Nach Tötung von Nanouk (†6): Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
Halberstadt - Im Juli wurde der Wolfshund-Mischling Nanouk (†6) eingeschläfert. Jetzt gibt es neue Entwicklungen in dem Fall.
Alles in Kürze
- Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen im Fall Nanouk ein
- Tötung des Wolfshund-Mischlings sorgte für Diskussionen
- Fünf Anzeigen gegen das Veterinäramt erstattet
- Betreuerin Christin Böer wollte Nanouk adoptieren
- Spendenaktion für juristische Auseinandersetzung gestartet

In den sozialen Medien hatte die Tötung des Hundes für mächtigen Diskussionsstoff gesorgt. Es hagelte Kritik gegen das zuständige Veterinäramt. Dieses hatte nach mehreren Zwischenfällen, unter anderem Bissattacken, angeordnet, den Wolfshund einschläfern zu lassen.
Wenig später wurden gegen den Leiter des Amtes mehrere Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Wie die Volksstimme von einer Pressesprecherin des Landkreises Harz erfahren haben soll, wurden bislang insgesamt fünf Anzeigen gestellt.
Eine recht überschaubare Menge, nachdem nach der Tötung im Juli Zehntausende Solidaritätsbekundungen über die sozialen Netzwerke gepostet wurden. Aktivisten kündigten zudem immer wieder an, Anzeigen gegen das Veterinäramt und dessen Leiter erstatten zu wollen.
Bislang wurde eine der Anzeigen nach Angaben der Sprecherin an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Wie lange die Ermittlungen zu dem Fall dauern, ist jedoch nicht bekannt. Jetzt hängt es von der Staatsanwaltschaft ab, ob diese überhaupt weitergeführt werden.
Hauke Roggenbuck, Leiter der Staatsanwaltschaft in Halberstadt, bestätigte zudem den Eingang der Anzeigen und gab an, diese in einem Verfahren zusammenzufassen.

Betreuerin wollte Nanouk adoptieren
Christin Böer betreibt in Halberstadt ihr Hundetraining "Systemsprenger Harz" und ist spezialisiert auf den Umgang mit "gefährlichen" Hunden. Sie betreute auch Nanouk, nachdem er seinem alten Besitzer 2023 durch das Veterinäramt Harz abgenommen wurde. Sie wollte ihn trotz der Beißunfälle bei sich aufnehmen.
Das Veterinäramt hatte den Betreuern im Juli nach den Vorfällen vier Tage Zeit gegeben, um einen neuen Halter für den Wolfshund zu finden. Als das nicht geschah, wurde am 10. Juli die Einschläferung angeordnet.
Zuvor wurde sogar eine Petition ins Leben gerufen, die das Einschläfern verhindern wollte. Etwa 10.000 Unterschriften konnte das Projekt sammeln. Die Hundetrainerin braucht nun für die juristische Auseinandersetzung finanzielle Unterstützung und hat daher eine Spendenaktion auf Gofundme gestartet.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/systemsprenger_harz