Schwan will toten Partner nicht verlassen und schwebt in Lebensgefahr

Melsungen - Schwäne sind monogame Vögel. Hat sich ein Paar einmal gefunden und zusammen gebrütet, so binden sich die Tiere fest aneinander. Genau diese Eigenschaft wurde einem der majestätischen Vögel kürzlich in Nordhessen beinahe zum Verhängnis.

Eine Polizeistreife war schnell vor Ort und kümmerte sich um die Rettung des verletzten Schwans. (Symbolbild)
Eine Polizeistreife war schnell vor Ort und kümmerte sich um die Rettung des verletzten Schwans. (Symbolbild)  © Montage: Christian Müller/dpa, Arnulf Stoffel/dpa

Die herzergreifende Geschichte ereignete sich bereits am zurückliegenden Dienstag, wie die Polizei im Schwalm-Eder-Kreis am heutigen Donnerstag mitteilte.

Demnach alarmierte eine Passantin gegen 17.17 Uhr mit ihrem Mobiltelefon die Einsatzkräfte, nachdem sie folgende Beobachtung gemacht hatte: Bei einer Bahnlinie unweit von Melsungen-Röhrenfurth war der Frau ein Schwan aufgefallen, der immer wieder auf die Gleise lief.

Offenbar hatte der Vogel seine Partnerin oder seinen Partner verloren, denn ein zweiter Schwan lag tot im Gleisbett – und der lebende Schwan wollte sich offenbar um nichts in der Welt von dem gestorbenen Vogel trennen. Die Polizei vermutet, dass der tote Schwan zuvor von einem Zug erfasst worden war.

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Eine Streife rückte umgehend aus. Noch während der Fahrt veranlassten die Beamten über die zuständige Bundespolizei "dringlich eine sofortige Streckensperrung der Bahnlinie", wie ein Sprecher erklärte.

Zeitgleich bemühte sich auch die Passantin, das Leben des Wasservogels zu retten, indem sie ihn immer wieder von den Gleisen verscheuchte.

Polizei rettet verletzten Schwan von der Bahnstrecke bei Melsungen-Röhrenfurth

Schwäne sind monogame Vögel: Hat ein Paar einmal zusammen gebrütet, so bleiben die beiden Vögel dauerhaft zusammen.
Schwäne sind monogame Vögel: Hat ein Paar einmal zusammen gebrütet, so bleiben die beiden Vögel dauerhaft zusammen.  © 123rf/grafner

Als die Polizei eintraf, bargen die Beamten zunächst den Kadaver des überfahrenen Schwans. Danach wollten sie sich um den noch lebenden Vogel kümmern, doch dies gestaltete sich als schwierig.

Da dieser sich "nicht von der Bahnlinie entfernte und er offensichtlich am Bein verletzt war, entschied sich die Polizeistreife dazu, den zweiten Schwan einzufangen", berichtete der Polizeisprecher weiter.

Zudem war der Vogel in einer misslichen Situation: Durch die Verletzung am Bein konnte er nicht die nötige Geschwindigkeit aufbringen, um sich in die Luft zu erheben. Allerdings war er aber noch in der Lage, sich gegen die Polizisten zu wehren, die ihn einfangen wollten.

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Erst nach einigen Versuchen und unter Zuhilfenahme einer Decke gelang es, den großen Vogel sicher einzufangen. Der verletzte Schwan wurde in ein Tierheim gebracht und dort medizinisch versorgt.

Inzwischen habe die Polizeistation Melsungen bereits die Rückmeldung erhalten, "dass der Schwan lediglich leichte Verletzungen hatte und es ihm so weit gut geht". Er solle schon bald wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.

Hoffentlich findet der Vogel bald eine neue Partnerin oder einen neuen Partner. Die Monogamie dieser Wasservogel hat der Schwan in jedem Fall buchstäblich bis über den Tod hinaus unter Beweis gestellt.

Titelfoto: 123rf/grafner

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