Ukraine-Krieg: Polen schickt Abfangjäger in die Luft

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kreml-Chef Wladimir Putin (72) vorgeworfen, die Ukraine weiterhin vollständig einnehmen zu wollen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) betonte erneut, dass die Ziele des Kremls eine Besetzung der gesamten Ukraine seien. (Archivfoto)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

"Putins Ziel ist es, die gesamte Ukraine zu besetzen", sagte Selenskyj am Freitag auf der Strategiekonferenz Yalta European Strategy (YES) und fügte an: "Egal, was er sagt, es ist klar, dass er die Kriegsmaschinerie so weit in Gang gesetzt hat, dass er sie einfach nicht mehr stoppen kann, es sei denn, er ist gezwungen, seine persönlichen Ziele grundlegend zu ändern."

Ein "Gebietstausch", werde nicht ausreichen um Frieden zu schaffen, sagte Selenskyj zudem. US-Präsident Donald Trump (79) hatte in den vergangenen Monaten mehrfach einen solchen Tausch als Weg zum Frieden ins Spiel gebracht. Die Ukraine lehnt dies strikt ab.

In Moskau sagte unterdessen Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57), die Gespräche befänden sich in einer Pause.

Ukraine Ukraine-Krieg: Trump rechnet mit ein oder zwei Wochen bis Klarheit herrscht

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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13. September, 21.18 Uhr: Selenskyj wirft Russland Ausweitung des Kriegs vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Russland nach den Luftalarmen in den Nachbarländern Polen und Rumänien die Ausweitung des Kriegs vorgeworfen.

Die russischen Militärs wüssten genau, wohin ihre Drohnen fliegen, und das sei auch keine Eigenmächtigkeit irgendwelcher untergeordneter Kommandeure, schrieb Selenskyj auf Telegram. "Das ist eine offensichtliche Ausweitung des Kriegs durch Russland."

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13. September, 18.30 Uhr: Polen schickt Abfangjäger in die Luft

In Polen sind wegen der Gefahr eines russischen Drohnenangriffs auf benachbarte Regionen der Ukraine Kampfjets in die Luft gestiegen.

Wie das Führungskommando der polnischen Armee in Warschau mitteilte, seien zudem die bodengestützten Luftabwehrsysteme am Nachmittag in höchste Bereitschaft versetzt worden. Solche Maßnahmen sind nicht ungewöhnlich, wegen des Vorfalls mit mutmaßlich russischen Drohnen auf polnischem Gebiet in der vergangenen Woche erhalten sie derzeit aber besondere Aufmerksamkeit.

Ein MiG-29-Kampfjet der polnischen Luftwaffe. (Archivfoto)  © Michael Walczak/PAP/dpa

13. September, 18.27 Uhr: Ukrainische Drohnen setzen russische Ölraffinerie in Brand

In der russischen Teilrepublik Baschkortostan an der Wolga brennt nach Behördenangaben eine Raffinerie des Ölkonzerns Baschneft nach einem Drohnenangriff.

Nach Angaben von Republikchef Radi Chabirow wurde die Anlage von mindestens zwei Drohnen attackiert, eine sei dabei auf das Betriebsgelände gestürzt. "Die Produktionsanlage wurde geringfügig beschädigt, es ist ein Feuer ausgebrochen, das derzeit liquidiert wird", schrieb er.

13. September, 16.11 Uhr: Russland-Sanktionen nur bei Nato-Zöllen gegen China

US-Präsident Donald Trump (79) hat weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass alle Nato-Staaten hohe Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen.

"Ich bin bereit, wesentliche Sanktionen gegen Russland zu verhängen, wenn alle Nato-Länder sich einigen und beginnen, das Gleiche zu tun und wenn alle Nato-Länder aufhören, Öl von Russland zu kaufen", schrieb Trump auf seiner Online-Nachrichtenplattform Truth Social. Dies helfe, diesen "tödlichen, aber lächerlichen Krieg" zu beenden – zusammen damit, dass die Nato geschlossen Zölle von 50 Prozent bis 100 Prozent auf Importe aus China erhebt. Diese würden dann aufgehoben, wenn der Krieg zwischen Russland und Ukraine ende. China habe große Macht in Bezug auf Russland und diese Zölle würden diese Kontrolle aufbrechen, meinte der Präsident.

