Nach Tod von Elefant Otto: So geht es der Herde in Hellabrunn

München - Die Elefantenherde im Tierpark Hellabrunn muss sich neu sortieren. Wie gehen die Tiere mit den letzten Änderungen und Schicksalsschlägen um? Vor allem ein Elefant steht im Fokus der Tierpfleger.

Elefant Otto starb im Alter von vier Jahren an einem Herpes-Virus.
Elefant Otto starb im Alter von vier Jahren an einem Herpes-Virus.  © Peter Kneffel/dpa

Ende Mai zogen Elefantenkuh Rani und Tochter Savani vom Leipziger Zoo nach München und mussten hier Anschluss finden.

Ein guter Start wurde bald von einem tragischen Ergebnis überschattet: Mitte Juni starb der kleine Elefantenbulle Otto überraschend am Herpes-Virus.

Für die sensiblen Tiere ist das viel zu verkraften, wie Teamleiter Daniel Materna erklärt: "Otto hat sich mit der Ankunft der beiden neuen Elefanten sehr weiterentwickelt und ist ein Stück weit selbstständiger geworden. Durch seinen Charakter und soziale Kompetenzen hat er die Herde vereint."

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Der plötzliche Tod des jungen Zoo-Lieblings hinterlässt nun eine spürbare Lücke in der Gruppe. Weil Elefantenkuh Temi sich eine neue Position in der Gruppe suchen muss, steht sie in einer Art Konkurrenz zu Rani, erklärt der Experte die Dynamik unter den Tieren.

Besucher hätten in den vergangenen Tagen beobachten können, dass die aktuelle Situation im Elefantenhaus nicht immer harmonisch verläuft, berichtet der Tiergarten. Auseinandersetzungen unter Elefanten können sehr heftig aussehen.

Neuzugang aus Leipzig: Elefant Rani muss neue Rolle in München finden

Elefantenkuh Rani (15) und ihre Tochter Savani (2) sind gerade erst nach München umgezogen.
Elefantenkuh Rani (15) und ihre Tochter Savani (2) sind gerade erst nach München umgezogen.  © Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn /dpa

"Rani ist eine herausfordernde Elefantenkuh mit einer nicht ganz einfachen Vorgeschichte. In Leipzig war sie nicht in eine Herde integriert – und auch bei uns zeigt sie, dass sie manchmal nicht genau weiß, wie sie sich gegenüber anderen Elefanten verhalten soll", so Materna zum Neuling in München.

Die Eingewöhnung in eine neue Herde kann sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre erstrecken.

Rani steht in Abstimmung mit dem Kuratorenteam und den Tierärzten im Fokus: Es wird darauf geachtet, dass sie Rückzugsmöglichkeiten und ausreichend Futter zur Verfügung hat. Trotzdem soll sie nicht den Anschluss verlieren: "Gerade bei Rani ist es extrem wichtig, dass sie sich nicht zu sehr zurückzieht", betont Materna.

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Eine wichtige Rolle fällt daher auf Ranis Tochter Savani: Sie ist das Bindeglied zu Temi und Mangala und sorgt für soziale Stabilität in der Herde.

"Ziel ist es, langfristig eine stabile und harmonische Herdenstruktur zu fördern", so der Plan des Tierparks. Dabei wird die Gruppe mit Sorgfalt und fachlicher Expertise unterstützt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn /dpa

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