Nahost-Konflikt: Weitere Zusammenstöße in syrischer Provinz Suwaida

Israel - Paris, Berlin und London haben dem Iran mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt.

Das Atomprogramm der Iraner, hier die Anreicherungsanlage Fordo, wurde zuletzt durch einen US-Raketenangriff um mehrere Monate zurückgeworfen.
Das Atomprogramm der Iraner, hier die Anreicherungsanlage Fordo, wurde zuletzt durch einen US-Raketenangriff um mehrere Monate zurückgeworfen.  © Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa

Die Außenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) hätten den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi (62) bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem Außenministerium in Paris.

Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen.

Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen den Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.

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Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

18. Juli, 13.45 Uhr: Weitere Zusammenstöße in syrischer Provinz Suwaida

In der syrischen Provinz Suwaida ist es nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros erneut zu Zusammenstößen zwischen lokalen Bevölkerungsgruppen gekommen.

Einige Gruppen versuchten gezielt, mit Falschinformationen zu weiterer Gewalt anzustiften, sagte eine Sprecherin des Büros in Genf. In Suwaida sind Konflikte zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinen ausgebrochen.

Die Spannungen zwischen Drusen und Beduinen in Syrien schlagen erneut in Gewalt um.
Die Spannungen zwischen Drusen und Beduinen in Syrien schlagen erneut in Gewalt um.  © Ghaith Alsayed/AP/dpa

18. Juli, 12.26 Uhr: Syrische Regierungstruppen beziehen Stellung nahe Suwaida

Nach den tagelangen Kämpfen mit Hunderten Toten und Berichten über Exekutionen von Zivilisten wachsen die Spannungen in der syrischen Provinz Suwaida wieder.

Sicherheitskräfte der syrischen Übergangsregierung hatten Stellung an den Rändern der gleichnamigen Provinzhauptstadt bezogen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Augenzeugen vor Ort und aus syrischen Sicherheitskreisen erfuhr. Demnach bereiteten sie sich darauf vor, erneut nach Suwaida einzurücken, um lokale Konfliktparteien auseinanderzuhalten.

18. Juli, 6.25 Uhr: Europa droht Iran im Atomstreit mit Neuauflage von Sanktionen

Paris, Berlin und London haben dem Iran mit dem Wiederinkraftsetzen strenger Sanktionen gedroht, wenn es bis Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen gibt.

Die Außenminister der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) hätten den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi (62) bei einem Telefonat zur Wiederaufnahme von Gesprächen gedrängt, um ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem Außenministerium in Paris.

Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten Jean-Noel Barrot (42, v.l.n.r), Großbritanniens Außenminister David Lammy (52), Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) und die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas (48), während eines Treffens der europäischen Außenminister an einem Terrassentisch in den Büros des Honorarkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Genf.
Frankreichs Minister für Europa und Auswärtige Angelegenheiten Jean-Noel Barrot (42, v.l.n.r), Großbritanniens Außenminister David Lammy (52), Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) und die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas (48), während eines Treffens der europäischen Außenminister an einem Terrassentisch in den Büros des Honorarkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Genf.  © Fabrice Coffrini/KEYSTONE POOL AFP/dpa

17. Juli, 22.23 Uhr: Angriff auf Kirche in Gaza - Israel bedauert Vorfall

Israel hat "tiefes Bedauern" geäußert, nachdem eine katholische Kirche im Gazastreifen bei einem israelischen Militäreinsatz getroffen wurde.

"Wir teilen den Schmerz der Familien und der Gläubigen", hieß es in einer Erklärung des Büros von Regierungschef Benjamin Netanjahu (75). Das Land bleibe dem Schutz heiliger Orte und dem Schutz von Zivilisten verpflichtet, hieß es weiter.

Ein Militärsprecher erklärte am Abend, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass Geschossteile die Kirche während eines Militäreinsatzes versehentlich getroffen hätten. Die Untersuchungen dauerten noch an.

17. Juli, 17.20 Uhr: Israel lässt laut Netanjahu keine Streitkräfte südlich von Damaskus zu

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will keine syrischen Regierungstruppen südlich der Hauptstadt Damaskus zulassen.

"Wir werden syrischen Streitkräften nicht erlauben, in die Region südlich von Damaskus einzudringen", sagte Netanjahu in einer Videoansprache. Eine weitere rote Linie sei "der Schutz unserer Brüder, der Drusen". Israel werde weiterhin militärische Mittel einsetzen, um seine roten Linien durchzusetzen, betonte Netanjahu.

Aufgrund des Eingreifens des israelischen Militärs in Syrien sei eine Waffenruhe in Kraft getreten und die syrischen Streitkräfte hätten sich nach Damaskus zurückgezogen, sagte Netanjahu weiter. Die Feuerpause sei "mit Stärke erreicht worden. Nicht durch Bitten, nicht durch Appelle – mit Stärke", betonte er.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) zeigt sich einmal mehr von seiner harten Seite.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) zeigt sich einmal mehr von seiner harten Seite.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

17. Juli, 15.58 Uhr: Syrische Stadt Suwaida im Chaos

Die syrische Stadt Suwaida ist nach Tagen tödlicher Kämpfe von wichtigen Versorgungsleistungen abgeschnitten. Einwohner beschreiben eine Stadt unter Schock.

