Homophobe Attacke mit Flasche: Polizei in Frankfurt stellt drei Verdächtige

Frankfurt am Main - Eine regelrechte Serie, teils äußerst brutaler Attacken gegen Angehörige der LGBTQ-Community beschäftigt die Polizei in Frankfurt. Nun konnten die Ermittler einen Erfolg verbuchen: Drei Tatverdächtige wurden identifiziert, ihre Wohnungen durchsucht.

Nach einer homophoben Attacke in der City von Frankfurt durchsuchte die Polizei die Wohnungen dreier Tatverdächtiger. (Symbolbild)
Nach einer homophoben Attacke in der City von Frankfurt durchsuchte die Polizei die Wohnungen dreier Tatverdächtiger. (Symbolbild)  © Montage: Christian Müller/dpa, Bodo Marks/dpa

Die Polizei-Aktion erfolgte bereits am zurückliegenden Freitag (30. September), wie das Polizeipräsidium Frankfurt mitteilte.

Demnach ermitteln die Beamten gegen einen 21-Jährigen aus Frankfurt-Griesheim als mutmaßlichen Haupttäter sowie gegen eine 22-jährige Frau aus Griesheim und einen 22-jährigen Mann aus der Stadt Hattersheim unweit der Mainmetropole als mutmaßliche Mittäter.

Bei den Wohnungsdurchsuchungen seien Beweismittel sichergestellt worden, "unter anderem die bei der Tat getragene Kleidung", wie ein Sprecher erklärte.

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Die Ermittlungen gegen die drei Verdächtigen beziehen sich auf eine Attacke gegen einen 22 Jahre alten Mann.

Dieser war bereits in den frühen Morgenstunden des 6. August in der Innenstadt von Frankfurt aus einer mehrköpfigen Gruppe heraus zunächst beleidigt und dann mit einer Flasche sowie mit Pfefferspray attackiert worden. Bei einem Handgemenge zerbrach die Flasche, der 22-Jährige wurde durch die scharfen Kanten an der Hand verletzt.

Die bisherigen Erkenntnisse der Polizei weisen eindeutig darauf hin, dass die Attacke einen homophoben Hintergrund hatte – damit ist Hass gegenüber homosexuellen und bisexuellen Menschen gemeint.

Gegen die drei Verdächtigen werde wegen des Verdachts der Beleidigung und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Videoüberwachung führte die Polizei zu den drei Tatverdächtigen

Die Polizei betonte, dass die Identifizierung der drei Tatverdächtigen nicht zuletzt der "Auswertungen vorhandener Videoaufzeichnungen" zu verdanken sei.

Aufgrund der Häufung homophober Attacken in und rund um das Szene-Viertel der LGBTQ-Community in der Frankfurter City möchte das Polizeipräsidium Frankfurt gern verstärkt auf Videoüberwachung setzen, was jedoch von vielen Angehörigen der Frankfurter LGBTQ-Szene abgelehnt wird.

Erst im September war es in der Innenstadt von Frankfurt zu einer homophoben Attacke gekommen. Dabei wurde einem 19-Jährigen mit einer Glasflasche ins Gesicht geschlagen.

Titelfoto: Montage: Christian Müller/dpa, Bodo Marks/dpa

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