Verdi ruft am Freitag zum nächsten Streik am Flughafen Hamburg auf

Hamburg - Verdi hat den nächsten Streik am Hamburger Flughafen angekündigt.

Das Bodenpersonal wird am Freitag zum Streik aufgerufen. (Archivbild)
Das Bodenpersonal wird am Freitag zum Streik aufgerufen. (Archivbild)  © Bodo Marks/dpa

Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister GROUNDSTARS, STARS und CATS am Freitag beginnend mit der Frühschicht ab 3 Uhr bis 23.59 Uhr zum Warnstreik auf.

Die rund 900 Angestellten kümmern sich beispielsweise um die Be- und Entladung der Flugzeuge, Crew- und Passagierbeförderung, Gepäckabfertigung, Flugzeug-Enteisung, Flugorganisation und die Reinigung der Maschinen.

135 Starts und 132 Landungen sind eigentlich am Freitag geplant. Viele Reisende haben wegen des Streiks des Sicherheitspersonals am heutigen Donnerstag auf Freitag umgebucht. Mehr als 160 Abflüge und Ankünfte fielen aus.

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Der Flughafen setze alles daran, dass die Flüge wie geplant stattfinden können, hieß es am Nachmittag vom Airport. Damit sollen die Auswirkungen für die Fluggäste so gering wie möglich gehalten werden. Bislang wurde kein Flug gestrichen.

Reisende werden gebeten, sich regelmäßig über ihren aktuellen Flugstatus zu informieren, da eventuelle Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden können. Außerdem sollten Passagiere ausreichend Zeit einplanen und nur das nötigste Gepäck – wenn möglich nur Handgepäck – mitnehmen.

Das fordert Verdi und das bieten die Arbeitgeber an

Am Donnerstag fielen wegen des Streiks des Sicherheitspersonals alle Abflüge in Hamburg aus.
Am Donnerstag fielen wegen des Streiks des Sicherheitspersonals alle Abflüge in Hamburg aus.  © Oliver Wunder/TAG24

Verdi fordert für das Bodenpersonal die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro und eine Anhebung der Tabellenlöhne um 200 Euro und 5,5 Prozent rückwirkend ab 1. Januar 2024.

"Dieser Streikaufruf ist eine bodenlose Frechheit der Hamburger Verdi!", sagt Christian Noack, Geschäftsführer HAM Ground Handling GmbH und Arbeitgebervertreter in den Verhandlungen.

Auf Bundesebene liege der Gewerkschaft nach sechs Jahren Dialog ein erstmalig einzuführender Branchentarifvertrag vor. Er könnte bereits im Juli in Kraft treten und sehe deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten vor. "Dazu zählen eine Arbeitszeitreduzierung von 39 auf eine 37,5-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie zusätzliche Urlaubstage und Gehaltserhöhungen."

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Im vergangenen Jahr habe es für das Bodenpersonal ohne Streik eine Lohnerhöhung von rund 20 Prozent gegeben. Mittlerweile liege das Einstiegsgehalt für ungelernte Beschäftigte durchschnittlich bei mindestens 3.000 Euro brutto pro Monat.

Laut Verdi hat der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Die Geschäftsführung spiele auf Zeit, so der Vorwurf. "Es ist nicht nachvollziehbar, wie Beschäftigte bei einem Einstiegsstundenlohn von 15 Euro die massive Anhebung der Verbraucherpreise bewältigen sollen", sagte Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär Verdi Hamburg.

Erstmeldung: 12.12 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 17.43 Uhr.

Titelfoto: Bodo Marks/dpa

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