Ukraine-Krieg: US-Regierung setzt einige Sanktionen wegen Trump-Putin-Treffen aus

Ukraine - Bangen und Hoffen am Tag vor dem amerikanisch-russischen Gipfel: Zwar sitzen die europäischen Staaten und Vertreter Kiews nicht mit am Tisch, wenn US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) am Freitag in Alaska über den Ukraine-Krieg sprechen. Aber sie haben Trump mit auf den Weg gegeben, was aus ihrer Sicht die Botschaft an Putin sein sollte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) betonte, dass der Weg zum Frieden nicht ohne die Beteiligung seines Landes bestimmt werden kann.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) betonte, dass der Weg zum Frieden nicht ohne die Beteiligung seines Landes bestimmt werden kann.  © Fabian Sommer/dpa

Der US-Präsident drohte Putin vorab mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen", falls sich Russlands Staatschef nicht auf ein Ende des von ihm befohlenen Angriffskriegs einlassen sollte.

"Der Weg zum Frieden kann nicht ohne die Ukraine festgelegt werden, und Verhandlungen können nur ein Ergebnis bringen, wenn sie während einer Waffenruhe stattfinden", bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).

Darin seien sich die Unterstützer der Ukraine in der sogenannten Koalition der Willigen einig, schrieb er auf der Plattform X.

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Mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nahm Selenskyj am Mittwoch von Berlin aus an einer Videoschalte dieses Bündnisses mit etwa 20 Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien und Japan teil. Vorangegangen waren eine Schalte führender EU- und Nato-Staaten und der EU-Spitze sowie ein kollektives Telefonat mit Trump.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

14. August, 6.40 Uhr: US-Regierung setzt einige Sanktionen wegen Trump-Putin-Treffen aus

Die US-Regierung setzt einige Russland-Sanktionen teilweise aus, damit das Treffen zwischen Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) in Alaska am Freitag stattfinden kann.

Die Pause gilt bis zum 20. August, wie das US-Finanzministerium mitteilte.

Die US-Regierung hatte in den vergangenen Jahren Behörden und Unternehmen aus Russland mit Sanktionen belegt. Ein zentraler Grund war der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Das könnte den Betroffenen die Reise nach Alaska erschweren. Das Finanzministerium stellte zugleich klar, dass kein blockiertes Eigentum freigegeben werde - und die Aussetzung ausdrücklich nur für Aktivitäten rund um das Treffen in Alaska gelte. Namen wurden in der Mitteilung des Finanzministeriums nicht genannt.

Vor dem Treffen von Donald Trump (79, l.) und Wladimir Putin (72) hat die US-Regierung einige Russland-Sanktionen teilweise ausgesetzt.
Vor dem Treffen von Donald Trump (79, l.) und Wladimir Putin (72) hat die US-Regierung einige Russland-Sanktionen teilweise ausgesetzt.  © Mark Schiefelbein/Mihail Metzel/AP/Pool Sputnik Government via AP/dpa

14. August, 6.29 Uhr: Russische Kampfdrohnen über der Ukraine, Flugbetrieb unterbrochen

Über den östlichen Teilen der Ukraine herrschte am späten Mittwochabend zeitweise Luftalarm.

Die ukrainische Luftwaffe ortete russische Drohnen am Himmel. Außerdem berichteten ukrainische Warn-Apps von Raketenangriffen auf das Gebiet Tschernihiw nördlich von Kiew. Russland scheint seine nächtlichen Angriffe aber reduziert zu haben, seit das Treffen mit Trump im Raum steht.

Auf russischer Seite stellte gegen Mitternacht Ortszeit der Flughafen Wolgograd den Betrieb aus Sicherheitsgründen ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete - ein Zeichen dafür, dass in der Umgebung ukrainische Drohnen geortet wurden.

