Eisige Stimmung in Sachsen: Frosta-Mitarbeiter haben genug - das planen sie für Montag

Lommatzsch - Frust im sächsischen Lommatzsch! Die Belegschaft des Frosta-Tiefkühlwerks an der Messaer Straße will für ihre Arbeit besser bezahlt werden, zeigt sich von den bisherigen Angeboten des Konzerns enttäuscht. Zum Wochenstart soll daher die Gemüse-Verarbeitung gestört werden.

Frosta-Beschäftigte aus Sachsen wollen am Montag auf die Barrikaden gehen.
Frosta-Beschäftigte aus Sachsen wollen am Montag auf die Barrikaden gehen.  © NGG

Geplant ist am Montag ein erster 24-Stunden-Streik, kündigte die Gewerkschaft "Nahrung-Genuss-Gaststätten" (NGG) an, nachdem ein vierstündiger Ausstand in der Vergangenheit nicht den gewünschten Effekt erzielt hatte.

"Frosta geht's ziemlich gut. Sie haben volle Auftragsbücher", erklärt Thomas Lißner (46), NGG-Geschäftsführer für Chemnitz-Dresden, gegenüber TAG24. Es sei nur gerecht, wenn die 220 Mitarbeiter am sächsischen Standort vom Erfolg profitieren würden.

"Die Erntesaison für Erbsen ist am Anlaufen, mit Sonderschichten und starker Arbeitsbelastung. Und ausgerechnet in dieser Zeit stößt das Unternehmen die Beschäftigten vor den Kopf", kritisiert Lißner. Die dritte Verhandlungsrunde sei am Dienstag bereits nach 20 Minuten beendet gewesen.

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Frosta habe weder ein verbessertes Angebot vorgelegt noch einen neuen Vorschlag unterbreitet. Bisher biete das Unternehmen nur 3,4 Prozent auf zwölf Monate. Man fordere jedoch eine Erhöhung ab April um 3,4 Prozent, ab November nochmal um 3,4 Prozent - für den entgangenen Monat März zudem eine Einmalzahlung von 156 Euro.

Die Laufzeit des Tarifvertrags solle von zwei auf ein Jahr reduziert werden - auch das schmecke dem Konzern nicht.

Großer Lohnabstand zwischen Frosta-Werken

In Bremerhaven liegt der Hauptsitz des Unternehmens. Hier wird nach NGG-Angaben deutlich besser bezahlt.
In Bremerhaven liegt der Hauptsitz des Unternehmens. Hier wird nach NGG-Angaben deutlich besser bezahlt.  © Sina Schuldt/dpa

Lißner betont, dass man bereits auf Frosta zugegangen sei. Ursprünglich habe man zwölf Prozent verlangt. Dies entspräche dem Lohnabstand zum Werk in Bremerhaven, wo sich der Hauptsitz des Unternehmens befinde.

Doch auch die abgespeckten Forderungen seien bislang abgelehnt worden. Ein längerer Streik solle daher nun den Druck deutlich erhöhen.

"Unsere Hand ist aber ausgestreckt. Wir sind weiterhin verhandlungsbereit", so der 46-Jährige.

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Auf Anfrage äußerte sich Frosta selbst nicht zum Tarifkonflikt.

Titelfoto: Montage: NGG, Sina Schuldt/dpa

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