Internationaler Katzentag: Tierschützer fordern Kastrationspflicht
Von Ulf Vogler
München - Zum internationalen Katzentag haben Tierschützer erneut eine flächendeckende Kastrationspflicht für freilaufende Katzen verlangt.
Alles in Kürze
- Tierschützer fordern Kastrationspflicht für freilaufende Katzen
- Viele Tierheime in Bayern sind überfüllt
- Katzentag soll auf Problematik aufmerksam machen
- Tierschutzbund verlangt bayernweite oder bundesweite Verordnung
- 90 Prozent der Kommunen haben keine Katzenschutzverordnung

Viele Tierheime in Bayern seien derzeit wieder am Limit, weil sie mit einer Katzenflut konfrontiert seien, teilte der bayerische Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes mit.
"Trächtige Katzen, unzählige Katzenbabys, verwilderte Katzen und vor allem viele kranke Tiere sind Alltag und eine immense Herausforderung für unsere Tierheime", sagte die Präsidentin des Landesverbands, Ilona Wojahn. Manche Einrichtungen stünden kurz vor einem Aufnahmestopp.
Der 8. August ist seit mehr als zwei Jahrzehnten der sogenannte Weltkatzentag. An diesem Tag sollen diese Tiere besondere Aufmerksamkeit bekommen.
Der Tierschutzbund verlangt seit langem, dass alle Freigänger-Katzen kastriert werden, um die Vermehrung zu verlangsamen.
Es gibt bereits Aktionen, bei denen verwilderte Katzen gefangen und kastriert werden. "Aber Bayerns Katzen-Problem besteht weiter, weil all diese Maßnahmen nicht ausreichen", teilte der Landesverband weiter mit.
Katzen: Landes- oder bundesweite Kastrationsvorschrift verlangt

Die Tierschützer verlangen eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Katzen, die aus den Wohnungen kommen. Der Landesverband hält es für positiv, dass manche Kommunen bereits entsprechende Verordnungen erlassen hätten.
Laut Tierschutzbund haben letztlich aber etwa 90 Prozent der Kommunen noch keine Katzenschutzverordnung. Es wäre an der Zeit, diesen Flickenteppich an Vorschriften durch eine bayernweite oder sogar durch eine bundesweit verbindliche Verordnung zu regeln, forderte Wojahn.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa