Demo in Chemnitz: Ver.di kündigt Streiks im Einzelhandel an

Chemnitz - Die Gewerkschaft ver.di hat für die kommenden Tage und Wochen wieder Warnstreiks angekündigt. Diesmal ist der Einzelhandel betroffen - und das nicht nur in Sachsen, sondern auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Die Gewerkschaft ver.di hat für die kommenden Tage und Wochen Warnstreiks im Einzelhandel angekündigt. Am Freitag war Auftakt in Chemnitz
Die Gewerkschaft ver.di hat für die kommenden Tage und Wochen Warnstreiks im Einzelhandel angekündigt. Am Freitag war Auftakt in Chemnitz  © ChemPic/Jan Härtel

Hintergrund für die angekündigten Streiks ist der aktuelle Tarifstreit. Am heutigen Freitag findet der Tarifauftakt im Pentagon3 (Brückenstraße) in Chemnitz statt. Es soll es eine Kundgebung und eine Demo geben.

"Nach dem völlig unzureichenden Angebot der Arbeitgeber, haben sich Beschäftigte kurzfristig entschieden zu streiken. Sie wollen öffentlichkeitswirksam am Tarifauftakt teilnehmen", teilte die Gewerkschaft am Freitag mit.

Es werden etwa 300 Teilnehmer erwartet. Weitere Aktionen sollen folgen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

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Die Gewerkschaft fordert für die nächsten zwölf Monate ein Plus bei den Löhnen und Gehältern von 2,50 Euro pro Stunde ab Juni.

Auszubildende sollen 250 Euro mehr pro Monat erhalten.

Angebot der Arbeitgeber einstimmig abgelehnt

Die Arbeitgeber wollen dagegen eine Lohnerhöhung in mehreren Schritten von drei Prozent im ersten Jahr, zwei Prozent im zweiten Jahr und 2,5 Prozent ab März 2025. Außerdem soll es eine Inflationsausgleichprämie von 1000 Euro verteilt auf zwei Jahre geben. Wer Teilzeit arbeitet, soll die Anpassung entsprechend anteilig erhalten.

Die Mitglieder der Tarifkommission haben das Angebot einstimmig abgelehnt.

"Das Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend. Es bedeutet Reallohnverlust für unsere Beschäftigten, die oft bis über die Belastungsgrenze hinaus buchstäblich den Laden am Laufen halten. Dafür haben sie deutlich mehr Geld verdient", resümiert ver.di Verhandlungsführer Torsten Furgol.

Laut ver.di sind in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt etwa 280.000 Menschen im Einzelhandel beschäftigt. Etwa 25.000 sind gewerkschaftlich organisiert.

Titelfoto: ChemPic/Jan Härtel

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