Nachwuchs bei den Riesenratten: Deshalb ist die Freude in Frankfurt groß

Frankfurt am Main - Ratten so groß wie Kaninchen: Die Votsotsas können eine Kopfrumpf-Länge von 30 bis 35 Zentimetern erreichen - und sie stehen am Rande der Ausrottung. Um so größer ist die Freude im Zoo von Frankfurt am Main, wo die Madagassischen Riesenratten kürzlich Nachwuchs bekommen haben.

Eine vom Aussterben bedrohte Art: Die Madagaskar-Riesenratten im Frankfurter Zoo haben Nachwuchs bekommen.  © Zoo Frankfurt

Ein Votsotsa-Jungtier kam bereits am 18. September im "Grzimekhaus" des Frankfurter Zoos zur Welt, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Das Geschlecht der kleinen Riesenratte sei noch unbekannt. Der Nagetier-Nachwuchs lebe mit seinen Eltern in einem Gehege im Dunkelbereich des Hauses und aktuell wolle man die Ratten und ihr Jungtier möglichst in Ruhe lassen.

"Wenn wir sehen, dass sich die Eltern gut um ihren Nachwuchs kümmern, gibt es für uns keinen Grund, die Tiere in der ersten Zeit nach der Geburt zu stören", erklärt Zookurator Dr. Johannes Köhler.

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In freier Wildbahn leben Votsotsas ausschließlich auf der Insel Madagaskar, doch um die Wild-Population steht es nicht gut: Laut Frankfurter Zoo steht die Art "vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums am Rande der Ausrottung".

Deshalb sei die Geburt der kleinen Riesenratte im September ein großer Erfolg "für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten und sehr besonderen Säugetier-Art".

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Zu sehen im Frankfurter Zoo: Madagassische Riesenratten hüpfen mitunter wie Kängurus

Das Gesellschaftshaus des Frankfurter Zoos: Der Zoologische Garten der Mainmetropole wurde 1858 eröffnet und ist damit der zweitälteste Zoo Deutschlands.  © imago/Schöning

Die nachtaktive Madagaskar-Riesenratte ähnele nicht nur an Größe und Statur eher einem Kaninchen, sie bewege sich mitunter auch hüpfend fort und erinnere dann mit ihren großen und kräftigen Hinterbeinen entfernt an Kängurus.

Zudem pflege das größte Nagetier Madagaskars ein überaus soziales Familienleben.

"Sie gehen stabile und lebenslange Partnerschaften ein - eine Besonderheit, denn Monogamie ist nur von weniger als fünf Prozent der erforschten Säugetier-Arten bekannt", erklärte eine Sprecherin des Frankfurter Zoos.

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Männchen und Weibchen kümmerten sich zudem gemeinsam um die Aufzucht der Jungtiere, was bei Säugetieren ebenfalls ungewöhnlich sei.

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