Am Flughafen Wolgograd war der Flugbetrieb zeitweise unterbrochen. (Archivbild)
Am Flughafen Wolgograd war der Flugbetrieb zeitweise unterbrochen. (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

13. August, 21.05 Uhr: Trump droht Putin mit "schwerwiegenden Konsequenzen"

US-Präsident Donald Trump (79) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht, sollte sich dieser nicht auf eine Beendigung des Ukraine-Kriegs einlassen.

Darauf müsse sich Putin einstellen, falls er bei seinem Treffen mit Trump am Freitag in Alaska keinem Ende des Krieges zustimme, antwortete Trump auf eine entsprechende Frage. Auf eine Rückfrage, ob er mit den Konsequenzen Zölle meine, ging der Präsident nicht ein.

US-Präsident Donald Trump (79).
US-Präsident Donald Trump (79).  © Alex Brandon/AP/dpa

13. August, 20.24 Uhr: Regierungskreise - Werden zügig auf Alaska-Gipfel reagieren

In der Bundesregierung wird die Telefonschalte der Europäer mit US-Präsident Donald Trump (79) vor dessen Alaska-Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin (72) am Freitag als Zeichen europäischer Geschlossenheit gewertet.

Die US-Seite habe die Europäer in den vergangenen Tagen immer wieder gefragt, was diese von den Verhandlungen im nördlichsten US-Bundesstaat erwarteten, hieß es nach der Schalte in deutschen Regierungskreisen. Den Europäern sei es im Gespräch mit Trump und dessen Vizepräsidenten JD Vance (41) gelungen, eine gemeinsame, klare und prägnante Antwort darauf zu geben.

13. August, 19.13 Uhr: Trump stellt Treffen von Putin und Selenskyj in Aussicht

US-Präsident Donald Trump (79) hat erneut ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und Kremlchef Wladimir Putin (72) in Aussicht gestellt.

Daran wolle er selbst ebenfalls teilnehmen, sofern Selenskyj und Putin dies wünschten, sagte Trump in Washington. Allerdings wolle er zunächst abwarten, wie sein für Freitag geplantes Zusammentreffen mit Putin in Alaska verlaufe - denn ebenso könnte es auch nicht zu einem weiteren Treffen kommen.

13. August, 18.43 Uhr: Starmer sieht "realistische Chance" auf Waffenruhe in Ukraine-Krieg

Der britische Premierminister Keir Starmer (62) sieht nach den heutigen Gesprächen zum Ukraine-Krieg eine "realistische Chance" auf einen Waffenstillstand in dem Konflikt.

Seit Beginn des Krieges vor etwa dreieinhalb Jahren habe man keinen Weg zu einer Waffenruhe finden können. Nun gebe es diese Chance "dank der Arbeit", die US-Präsident Donald Trump (79) geleistet habe, sagte Starmer laut der britischen Nachrichtenagentur PA vor einem virtuellen Treffen der "Koalition der Willigen".

13. August, 17.25 Uhr: Nato-Generalsekretär Rutte - "Der Ball liegt nun bei Putin"

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) sieht auf dem Weg zu einem möglichen Frieden im Ukraine-Krieg nun Kremlchef Wladimir Putin (72) in der Pflicht.

Nach einem "tollen Gespräch" mit europäischen Spitzenpolitikern, US-Präsident Donald Trump (79) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) sei man vereint im Bestreben, den "schrecklichen Krieg" zu beenden und einen "gerechten und dauerhaften Frieden" zu erreichen, schrieb er auf der Plattform X. Man schätze die Führung von Trump und die enge Abstimmung mit den Verbündeten. "Der Ball liegt nun bei Putin."

13. August, 17.23 Uhr: Macron wirbt für Ukraine-Treffen in "neutralem Land"

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (47) hat sich für ein Dreiertreffen zwischen US-Präsident Donald Trump (79), Kremlchef Wladimir Putin (72) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) in Europa ausgesprochen.

