieren ein Gebäude in Beerscheba, in dem eine iranische Rakete eingeschlagen ist und mehrere Menschen getötet hat.  © Ilia Yefimovich/dpa

24. Juni, 7.28 Uhr: Waffenruhe zwischen Iran und Israel laut Trump in Kraft

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist nach seinen Angaben in Kraft getreten.

Das verkündete Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Bitte verstoßen Sie nicht dagegen!", schrieb er.

Die Sonne geht hinter der Stadtsilhouette von Tel Aviv auf.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

24. Juni, 6.25 Uhr: Trump kündigt Waffenruhe an - Vorerst weitere Angriffe

Im Krieg zwischen Israel und dem Iran deutet sich eine Einstellung der Kämpfe an.

US-Präsident Donald Trump kündigte in der Nacht überraschend eine Waffenruhe zwischen den Erzfeinden an. Sie sollte Dienstag beginnen. Der Iran feuerte noch in den Morgenstunden bis zuletzt weitere Raketen auf Israel ab, bestätigte aber zuvor indirekt seine Einwilligung in eine Feuerpause.

Zunächst werde der Iran für zwölf Stunden die Waffen schweigen lassen, dann Israel für zwölf Stunden. Danach gelte der Krieg als beendet, erklärte Trump. Das wäre demnach Mittwochmorgen.

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