Mehrere Explosionen und dichter Rauch: Russischer Kampfjet geht in Flammen auf
Sewastopol (Krim) - Erneut ist ein russischer Kampfjet abgestürzt: Diesmal erwischte es eine MiG-31 beim Landeanflug auf den Flughafen Belbek. Der Jet explodierte, der Pilot konnte sich offenbar noch per Fallschirm retten.
Am Samstag ist es laut einem Bericht der Zeitung Ukrainska Pravda erneut zu einem Zwischenfall mit einem Kampfflugzeug auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim gekommen.
Demnach waren gegen Nachmittag mehrere Explosionen in der Nähe des Militärflughafens Belbek zu hören. Kurz darauf stieg eine massive Rauchsäule gen Himmel. Wie Augenzeugen berichten, schoss ein Flugzeug beim Landen über die Piste, rutschte einen Abhang herunter und explodierte. Der Pilot konnte sich per Fallschirm retten. Ein Video der Bruchlandung wurde auf Telegram geteilt.
Michail Raswosschajew (41), der pro-russische Gouverneur der Stadt Sewastopol, rief die Bevölkerung auf seinem Telegram-Kanal zur Besonnenheit auf und sprach zunächst von einer Notsituation.
Wenig später erklärte Raswosschajew, dass es in Folge der missglückten Landung zu einer "teilweisen Explosion von Munition" gekommen sei. Der Pilot sei evakuiert, das Feuer schnell gelöscht und der Flugplatz nicht beschädigt worden, hieß es.
Informationen zur Unfallursache und Details zum in die Bruchlandung verwickelten Flugzeug teilten die Behörden nicht.
Der Militärstützpunkt Belbek liegt auf dem Gebiet der Stadt Sewastopol - dem Hauptquartier der russischen Schwarzmeer-Flotte.
Video: Auf der Krim explodiert ein russischer Kampfjet
Neuere Satellitenbilder vom Flughafen Belbek
Knapp 100 MiG-31 sollen bei den russischen Streitkräften aktiv sein
Experten vermuten, dass es sich bei der Unglücksmaschine um einen Kampfjet vom Typ MiG-31 handeln könnte. Kürzlich aufgenommene Satellitenbilder vom Militärstützpunkt Belbek zeigen neben geparkten MiG-31, lediglich Mi-26-Hubschrauber und eine Verkehrsmaschine vom Typ Tupolev Tu-134.
Die MiG-31 wurde noch zu Sowjetzeiten als Abfangjäger konzipiert und ab den 80er-Jahren in großer Stückzahl produziert. Seitdem hat Russland seine Flotte stetig modernisiert. Knapp 100 Stück sollen bei den russischen Streitkräften derzeit aktiv sein.
Inzwischen dienen solche Flugzeuge auch als Plattform für Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal", ob die Unglücksmaschine mit dieser Waffe ausgerüstet war, ist nicht bekannt.
Titelfoto: Montage: Telegram/CHP_Sevastopol, 123RF/anikeev