Papst Franziskus nennt Gender-Ideologie "gefährlich"

Argentinien - In einem Interview am vergangenen Freitag äußerte sich Papst Franziskus (86) zur "Gender-Ideologie", welche die bisherige Geschlechter-Abgrenzung von Mann und Frau aufbrechen will. Er betonte noch einmal klar seine Haltung dazu und nannte sie "eine der gefährlichsten ideologischen Kolonialisierungen".

Papst Franziskus (86) distanziert sich ideologisch von der LGBTQ-Gemeinschaft, betont jedoch einen respektvollen und entkriminalisierten Umgang mit allen Sexualitäten.
Papst Franziskus (86) distanziert sich ideologisch von der LGBTQ-Gemeinschaft, betont jedoch einen respektvollen und entkriminalisierten Umgang mit allen Sexualitäten.  © AFP/Filippo Monteforte

Wie die amerikanische Zeitung "New York Post" berichtete, wiederholte der oberste Kopf der katholischen Kirche damit frühere Kommentare, in denen er ebenfalls die Gender-Ideologie missbilligte.

"Die Gender-Ideologie ist heute eine der gefährlichsten ideologischen Kolonialisierungen", sagte Franziskus in dem Gespräch.

Er fuhr fort und erklärte seine Sichtweise: "Warum ist es gefährlich? Weil es Unterschiede und den Wert von Männern und Frauen verwischt."

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Obwohl Papst Franziskus oft als moderner und fortschrittlicher religiöser Führer gesehen wird, blieb er zum Thema Gender-Ideologien stets den traditionell orthodoxen Werten verbunden und distanziert sich so von der LGBTQ-Gemeinschaft.

"Die ganze Menschheit definiert sich über die Spannung der Unterschiede. Sie soll durch die Spannung der Unterschiede wachsen", sagte der Papst.

"Die Frage des Geschlechts verwässert die Unterschiede und macht die Welt gleich, alle langweilig, alle gleich, und das widerspricht der menschlichen Berufung."

Der Unterschied zwischen Sünde und Verbrechen

Homosexualität ist in den Augen der Kirche eine Sünde, sollte aber unter keinen Umständen als Verbrechen bestraft werden. (Symbolfoto)
Homosexualität ist in den Augen der Kirche eine Sünde, sollte aber unter keinen Umständen als Verbrechen bestraft werden. (Symbolfoto)  © 123RF/nicolasmenijes

Dennoch stellte er klar, dass sexuelle Vorlieben, Ansichten und Identitäten keine Verbrechen sind, sondern lediglich in den Augen der Kirche als Sünde gesehen werden.

Es handle sich also mehr um einen moralischen Standpunkt, der von Person zu Person unterschiedlich ist. In einem vergangenen Interview dieses Jahres erklärte der Papst, dass Homosexualität kein Verbrechen sei und bezeichnete jegliche Gesetze, welche diese Sexualität bestrafen als "ungerecht".

Problematisch hält Franziskus jedoch die Vermischung dieser Vorlieben, Ansichten und Identitäten mit der Anthropologie des Geschlechts.

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Er führte den zunehmenden globalen Drang nach geschlechtsspezifischer Subjektivität gut gemeinten Menschen zu, die "das, was Respekt vor sexueller Vielfalt oder unterschiedlichen sexuellen Vorlieben ist, nicht von dem unterscheiden, was bereits eine Anthropologie des Geschlechts ist".

"Was äußerst gefährlich ist, weil es Unterschiede beseitigt, löscht die Menschheit aus, den Reichtum der Menschheit, sowohl persönlich, kulturell als auch sozial, die Vielfalt und die Spannungen zwischen Unterschieden."

Titelfoto: AFP/Filippo Monteforte

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