Hunde können nicht schwitzen: So schützt Ihr Eure Haustiere vor der Sommerhitze

Leipzig - Auch Hunde, Meerschweinchen und Vögel leiden unter sommerlicher Hitze. Haustiere sollten daher unbedingt vor der prallen Sonne geschützt werden und immer genug Flüssigkeit haben.

Gerade Hunde werden gern mal im Auto gelassen, wenn Herrchen oder Frauchen schnell etwas erledigen müssen. Im Sommer kann dies den Fellnasen jedoch ebenso schnell zum Verhängnis werden.
Gerade Hunde werden gern mal im Auto gelassen, wenn Herrchen oder Frauchen schnell etwas erledigen müssen. Im Sommer kann dies den Fellnasen jedoch ebenso schnell zum Verhängnis werden.  © amiga2005/123RF

Haustierbesitzer sollten daher einige Tipps des Deutschen Tierschutzbunds und weiterer Verbände beachten. Allen voran: viel Flüssigkeit.

Im Gegensatz zum Menschen können sich Hund, Katze, Hamster und Co. nicht durch Schwitzen abkühlen, sondern vor allem durch Hecheln und Trinken. Ausreichend Flüssigkeit ist deshalb überlebenswichtig, um die Tiere vor Austrocknung und einem lebensbedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur zu schützen.

Ebenso wichtig ist es, Tiere niemals im Auto zurückzulassen! Die hohen Temperaturen verwandeln den Innenraum schon nach kurzer Zeit in einen Backofen. Die Folgen für das Tier sind Sauerstoffmangel, Übelkeit und Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufversagen. Im schlimmsten Fall droht ein qualvoller Tod.

Tierpfleger reiben sich die Augen, als sie in diesen Karton sehen
Hunde Tierpfleger reiben sich die Augen, als sie in diesen Karton sehen

Bei moderaten 26 Grad draußen steigt die Temperatur im Wagen bereits nach 30 Minuten auf 44 Grad. Bei 36 Grad sind nach Angaben des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe nach einer halben Stunde 52 Grad im Auto erreicht. Die meisten Hunde halten Temperaturen ab 40 Grad höchstens 15 Minuten lang aus.

Ein geöffnetes Schiebedach oder ein einen Spaltbreit geöffnetes Fenster reichen nicht aus, um für Abkühlung zu sorgen, auch dann nicht, wenn das Auto im Schatten steht. Auch bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im Innern rasch auf 50 Grad und mehr an.

Haustiere in der Sonne: Ein schattiges Plätzchen sollte immer da sein

Die Käfige von Meerschweinchen, Kaninchen und Co. sollten im Sommer immer einen schattigen Rückzugsort haben. Wichtig dabei ist es, den sich verändernden Sonnenstand zu beachten.
Die Käfige von Meerschweinchen, Kaninchen und Co. sollten im Sommer immer einen schattigen Rückzugsort haben. Wichtig dabei ist es, den sich verändernden Sonnenstand zu beachten.  © pandpstock001/123RF

Und weil wir gerade bei den Hunden sind: Gassigänge sollten bei großer Hitze in die kühleren Morgen- und Abendstunden sowie möglichst in schattige Parks oder Waldgebiete verlegt werden. Gleiches gilt für Ausritte mit dem Pferd.

Doch nicht nur für Rex, Charlie & Co., sondern auch für Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervogel spielt Sonnenschutz eine Rolle. Tatsächlich gehören die kleinen Haustiere zu den häufigsten Hitzeopfern, denn ihre Käfige oder Freigehege sind oftmals der prallen Sonne ausgesetzt.

Haustiere sollten sich immer an ein schattiges Plätzchen zurückziehen können. Dabei ist der sich verändernde Sonnenstand im Tagesverlauf zu beachten. Hilfreich sind auch schattige Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte Handtücher über dem Gehege. Hunde sollten übrigens nicht zu kurz geschoren werden, weil sie an unbehaarten Stellen Sonnenbrand bekommen können.

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Zu beachten ist dabei außerdem, dass Haustiere zwar frische Luft brauchen, die Käfige allerdings nicht im Durchzug stehen sollten.

Was den Menschen die hohen Temperaturen erträglicher macht, kann bei Tieren folgenschwere Erkrankungen nach sich ziehen.

Haustiere im Sommer: So erkennt Ihr Hitzschlagsymptome bei Euren Liebsten

Und auch Weidetiere wie beispielsweise Pferde brauchen im Sommer Schatten sowie viel Wasser.
Und auch Weidetiere wie beispielsweise Pferde brauchen im Sommer Schatten sowie viel Wasser.  © moroart/123RF

Fehlen ein Schattenplatz, frische Luft und ausreichend Trinkwasser, kommt es bei den Tieren zum Wärmestau, der dann schnell zu einem Hitzschlag führen kann. Bei Nagern und Kaninchen zum Beispiel können schon Temperaturen von 25 bis 28 Grad Celsius zum Kollaps führen.

Glasiger Blick, tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals sind bei einem Hund Anzeichen, dass ihm die Hitze sehr zusetzt. Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und Bewusstlosigkeit deuten auf einen Hitzschlag hin.

Bei Katzen erkennt man dies an Unruhe, erhöhtem Herzschlag und erhöhter Temperatur oder daran, dass die Tiere stark hechelnd auf dem Bauch liegen. Bei diesen Symptomen gilt: schnellstens zum Tierarzt.

Zu guter Letzt noch ein paar Tipps für Vögel, Fische und Weidetiere:

  • Wer Vögeln ein Badehäuschen zur Verfügung stellt, sollte das Wasser häufig wechseln. Vögel, die keine Badehäuschen nutzen, können vorsichtig mit Wasser besprüht werden.
  • Das Wasser im Aquarium kann sich für die Fische lebensbedrohlich aufheizen. Notfalls sollte vorsichtig kaltes Wasser nachgefüllt werden.
  • Pferde, Schafe oder Rinder sollten sich immer in den Schatten zurückziehen können. Zudem muss ausreichend Wasser in der Tränke sein.

Passt gut auf Eure Fellnasen auf im Sommer!

Titelfoto: amiga2005/123RF

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