Brisanter Bericht: Wann Macron Truppen in die Ukraine schicken will

Paris - Sein Alleingang war ein Eklat: Ende Februar brachte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) plötzlich NATO-Truppen zur Ukraine-Unterstützung ins Spiel.

Wie geht der Krieg in der Ukraine nun weiter? (Symbolbild)
Wie geht der Krieg in der Ukraine nun weiter? (Symbolbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Trotz vehementen Widerspruchs durch etwa Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) legte er bei einem Prag-Besuch nach. Wie ein Bericht der französischen Zeitung L'independant nun zeigt, hat Macron bereits einen Plan, wann er seine Truppen in die Ukraine schickt.

Ein Vorrücken der Russland-Front "in Richtung Odessa oder Kiew" könne die Intervention Frankreich einleiten, zitiert die Zeitung Fabien Roussel (54), den Nationalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs.

Demnach habe Macron die Vorsitzenden der französischen Parteien bereits Anfang Februar zu einem Treffen geladen, um die Ukraine-Unterstützung Frankreichs neu zu definieren. Macron habe seine Aussage sogar mit einer Karte bestärkt, so Roussel.

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"Ich kam beunruhigt an und kam beunruhigter wieder heraus", wird "La France insoumise"-Genosse Manuel Bompard (37) zitiert. Es gebe keine Grenze und keine roten Linien mehr, sagte demnach Jordan Bardella (28), Chef der "Rassemblement National", über das Treffen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) ist längst nicht allein mit seinem Truppenwunsch für die Ukraine.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) ist längst nicht allein mit seinem Truppenwunsch für die Ukraine.  © IMAGO/MAXPPP
Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) will keinen Taurus für die Ukraine - und schon gar keine Bodentruppen.
Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) will keinen Taurus für die Ukraine - und schon gar keine Bodentruppen.  © Hannes P. Albert/dpa

Können Olaf Scholz und Donald Tusk Emmanuel Macron noch stoppen?

Donald Tusk (66), Ministerpräsident von Polen.
Donald Tusk (66), Ministerpräsident von Polen.  © Andrew Harnik/AP/dpa

Für deren Militärminister Sébastien Lecornu (37) stehe es nicht zur Debatte, "kämpfende Bodentruppen" in die Ukraine zu schicken. "Haben wir [schon] alles versucht?", fragte er beim Sender BFMTV.

Frankreichs Europaminister Jean-Noël Barrot (40) aber bekräftigte Macron in seinem Vorhaben. "Wladimir Putin wird in der Ukraine nicht aufhören, deshalb müssen wir ihn zum Scheitern bringen", sagte er zu France 24.

Und auch in Europa steht der Franzose längst nicht allein da. Tschechiens Präsident Petr Pavel (62) könne sich auch NATO-Truppen in der Ukraine vorstellen - zu Ausbildungszwecken. Estland-Premier Kaja Kallas (46) forderte ihre europäischen Verbündeten auf, Macrons "Option" als "Signal an Russland" nicht im Vorhinein auszuschließen.

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Am Freitag trifft Macron auf Scholz und Polens Ministerpräsidenten Donald Tusk (66) im sogenannten "Weimarer Dreieck"-Format. Ob sie den Franzosen noch stoppen können, ist ungewiss.

Titelfoto: Bildmontage: Hannes P. Albert/dpa, IMAGO/MAXPPP

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