Polizist angefahren: "Reichsbürger" muss in den Knast!

Stuttgart - Nach einer Auto-Attacke auf einen Polizisten muss ein sogenannter Reichsbürger wegen versuchten Mordes ins Gefängnis.

Der angeklagte mutmaßliche "Reichsbürger" (62, r) spricht vor dem Beginn seines Prozesses mit seinem Anwalt.
Der angeklagte mutmaßliche "Reichsbürger" (62, r) spricht vor dem Beginn seines Prozesses mit seinem Anwalt.  © Bernd Weißbrod/dpa

Das Oberlandesgericht Stuttgart verurteilte den 62-Jährigen am Freitag zu zehn Jahren Haft.

Der Deutsche soll vor gut einem Jahr vor mehreren Verkehrskontrollen geflohen und schließlich auf einen Polizisten zugesteuert sein, den er mit seinem Wagen erfasste und schwer verletzte.

Der Schreiner aus Efringen-Kirchen (Kreis Lörrach) ist der erste sogenannte Reichsbürger, der von der Bundesanwaltschaft vor Gericht angeklagt worden ist.

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Der betroffene Polizist leidet bis heute unter einer posttraumatischen Belastungsstörung und ist dienstunfähig.

Die Bundesanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft wegen versuchten Mordes für den 62-Jährigen gefordert, die Nebenklage eine Haftstrafe "im zweistelligen Bereich".

Der Angeklagte (62, M) wird vor der Urteilsverkündung in einen Gerichtssaal des Oberlandesgerichts geführt.
Der Angeklagte (62, M) wird vor der Urteilsverkündung in einen Gerichtssaal des Oberlandesgerichts geführt.  © Bernd Weißbrod/dpa/Pool/dpa

Die Verteidigung sah den Vorwurf eines vorsätzlichen versuchten Tötungsdelikts nicht als bewiesen an und hatte argumentiert, alle anderen Vorwürfe seien mit den 13 Monaten Untersuchungshaft bereits abgegolten.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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