Ausbau der Königsbrücker Straße: "Widriger Widerstand" - ein Kommentar
Dresden - Die Planungen für die Königsbrücker Straße begannen in den 90er-Jahren. 30 Jahre später ist immer noch nichts passiert - zumindest baulich. Dafür gab's gescheiterte Planungs-Verfahren, Bürgerversammlungen und über 20 Varianten - was würden wohl die Chinesen dazu sagen?
Für Variante 8.7 gab es schließlich im vergangenen Jahr endlich Baurecht. Sogar der Baubürgermeister war überrascht, dass es keine Klagen mehr dagegen gab. Das machte den Weg frei für den Start der Arbeiten im kommenden Sommer.
Und dennoch: Bis der letzte Pflasterstein verschwunden sein wird, so lange wird es wohl auch noch Widerstand gegen das auf drei Jahre angelegte Projekt geben. Vertraut man dem Baubürgermeister, dann streuen die Widerstands-Kämpfer den Bürgern mit ihrer Forderung nach einer Sanierung im Bestand jedoch "Sand in die Augen".
Denn ohne grundhaften Ausbau gebe es weder barrierefreie Haltestellen noch die passenden Schienen für Stadtbahnwagen, die auf der zukunftsträchtigen Achse zur Chipindustrie im Norden aber benötigt und sogar von den Widerständlern selbst gefordert werden.
Auch an der Fällung der Bäume führe demnach kein Weg vorbei, da man sonst nicht an die maroden Leitungen im Untergrund herankäme, die teils noch aus Kaiserzeiten stammen, dringend getauscht werden müssen.
Eine "Asphaltschneise" zwischen Neustadt und Hechtviertel
Und dass ausgerechnet der grüne Baubürgermeister eine "Asphaltschneise" zwischen Neustadt und Hechtviertel errichten will, kann doch nun wirklich keiner ernsthaft glauben.
Natürlich kostet der aufwendige Ausbau Nerven, insbesondere für die Bewohner der umliegenden Viertel. Aber danach dürfen sie sich aller Voraussicht nach über eine tolle neue "Köni" freuen.
Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch//Renderwerke
