Nach 28 Jahren Trennung! Elefant Panang wieder mit Mutter vereint

München/Zürich - Nach gut 28 Jahren Trennung ist die Münchner Elefantenkuh Panang zu ihrer Mutter Ceyla-Himali nach Zürich gebracht worden.

Die Elefantenkuh Panang wurde mit einem Spezialcontainer nach Zürich gebracht.
Die Elefantenkuh Panang wurde mit einem Spezialcontainer nach Zürich gebracht.  © Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn/dpa

Wie der Tierpark Hellbrunn mitteilte, zog Panang am vergangenen Dienstag in die Schweiz um. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Asiatische Elefanten wurde die Wiedervereinigung der Familie beschlossen.

Der aufwändige Transport mit einem beheizten Spezialcontainer begann am frühen Morgen und verlief ohne Komplikationen, erklärte Teamleiter der Elefantenpfleger im Tierpark Hellabrunn, Daniel Materna, am Mittwoch.

"Sowohl das Training als auch das Hineinführen in den Container verlief sehr entspannt. Panang ging ganz ruhig und unaufgeregt rückwärts in den Container, sodass wir diesen anschließend zügig verladen konnten", so Materna.

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Anschließend wurde der Container mit einem Kran auf einen Tieflader verladen. Dann ging es mit einem auf Zootiertransporte spezialisierten Unternehmen auf die Autobahn Richtung Zürich. Während der Fahrt sorgten sich beiden Hellabrunner Elefantentierpflegern Daniel Materna und Robert Ostermeier um Panang.

Sie werden auch in den kommenden Tagen in Zürich bleiben, um der Elefantendame die Eingewöhnung zu erleichtern.

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Panang unternahm am Mittwoch eine erste Erkundungstour durch ihr neues Zuhause.
Panang unternahm am Mittwoch eine erste Erkundungstour durch ihr neues Zuhause.  © Zoo Zürich/ Sandro Schönbächler

Die Ankunft in Zürich war dann auch sehr entspannt: "Panang hat den Container ohne Zurückhaltung verlassen. Sie konnte sich dann erst einmal etwas akklimatisieren, bevor sie die erste Nacht in ihrer neuen Heimat in einer großen Sandbox mit frischen Ästen, viel Heu und einem kleinen Badebecken verbrachte", berichtete Pfleger Materna.

"Der gesamte Umzug von der Vorbereitung bis zur Umsetzung verlief sehr professionell und routiniert und war eine herausragende Leistung des gesamten Teams", befand der Münchner Tierparkdirektor Rasem Baban.

Im Zürcher Zoo wartet Mutter Ceyla-Himali (geboren 1975) und Schwester Fahra (geboren 2005) auf Panang. Sie soll die beiden in den nächsten Tagen kennenlernen. Ihre Schwester hat Panang noch nie gesehen - damit es eine glückliche Familienvereinigung wird, setzen die Zoos auf Mutter Ceyla-Himali.

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"Der Erfolg der Wiedervereinigung nach langer Zeit hängt stark von den individuellen Reaktionen der drei Tiere ab", erklärte der Zürcher Zoo. Man gehe davon aus, dass sich Panang und ihre Mutter Wiedererkennen werden und die Mutter dann dafür sorgt, dass sich die Schwestern akzeptieren.

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Die Elefanten Ceyla-Himali (l.) und Farha warten im Züricher Zoo auf Panang.
Die Elefanten Ceyla-Himali (l.) und Farha warten im Züricher Zoo auf Panang.  © Zoo Zürich/Enzo Franchini

Panang wurde am 13. Februar 1989 im Zoo Zürich geboren und zog 1995 in den Tierpark Hellabrunn, weil es damals "Unruhen" in der Züricher Elefantengruppe gegeben hatte.

Das EEPs ist inzwischen darum bemüht, dass Elefanten in zoologischen Gärten wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn in matriarchalen Strukturen zusammenleben, also im Familienverbund mit verwandten Elefantenkühen.

In der Natur gebe es nach jüngsten Schätzungen noch rund 50.000 Asiatische Elefanten - Tendenz abnehmend, sagte der Züricher Zoodirektor Severin Dressen.

"Um wildlebende Elefanten vor dem Aussterben beschützen zu können, brauchen wir die international koordinierte Zucht in Zoos zum Aufbau einer Reservepopulation."

Titelfoto: Bildmontage: Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn/dpa, Zoo Zürich/ Sandro Schönbächler

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