Er hat ein schweres Schicksal, jetzt sucht der sensible "Lancelot" ein ruhiges Zuhause

Aschaffenburg - Obwohl sich seine Vorbesitzer sehr gut um "Sir Lancelot" gekümmert haben, ist der vierjährige Appenzeller-Rüde im Aschaffenburger Tierheim gelandet.

Leider gelingt es dem überaus sensiblen "Sir Lancelot" nur selten, mal abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.
Leider gelingt es dem überaus sensiblen "Sir Lancelot" nur selten, mal abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.  © Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

Laut dem Tierheim haben die früheren Halter mit "Lancelot" seit dem Welpenalter immer fleißig gearbeitet. Schließlich seien sie mit ihrem Latein aber einfach am Ende gewesen und haben sich schweren Herzens dazu entschieden, den Hund abzugeben.

Im Tierheim konnten sich nun die Mitarbeiter selbst ein Bild von "Lancelot" machen. So sei der Rüde ein richtig feiner Kerl, menschenbezogen, lerne gerne und liebe Spaziergänge. Allerdings sei er überaus sensibel, nehme alle Reize von außen auf und besitze ein sehr dünnes Nervenkostüm.

Dementsprechend sei "Lancelot" sehr schnell gestresst und wirke dann auch in eigentlich unproblematischen Alltagssituationen überfordert und verunsichert.

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Hinzu komme, dass der Rüde leider auch noch ein körperliches Leiden hat. Er habe mit Arthrosen im linken Bein zu kämpfen, weshalb er ab und zu kürzere Zwangspausen einlegen und Schmerzmittel einnehmen müsse, um das Bein zu erholen. An seiner Bewegungsfreude ändere dies aber nichts.

Mittlerweile kann "Lancelot" auch einmal richtig durchatmen

Appenzeller Sennenhunde neigen generell dazu, im Alltag gestresst zu sein. Deshalb sollte man im Umgang mit ihnen genügend Geduld besitzen. (Symbolbild)
Appenzeller Sennenhunde neigen generell dazu, im Alltag gestresst zu sein. Deshalb sollte man im Umgang mit ihnen genügend Geduld besitzen. (Symbolbild)  © 123rf/nikolan

Zurzeit arbeiten die Aschaffenburger Tierpflegerinnen und Tierpfleger intensiv mit ihm daran, dass er sich besser entspannen kann. Gerade abends, wenn im Tierheim Ruhe eingekehrt sei, könne er endlich mal "richtig durchatmen".

Außerdem tue es ihm sehr gut, zurzeit einen Alltag mit den immer gleichen Abläufen vor sich zu haben, die er mittlerweile kenne und die ihn deshalb nicht mehr stressen. Darüber hinaus nehme er gerne am Hundetraining teil und lerne schnell, auch wenn zum Beispiel die Leinenführigkeit noch verbessert werden könne.

Mit seinen Artgenossen komme "Lancelot" mittlerweile besser zurecht, was zu Beginn seiner Zeit im Tierheim noch nicht so gut funktioniert hatte. Auch hieran habe er sich nun gewöhnt und lebe aktuell sogar in einer "Zweier-WG" mit einem anderen Hund.

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Jetzt wünscht man sich im Tierheim, dass "Lancelot" bald ein passendes neues Zuhause findet.

Allerdings empfehlen die Tierpfleger, dass man für den Umgang mit dem schönen Kerl viel Geduld und auch Konsequenz benötige und am besten bereits über Erfahrung mit Appenzeller Sennenhunden verfügen sollte. Auch eine Hundeschule sollte weiterhin besucht werden.

Interessenten werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 06021/89260 oder über das Kontaktformular mit dem Tierheim in Aschaffenburg in Verbindung zu setzen.

Titelfoto: Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

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