Feiner Kerl mit Maulkorb-Pflicht: Darum ist Cockapoo Henry so schwer zu vermitteln

Offenbach am Main - Der knapp sieben Jahre alte Cockapoo Henry aus dem Tierheim in Offenbach ist ein richtig feiner Kerl und ein toller Begleiter. Aber er hat ein großes Problem, weshalb er nahezu durchgehend einen Maulkorb tragen muss.

Weil er in bestimmten Situationen heftig reagiert, besteht für Henry Maulkorb-Pflicht.
Weil er in bestimmten Situationen heftig reagiert, besteht für Henry Maulkorb-Pflicht.  © Bild-Montage: Tierschutzverein Offenbach e.V.

Wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Webseite des Tierheims erklären, hat Henry nie gelernt, dass Menschen nicht angegriffen werden sollen.

Das bedeutet, dass er in bestimmten Situationen - wenn es etwa um Futter geht - seine Ressourcen überaus deutlich verteidige. Vor allem gegenüber Männern sei dieses Verhalten sehr ausgeprägt, weshalb es in der Vergangenheit auch schon zu Beißvorfällen kam.

Henry benötige deshalb in jedem Fall Menschen mit viel Erfahrung im Umgang mit Hunden, die seine Körpersprache ernst nehmen und auch bereit sind, schwierige Momente mit ihm durchzustehen.

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In seinem neuen Zuhause sollten klare Strukturen bestehen und seine Bezugspersonen dürfen auch nicht größere Diskussionen mit ihm scheuen.

Kinder können nicht mit ihm zusammenleben und - wie bereits erwähnt - ist ein Maulkorb im Alltag Pflicht. Allerdings betonen die Tierpfleger auf der Webseite, dass dieser keinesfalls als Strafe zu sehen sei, sondern als Schutz für alle Beteiligten.

So könnten seine Menschen auch in heiklen Situationen ruhig regieren und Henry darf am normalen Leben teilhaben.

Seit drei Jahren wartet Cockapoo Henry auf ein neues Zuhause

Abseits seiner Beißproblematik ist Henry ein sehr aufgeschlossener und lernfreudiger Hund.
Abseits seiner Beißproblematik ist Henry ein sehr aufgeschlossener und lernfreudiger Hund.  © Tierschutzverein Offenbach e.V.

Dass eine Vermittlung natürlich nicht einfach ist, zeigt sich auch daran, dass das Offenbacher Tierheim Henry erst kürzlich von einer befreundeten Einrichtung übernommen hat, nachdem er dort drei Jahre vergeblich auf ein neues Zuhause gewartet hatte.

Und das ist sehr schade, denn eigentlich sei Henry ein sehr aufgeschlossener, lernfreudiger und aktiver Rüde, der Spaziergänge liebe und sich dabei von seiner besten Seite zeige. Mit anderen Hunde vertrage er sich gut und sei stubenrein.

Zudem gehen die Tierpfleger davon aus, dass Henry nach einer Eingewöhnungszeit die ein oder andere Stunde alleine zu Hause bleiben kann.

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Wer sich vorstellen kann, Henry zu adoptieren, und ihn kennenlernen möchte, kann sich gerne mit dem Offenbacher Tierheim per E-Mail in Verbindung setzen.

Titelfoto: Bild-Montage: Tierschutzverein Offenbach e.V.

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