Deutsche Panzer-Lieferungen: So viele Marder bekommt die Ukraine

Berlin - Nach der Bekanntgabe von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), dass Deutschland Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine liefern möchte, hat die Regierung nun erste Details zur Liefermenge bekannt gegeben.

Deutschland möchte Dutzende Marder an die Ukraine liefern.
Deutschland möchte Dutzende Marder an die Ukraine liefern.  © IMAGO/Hans Scherhaufer

Demnach gehe es im ersten Quartal des Jahres um etwa 40 der Waffensysteme, mit denen man ein Bataillon ausstatten könne.

Das sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit (50) am heutigen Freitag in Berlin. Die geplante Ausbildung ukrainischer Soldaten werde nach Einschätzung von Fachleuten etwa acht Wochen in Anspruch nehmen und soll in Deutschland stattfinden.

Doch ist die Zahl 40 in Stein gemeißelt? Nach Meinung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (53) soll die Ukraine alle Schützenpanzer von diesem Typ bekommen, die hierzulande zur Verfügung stehen.

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"Also, wenn Sie mich fragen, alle, die einsatzfähig sind, sollten jetzt möglichst schnell in die Ukraine kommen", so Habeck. "Ich nehme aber an und setze das voraus, dass die auch einsatzfähig schon gehalten oder vorbereitet wurden."

Wie viele es auch immer werden, in der Ukraine freut man sich über die angekündigte Lieferung von Schützenpanzern und einem Patriot-Flugabwehrsystem.

Der Schützenpanzer ist 6,90 Meter lang und 3,40 Meter breit. Er wiegt 38,5 Tonnen, hat eine Motorleistung von 600 PS (maximal 65 km/h) und auf Straßen eine Reichweite von etwa 460 Kilometern. Zur Besatzung gehören ein Kommandant, ein Fahrer, ein Schütze und sechs Panzergrenadiere.
Der Schützenpanzer ist 6,90 Meter lang und 3,40 Meter breit. Er wiegt 38,5 Tonnen, hat eine Motorleistung von 600 PS (maximal 65 km/h) und auf Straßen eine Reichweite von etwa 460 Kilometern. Zur Besatzung gehören ein Kommandant, ein Fahrer, ein Schütze und sechs Panzergrenadiere.  © imago/photothek

Anton Hofreiter plädiert für Lieferung von Kampfpanzer Leopard 2

Die Ukraine um Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) freut sich über die neuerlichen Waffenlieferungen aus Deutschland.
Die Ukraine um Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) freut sich über die neuerlichen Waffenlieferungen aus Deutschland.  © IMAGO/ZUMA Wire

"Wir werden noch ein Patriot-System und mächtige Panzertechnik bekommen, das ist wirklich ein großer Sieg für unseren Staat", jubilierte Präsident Wolodymyr Selenskyj (44). "Zusammen mit dem früher gelieferten Iris-T-System und den Gepard-Flugabwehrpanzern leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russischen Raketen abgefangen werden!"

Im Gegenzug ist die russische Seite von den Marder-Lieferungen alles anderes als begeistert. "Entschieden verurteilen wir diesen Beschluss und betrachten ihn als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine", schrieb die Botschaft in Berlin auf ihrer Internetseite.

Die Lieferung von schweren und tödlichen Waffen stelle die moralischen Grenzen dar, "die die Bundesregierung hätte nicht überschreiten sollen".

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Geht es nach dem Willen des grünen Waffen-Autodidakten Anton Hofreiter (52), dürften die Marder allerdings nur ein Zwischenschritt bei der Lieferung genau solcher Waffen sein. Er wünschte sich am Freitag in der "ARD", mit dem Leopard 2 künftig auch Kampfpanzer zu liefern.

Gemeinsam mit Europa müsse man schauen, "was wir alles der Ukraine liefern können, damit sie die besetzten Gebiete befreien können", so Hofreiter.

Titelfoto: imago/photothek

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