Krieg, Leid und Tod: 2023 könnte ein furchtbares Jahr werden, wir sollten uns wehren

TAG24-Redakteur Florian Gürtler (45) blickt in seinem Kommentar mit großer Sorge auf das neue Jahr 2023.

Krieg in der Ukraine und massive Preis-Schocks bei Lebensmitteln, Energie und anderen wichtigen Gütern - das hinter uns liegende Jahr 2022 hat die sogenannten kleinen Leute in Deutschland und der Welt mit einigen Krisen erschüttert. Auch wenn es vielen sicher nicht gefallen wird, dies zu hören: Das Jahr 2023 wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht besser werden. Womöglich sieht die Zukunft sogar düsterer aus.

Moderatorin Sonya Kraus macht aktuell Urlaub in Thailand: Das Bild zeigt den Screenshot einer Instagram-Story der 49-Jährigen, mit welcher sie ihren Wunsch für 2023 veröffentlichte.
Moderatorin Sonya Kraus macht aktuell Urlaub in Thailand: Das Bild zeigt den Screenshot einer Instagram-Story der 49-Jährigen, mit welcher sie ihren Wunsch für 2023 veröffentlichte.  © Screenshot/Instagram/sonyakraus

Die bekannte Moderatorin Sonya Kraus (49) aus Frankfurt am Main veröffentlichte anlässlich des Jahreswechsels eine Instagram-Story, in welcher sie im Hinblick auf das neue Jahr einen Wunsch formulierte, mit dem sie sicher vielen Menschen aus der Seele sprach.

"Liebes Universum! Bitte lass' 2023 einfach nur langweilig werden. Die letzten Jahre waren zu viel Drama", lautete der Text, den die 49-Jährige veröffentlichte.

Natürlich kann es sein, dass die Frankfurterin damit nur ihr persönliches, von einer Krebs-Erkrankung geprägtes Leben meinte, doch die Formulierung der Moderatorin kann auch im Hinblick auf die allgemeine Weltlage gedeutet werden.

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Nicht wenige Beobachter sprechen von unserer Gegenwart als einer Zeit, die von einer sogenannten multiplen Krise erschüttert wird. Gemeint ist damit, dass die westlichen Gesellschaften von einer anhaltenden Krise geplagt werden, die sich über die Zeit hinweg in verschiedenen Formen manifestiert, wobei jedoch das krisenhafte Moment an sich niemals abreißt.

Tatsächlich sind "Klimakrise", "Euro-Krise", "Soziale Krise", "Ukraine-Krise" oder "Corona-Krise" Begriffe, die wir alle in den zurückliegenden Jahren gehört haben. Aus der Ukraine-Krise ist im Jahr 2022 der Ukraine-Krieg geworden, der wiederum zu einer Gas-Krise und damit einhergehend zu einer Preis-Krise sowie zu einer weiteren Verschärfung der sozialen Krise in Deutschland geführt hat.

Leider ist nicht zu erwarten, dass diese Krisen-Lagen sich im Jahr 2023 einfach in Luft auflösen werden.

Eine neue Spaltung der Welt in wirtschaftlich und militärisch konkurrierende Macht-Bereiche

Krieg in der Ukraine: Eine selbstfahrende Panzerartillerie schießt an einer Frontlinie in der Region Charkiw.
Krieg in der Ukraine: Eine selbstfahrende Panzerartillerie schießt an einer Frontlinie in der Region Charkiw.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Viel mehr ist es ziemlich wahrscheinlich, dass der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Härte weiter gehen wird, dass weiter extremes Leid und Tod den Alltag der Menschen in dem osteuropäischen Land prägen werden.

Dabei sind es übrigens nicht nur die Bewohner der West-Ukraine, die unter diesem Krieg leiden, auch wenn in den deutschen Medien fast immer nur über sie berichtet wird.

Die Bewohner der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes werden ebenfalls beschossen und bombardiert, jedoch wohl nicht von der russischen, sondern vermutlich von der ukrainischen Armee.

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Für Deutschland bedeutet dies höchstwahrscheinlich, dass auch die Preis-Krise bei Energie und Lebensmitteln weiter andauern wird - für alle Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen ist dies eine äußerst schlechte Nachricht, denn die bisherigen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung haben keineswegs alle Härten aufgefangen.

Zugleich werden wir angesichts des Krieges in der Ukraine zu Zeitzeugen einer sich abzeichnenden neuen, konfliktgeladenen politischen Spaltung der Welt in wirtschaftlich und militärisch konkurrierende Macht-Bereiche.

Der bloße Wunsch nach einer ruhigeren Weltlage reicht nicht: Es braucht aktive Gegenwehr

TAG24-Redakteur Florian Gürtler (45) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
TAG24-Redakteur Florian Gürtler (45) lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.  © Florian Gürtler

Politiker aus den USA und Europa sprechen mitunter ganz unverblümt davon, dass sie mit ihrer Politik aktiv gegen Russland oder das deutlich mächtigere China vorgehen wollen.

Diese neue Spaltung der Welt wird sich 2023 wahrscheinlich weiter verschärfen. Im schlimmsten Fall führt sie irgendwann zu neuen Stellvertreterkriegen wie dem in der Ukraine, oder gar zu einem offenen Krieg zwischen Atommächten, wie der Journalist und Autor Jörg Kronauer (55) in seinem Buch "Der Aufmarsch. Vorgeschichte zum Krieg" mahnt.

Angesichts derart düsterer Aussichten ist es verständlich, wenn viele Menschen sich einfach nur eine ruhigere Weltlage wünschen, doch hierdurch alleine wird sich nichts zum Besseren wenden.

Es braucht aktive Gegenwehr der kleinen Leute - gegen die soziale Ungerechtigkeit wie auch gegen die offenkundig vorhandene neue Bereitschaft von Teilen der politischen Elite zu einer konfliktträchtigen internationalen Politik, die im schlimmsten Fall zu Krieg, Leid und Tod führt.

Titelfoto: Montage: Evgeniy Maloletka/AP/dpa, Florian Gürtler

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