Ermittlungen gegen mutmaßliche "Reichsbürger": Durchsuchungen in Thüringen

Mühlhausen - Die "Reichsbürger"-Szene in Thüringen bereitet dem Verfassungsschutz nicht erst seit einer spektakulären Razzia 2022 Kopfschmerzen. Nun schlagen die Behörden fast genau ein Jahr später erneut zu.

Bereits am Dienstag war es zu Durchsuchungen gekommen. (Symbolbild)
Bereits am Dienstag war es zu Durchsuchungen gekommen. (Symbolbild)  © 123RF/animaflorapicsstock

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelt gegen zwölf mutmaßliche "Reichsbürger" wegen des Verdachts des Bildens einer kriminellen Vereinigung. Gegen zwei Beschuldigte sei ein Haftbefehl erlassen und vollstreckt worden, teilte die Ermittlungsbehörde am Mittwoch mit.

Vorausgegangen waren demnach bereits am Dienstag Durchsuchungen und Beschlagnahmungen an elf Orten in ganz Thüringen. Dabei seien etwa 150 Polizisten und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft beteiligt gewesen. Es seien viele schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger sowie Vermögenswerte gesichert worden.

"Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen.

Mit schwarz-weiß-roten Fahnen: Hunderte Reichsbürger in Gera
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Zuletzt hatte der Thüringer Verfassungsschutz von einem deutlichen Erstarken der Szene im Freistaat berichtet und ihr 2022 etwa 1000 Menschen zugerechnet. Im Jahr zuvor seien es noch 770 gewesen.

Am Dienstag erst hatte die Bundesanwaltschaft eine erste Anklage nach einer groß angelegten Anti-Terror-Razzia am 7. Dezember 2022 erhoben. Damals wurde auch das Jagdschloss von Heinrich XIII. Prinz Reuß, dem mutmaßlichen Rädelsführer, in Bad Lobenstein durchsucht.

Titelfoto: 123RF/animaflorapicsstock

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