Schock-Bericht: Deswegen werden jedes Jahr Millionen Esel getötet!

Nariobi - Der Handel mit Esel-Haut boomt. Die Nachfrage ist hoch, vor allem in China. Deswegen werden rund um den Globus jedes Jahr Millionen der Unpaarhufer getötet und gehäutet. Opfer sind nicht nur die Esel, sondern insbesondere auch afrikanische Bauern, deren Nutztiere gestohlen und hingerichtet werden.

Jährlich werden wohl rund 5,9 Millionen Esel wegen ihrer Haut getötet. (Symbolfoto)
Jährlich werden wohl rund 5,9 Millionen Esel wegen ihrer Haut getötet. (Symbolfoto)  © dpa/Welttierschutzgesellschaft e.V.

Ein neuer Bericht des Donkey Sanctuary - eine internationale Tierschutzorganisation, die sich seit 2017 gegen den Handel von Esel-Haut einsetzt - spricht von erschreckenden Zahlen. Demnach werden jährlich fast sechs Millionen Esel für die Herstellung von vermeintlicher Medizin umgebracht. Tendenz steigend.

Aus dem Kollagen in der Haut der Esel wird "Ejiao" hergestellt, ein traditionelles chinesisches Heilmittel. In dem Ostasiatischen Land glauben viele an gesundheitsfördernde und jugenderhaltende Eigenschaften der "Medizin".

Doch da es im selbsternannten Reich der Mitte keine gesunde Esel-Population mehr gibt, wird die Nachfrage auf andere Weise gedeckt. Die Häute werden vor allem aus Afrika importiert.

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"Die Schlachtmethoden sind oft unreguliert, unmenschlich und unhygienisch und viele Esel sterben auf dem Weg zu den Schlachthöfen", berichtet das Donkey Sanctuary. "Gemeinden, die auf ihre Esel angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, wachen auf und müssen feststellen, dass ihre Esel in der Nacht gestohlen, geschlachtet und gehäutet wurden."

Der Handel mit Esel-Haut boomt.
Der Handel mit Esel-Haut boomt.  © dpa/Welttierschutzgesellschaft e.V.

Wertvolle Esel-Haut: Ejiao-Markt ist Milliarden Dollar schwer

So erging es auch Steve aus Nairobi. Der Kenianer war auf seine Esel angewiesen. "Ich konnte sie nicht sehen", erinnerte er sich im Gespräch mit der BBC an einen dramatischen Morgen. "Ich habe den ganzen Tag, die ganze Nacht und den nächsten Tag gesucht." Drei Tage später wurden die Skelette der Tiere gefunden. "Sie wurden getötet, abgeschlachtet, ihre Haut war weg."

Solomon Onyango, der für das Donkey Sanctuary arbeitet und in Nairobi lebt, sagte: "Wir schätzen, dass zwischen 2016 und 2019 etwa die Hälfte der Esel Kenias geschlachtet wurde [um den Fellhandel zu versorgen]."

Für das Donkey Sanctuary und andere Tierschutzorganisationen geht der Kampf gegen den Handel mit Esel-Haut weiter. Doch es ist kein einfacher - schließlich ist auch jede Menge Geld im Spiel.

Wie die BBC unter Berufung auf Lauren Johnston, Professorin für chinesisch-afrikanische Beziehungen an der Universität Sydney, berichtete, ist der Wert des Ejiao-Marktes in China von etwa 3,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf etwa 7,8 Milliarden Dollar (rund 7,24 Milliarden Euro) im Jahr 2020 gestiegen.

Titelfoto: dpa/Welttierschutzgesellschaft e.V.

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