Trump wolle sich für eine solche Zusammenkunft einsetzen, sagte Macron in seiner Sommerresidenz in Bormes-les-Mimosas nach einer Videoschalte der Europäer mit dem US-Präsidenten. "Wir wünschen uns, dass das in Europa abgehalten wird, in einem neutralen Land, das von allen Seiten akzeptiert wird."

13. August, 17.22 Uhr: Gemeinsame Basis mit den USA laut von der Leyen gestärkt

Europa, die USA und die Nato haben nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) ihre gemeinsame Basis gestärkt.

Das teilte sie nach einer Videoschalte mit, an der unter anderem US-Präsident Donald Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) teilgenommen haben.

Ursula von der Leyen (66), EU-Kommissionspräsidentin. (Archivfoto)
Ursula von der Leyen (66), EU-Kommissionspräsidentin. (Archivfoto)  © Johannes Neudecker/dpa

13. August, 16.45 Uhr: Europäer bestehen auf fünf Punkte für Gespräche mit Russland

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat nach Beratungen mit US-Präsident Donald Trump (79) und europäischen Partnern fünf Grundvoraussetzungen für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg bekräftigt.

"In Alaska müssen grundlegende europäische und ukrainische Sicherheitsinteressen gewahrt bleiben. Das war die Botschaft, die wir heute als Europäerinnen und Europäer dem amerikanischen Präsidenten Trump mit auf den Weg gegeben haben", sagte Merz in Berlin bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).

Merz betonte, bei den Beratungen seien sich die Teilnehmer in der Bewertung der Ausgangslage als auch in dem erreichbaren Ziel für den kommenden Freitag sehr einig gewesen. Er sagte mit Blick auf das Gipfeltreffen in Alaska: "Wir wollen, dass Präsident Donald Trump am Freitag in Anchorage Erfolg hat."

Deutlich gemacht worden sei, dass die Ukraine mit am Tisch sitzen müsse, sobald es dann Folgetreffen gebe. "Wir wollen, dass in der richtigen Reihenfolge verhandelt wird. Ein Waffenstillstand muss am Anfang stehen", sagte Merz. Wesentliche Elemente sollten dann anschließend in einem Rahmenabkommen vereinbart werden.

Drittens nannte er: "Die Ukraine ist zu Verhandlungen über territoriale Fragen bereit. Dann muss aber die sogenannte Kontaktlinie der Ausgangspunkt sein und eine rechtliche Anerkennung russischer Besetzungen steht nicht zur Debatte. Der Grundsatz, dass Grenzen nicht gewaltsam verändert werden dürfen, muss fortgelten." Nötig seien zudem "robuste Sicherheitsgarantien für Kiew" und die Verteidigungsfähigkeit durch die ukrainischen Streitkräfte. Zudem müssten Verhandlungen Teil einer gemeinsamen transatlantischen Strategie sein.

Wolodymyr Selenskyj (47, l.), Präsident der Ukraine und Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU, r.) geben ein Statement ab.
Wolodymyr Selenskyj (47, l.), Präsident der Ukraine und Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU, r.) geben ein Statement ab.  © Fabian Sommer/dpa

13. August, 16.41 Uhr: Selenskyj erwartet Waffenstillstand und Sicherheitsgarantien

Vom bevorstehenden Alaska-Gipfel erhofft sich der ukrainische Wolodymyr Selenskyj (47) einen sofortigen Waffenstillstand sowie robuste Sicherheitsgarantien für sein Land.

Das sagte er laut Übersetzung des Kanzleramts in Berlin nach Beratungen mit europäischen Staats- und Regierungschefs sowie US-Präsident Donald Trump (79). Bei allen Verhandlungen, bei denen es um die Zukunft seines Landes gehe, müsse die Ukraine mit am Tisch sitzen, betonte Selenskyj. Zudem dürfe Russland kein Veto-Recht bei einem Nato-Beitritt der Ukraine eingeräumt werden.

Titelfoto: Mark Schiefelbein/Mihail Metzel/AP/Pool Sputnik Government via AP/dpa

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