Die Hochburg der drusischen Minderheit war zum Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen Drusenmilizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits geworden.

Mindestens 374 Menschen kamen dpa-Informationen zufolge bei den Auseinandersetzungen ums Leben, neben Kämpfern starben auch etliche Zivilisten, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen.

Syrische Regierungstruppen ziehen sich Anfang der Woche aus der Stadt Suwaida zurück, während sie den Stadtrand von Daraa im Süden Syriens passieren.
Syrische Regierungstruppen ziehen sich Anfang der Woche aus der Stadt Suwaida zurück, während sie den Stadtrand von Daraa im Süden Syriens passieren.  © Omar Sanadiki/AP/dpa

17. Juli, 12.20 Uhr: Syrer sind nach Gewalt nach Israel geflohen

Hunderten Menschen aus Syrien ist es nach dem Gewaltausbruch im Süden des Landes einem israelischen Medienbericht zufolge gelungen, nach Israel zu fliehen.

Israels Armee habe in der Nacht Dutzende zurück ins Nachbarland gebracht, berichtete die Nachrichtenseite "ynet". Die meisten seien Angehörige der religiösen Minderheit der Drusen. Derzeit gebe es Bemühungen, weitere Syrer ausfindig zu machen. Das israelische Militär bestätigte die Angaben auf Anfrage zunächst nicht.

Drusen aus Syrien umarmen verwandte israelische Drusen vor dem Überqueren der israelisch-syrischen Grenze in der Stadt auf den israelisch kontrollierten Golanhöhen.
Drusen aus Syrien umarmen verwandte israelische Drusen vor dem Überqueren der israelisch-syrischen Grenze in der Stadt auf den israelisch kontrollierten Golanhöhen.  © Leo Correa/AP/dpa

17. Juli, 12.18 Uhr: Israelischer Angriff trifft Kirche in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen ist palästinensischen Berichten zufolge eine Kirche getroffen worden.

Das lateinische Patriarchat in Jerusalem bestätigte, die katholische Kirche der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt Gaza sei bei einem Angriff getroffen worden. Es habe mehrere Verletzte, darunter den Pfarrer der Gemeinde, und Schäden am Gotteshaus gegeben. Israels Armee sagte auf Anfrage, den Berichten nachzugehen.

17. Juli, 12.16 Uhr: Iran gesteht erstmals Sicherheitsmängel im Krieg gegen Israel ein

Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) hat erstmals Sicherheitsmängel seines Landes im Krieg gegen Israel eingestanden.

"Die Sicherheitsmängel, die während des Krieges deutlich zutage traten, müssen analysiert und behoben werden", sagte Peseschkian laut der Tageszeitung Iran in einer Kabinettssitzung in Teheran. Selbstkritik solcher Art ist im autoritär regierten Iran äußerst selten.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70). (Archivbild)
Der iranische Präsident Massud Peseschkian (70). (Archivbild)  © Vahid Salemi/AP/dpa

17. Juli, 6.20 Uhr: 360 Tote bei Gewalt in Syrien

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte in der Nacht, dass die Zahl der Todesopfer der tagelangen Gewalt auf 360 gestiegen sei.

Unabhängig überprüfen lässt sich die Zahl nicht. Die Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien, die den Konflikt in Syrien mit einem Netz aus Aktivisten verfolgt, gelten aber als in der Regel verlässlich.

Im Zuge der Gewalt in Syrien kamen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits 360 Menschen ums Leben.
Im Zuge der Gewalt in Syrien kamen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits 360 Menschen ums Leben.  © Moawia Atrash/dpa

16. Juli, 21.47 Uhr: US-Außenminister Rubio stellt baldiges Ende der Gewalt in Syrien in Aussicht

US-Außenminister Marco Rubio (54) stellt ein baldiges Ende der Gewalt im Süden Syriens in Aussicht.

Die USA hätten mit allen an den "Zusammenstößen" in Syrien beteiligten Parteien gesprochen, schrieb er auf der Plattform X. Man habe sich auf "konkrete Schritte geeinigt, die dieser beunruhigenden und entsetzlichen Situation" später am Mittwochabend ein Ende setzen sollten.

Alle Parteien müssten dazu die von ihnen eingegangenen Verpflichtungen einhalten. Das erwarteten die USA von ihnen, mahnte er. Mehr Details dazu nannte er nicht.

US-Außenminister Marco Rubio (54) schürt Hoffnung.
US-Außenminister Marco Rubio (54) schürt Hoffnung.  © Alex Brandon/AP/dpa

16. Juli, 20.40 Uhr: Israelische Luftabwehr fängt Rakete aus dem Jemen ab

Die israelische Luftabwehr hat eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das teilte ein Armeesprecher mit. Zuvor schrillten im Süden Israels die Sirenen.

Am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wurden wegen der Rakete einem Bericht des Portals "ynet" zufolge Starts und Landungen vorübergehend ausgesetzt.

Titelfoto: Ghaith Alsayed/AP/dpa

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