Waffen für Hamas-Anschläge? Weiterer Verdächtiger festgenommen
Von Jacqueline Melcher
Flensburg/Karlsruhe - Nach seiner Festnahme im Zug nach Flensburg ist ein weiterer Verdächtiger im Zusammenhang mit der Beschaffung von Waffen für die Terrororganisation Hamas in Untersuchungshaft.
Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe erließ einen Haftbefehl und setzte ihn in Vollzug, wie eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte.
Die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde wirft dem Mann unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz vor.
Beamte des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei hatten ihn am Donnerstag bei seiner Einreise aus Dänemark im Zug festgenommen.
Der Beschuldigte soll Waffen von einem mutmaßlichen Hamas-Mitglied in Hessen zu einem anderen mutmaßlichen Hamas-Mitglied nach Berlin transportiert haben.
Nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft sollten so Anschläge der Hamas auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland und Europa vorbereitet werden.
Waffen für Hamas-Anschläge? Festnahmen auch in Berlin
Erst am Dienstagabend hatten die Ermittler ein mutmaßliches Mitglied der Hamas nach dessen Einreise aus Tschechien festnehmen lassen. Es soll für die Hamas ein vollautomatisches Gewehr, acht Pistolen sowie über 600 Schuss Munition beschafft haben.
Der jüngst im Zug bei Flensburg Festgenommene soll diese Waffen in Hessen entgegengenommen und nach Berlin gebracht haben.
Die Festnahmen in dieser Woche waren nicht die ersten im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gegen mutmaßliche Mitglieder und Waffenbeschaffer der Hamas.
Am 1. Oktober wurden in Berlin drei mutmaßliche Auslandsoperateure der Hamas gefasst, die ebenfalls in die Waffenbeschaffung involviert gewesen sein sollen.
Titelfoto: Uli Deck/dpa

