Er hat nun alles im Blick: Giraffenbulle Tilodi wacht über der Wilhelma

Stuttgart - Die Giraffendamen der Stuttgarter Wilhelma haben männlichen Zuwachs bekommen: Erst vor wenigen Tagen ist der 2022 in Kopenhagen geborene Netzgiraffenbulle Tilodi im Zoologisch-Botanischen Garten der baden-württembergischen Landeshauptstadt eingezogen.

Giraffenbulle Tilodi ist der neue Star in der Stuttgarter Wilhelma.
Giraffenbulle Tilodi ist der neue Star in der Stuttgarter Wilhelma.  © Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Bis vor Kurzem haben in der überschaubaren Netzgiraffengruppe drei Weibchen den Ton angegeben: Die sieben Jahre alte Sala, die elfjährige Lindani und Nyiri, die bereits stolze 23 Jahre auf ihrem langen Buckel hat.

Zur besseren Einordnung: Die Netzgiraffe ist eine seltene Unterart der Nordgiraffe. Ihr natürlicher Lebensraum kann auf die Dornbuschsavannen im Norden Kenias sowie auf angrenzende Regionen in Äthiopien und Somalia beschränkt werden.

Die Weltnaturschutzorganisation IUCN schätzt ihre Population auf gerade einmal noch 15.000 Exemplare - Tendenz sinkend: Der Bestand ist in den letzten 30 Jahren um alarmierende 56 % gefallen.

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Als traurige Hauptgründe hierfür können Wilderei und Lebensraumverlust angeführt werden. Aus diesem Grund ist die Netzgiraffe in ihrer ostafrikanischen Heimat vom Aussterben bedroht und fast nur noch in Schutzgebieten anzutreffen.

Stuttgarter Wilhelma: Tilodi soll für Freude und Nachwuchs sorgen

Fühlt sich sichtlich wohl in seinem neuen Wohnzimmer: Tilodi ist bereits ausgiebig auf Erkundungstour gegangen.
Fühlt sich sichtlich wohl in seinem neuen Wohnzimmer: Tilodi ist bereits ausgiebig auf Erkundungstour gegangen.  © Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Die Wilhelma hat jedoch nicht nur ein besonders großes Herz für die Tiere, sondern darüber hinaus lange Erfahrung in der Haltung von Netzgiraffen: Schon seit 1951 sorgen die Publikumslieblinge für Entzücken unter den Zoobesuchern.

Wie der Zoo verlauten ließ, erblickten zwischen 1970 und 2015 rund 40 Giraffenkälber das Licht der Welt und haben damit maßgeblich zu einem Aufbau einer stabilen Reservepopulation in menschlicher Obhut beigetragen.

Doch kurzzeitig sah es in dieser Hinsicht düster aus: Nach dem Tod des Zuchtbullen Hanck im Jahr 2021 gab es in der Wilhelma zeitweise keinen Giraffennachwuchs.

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Kein Wunder also, dass nun alle Hoffnungen auf Tilodi ruhen, der künftig im Rahmen des Ex-Situ Zuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA für Nachkommen sorgen soll. Allerdings können auch Giraffen nicht auf Knopfdruck Liebe machen und somit müssen sich alle Giraffen-Fans noch ein wenig in Geduld üben.

Riesengroße Zuneigung: Erste Kontakte mit Giraffendame Lindani haben ebenso stattgefunden.
Riesengroße Zuneigung: Erste Kontakte mit Giraffendame Lindani haben ebenso stattgefunden.  © Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

In der Wilhelma hofft man aber jetzt schon, dass Tilodi nach Einsetzen der Geschlechtsreife zum neuen Zuchtbullen heranreift.

Titelfoto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

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