Knickt Ford jetzt ein? Autobauer reagiert auf Streik in Köln am Mittwoch

Von Wolf von Dewitz

Köln - Wenige Stunden vor dem ersten Streik bei den Kölner Ford-Werken am Mittwoch könnte doch noch etwas Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zwischen dem Management und der IG Metall kommen.

Bereits seit 1932 rollen im Ford-Werk in Köln-Niehl die Wagen des US-Autobauers vom Band.
Bereits seit 1932 rollen im Ford-Werk in Köln-Niehl die Wagen des US-Autobauers vom Band.  © Oliver Berg/dpa

Die Gewerkschaft teilte in Köln mit, dass es nach der Streikankündigung "tatsächlich eine Reaktion der Arbeitgeberseite" gebe.

In einem kurzfristig einberaumten Treffen der Tarifparteien am Dienstagnachmittag wolle die Geschäftsführung über neue Lösungsvorschläge informieren, hieß es von der IG Metall.

Man werde sich die Vorschläge anhören und dann darüber entscheiden, ob die Verhandlungen noch im Laufe dieser Woche wiederaufgenommen werden.

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"Schließlich möchten wir so schnell wie möglich ein gutes Ergebnis für die Belegschaft erreichen", sagte die Gewerkschafterin Kerstin Klein. Derzeit liegen die Verhandlungen auf Eis.

Streik am Mittwoch soll unabhängig von Verhandlungen stattfinden

Ford produziert in Köln zwei neue Elektro-Automodelle, deren Verkauf unter den Erwartungen liegt. Die Firma ist deswegen stark unter Druck.
Ford produziert in Köln zwei neue Elektro-Automodelle, deren Verkauf unter den Erwartungen liegt. Die Firma ist deswegen stark unter Druck.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Doch egal, welche Ergebnisse das Gespräch am Dienstagabend bringen wird - nach Auskunft der IG Metall wird der Streik am Mittwoch auf jeden Fall durchgeführt. "Wir werden morgen mit unseren Streikposten an den Werkstoren und Drehkreuzen stehen", sagte der IG-Metaller Frank Koch.

Ein Firmensprecher wollte die angeblichen Lösungsvorschläge nicht kommentieren.

Für Mittwoch hat die IG Metall zum Streik aufgerufen - das hat es in der fast hundertjährigen Geschichte der Kölner Ford-Werke GmbH mit ihren derzeit noch etwa 11.500 Mitarbeiter bislang nicht gegeben.

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Bis Ende 2027 möchte das Management 2.900 Stellen streichen. Dagegen läuft die Gewerkschaft Sturm: Sie wirft der Firmenspitze eine Konzeptlosigkeit vor, mit der der Fortbestand der Deutschlandtochter des US-Konzerns gefährdet sei.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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