13. September, 16.10 Uhr: Russische Truppen schleichen durch Tunnel nach Kupjansk

Die Kämpfe um die Frontstadt Kupjansk im Osten der ukrainischen Region Charkiw nehmen nach Angaben von Militärbeobachtern an Schärfe zu.

Russischen Soldaten sei es gelungen, in kleinen Gruppen durch eine unterirdische Röhre in die Stadt einzudringen, berichten die Experten des militärnahen Blogs "Deepstate". Es ist nicht das erste Mal, dass Moskau diese Taktik für seine Vorstöße einsetzt.

Kupjansk ist ein strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der am Fluss Oskil liegt. Der Fluss selbst dient als Barriere gegen das Vordringen russischer Truppen. Allerdings ist es dem russischen Militär an einigen Stellen bereits gelungen, ihn zu überwinden. Mithilfe der Röhre, die einen Eingang am Ostufer des Flusses besitzt, verstärkt das Militär nun seinen Brückenkopf am Westufer.

Eine Aufnahme aus dem ukrainischen Kupjansk. Russischen Soldaten sei es gelungen, in kleinen Gruppen durch eine unterirdische Röhre in die Stadt einzudringen. (Archivfoto)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

13. September, 16.09 Uhr: USA will "jeden Zentimeter Nato-Territorium" verteidigen

Nach den Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen versichert, dass Amerika fest an der Seite seiner Nato-Verbündeten steht.

"Seien Sie versichert, dass wir jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen werden", sagte Dorothy Shea (60) am Freitagabend (Ortszeit) in New York bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Thema. Dieser "Vorfall" sei nicht hilfreich für die jüngsten Bemühungen der USA, ein Ende des Krieges zu vermitteln.

12. September, 20.42 Uhr: Russischer Vorstoß in Region Sumy laut Selenskyj gescheitert

Nach mehreren Monaten harter Kämpfe hat die Ukraine eigenen Angaben nach in der Nordostukraine einen russischen Vorstoß gestoppt.

"Mit Stand heute können wir konstatieren, dass die russische Offensivoperation in (der Region) Sumy komplett durch unsere Kräfte zum Scheitern gebracht wurde", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einer Beratung mit der Heeresführung, darunter Armeeoberbefehlshaber Olexander Syrskyj, bei Telegram.

Die Kämpfe in den Grenzgebieten dauerten an, doch sei die russische Gruppierung nicht mehr zu Angriffen in der Lage.

Nach Monate langen harten Kämpfen hat die Ukraine nach eigenen Angaben einen Vorstoß Russlands in der Nordostukraine gestoppt.  © Francisco Richart/ZUMA Press Wire/dpa

12. September, 17.40 Uhr: Nato reagiert mit Militäroperation auf russische Drohnen

Die Nato startet nach den mutmaßlich vorsätzlichen Luftraumverletzungen durch Russland eine neue Militäroperation zum Schutz der Ostflanke.

Das teilte Generalsekretär Mark Rutte in einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Alexus Grynkewich, mit. Den Angaben zufolge sollen bei der Operation mit dem Namen "Eastern Sentry" (deutsch etwa: Wächter des Ostens) unter anderem zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten zum Einsatz kommen.

Mehrere Nato-Staaten wie Deutschland hatten zuvor bereits zusätzliche Mittel zugesagt. So stellt die Bundeswehr künftig vier statt nur zwei Kampfjets vom Typ Eurofighter bereit, um sich an bewaffneten Schutzflügen über Polen zu beteiligen. Sie sind auf dem Fliegerhorst in Rostock-Laage stationiert und sollen mindestens bis Jahresende für Luftverteidigungseinsätze im polnischen Luftraum bereitstehen.

Frankreich will drei Rafale-Kampfjets für die Überwachung des Luftraums an der Ostflanke zur Verfügung stellen, Dänemark zwei F-16 und eine Fregatte.

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum reagiert die NATO mit einer Militäroperation zum Schutz der Ostflanke, wie Generalsekretär Mark Rutte bekannt gab.  © Anna Ross/dpa

12. September, 13.34 Uhr: Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter wegen Drohnen-Provokation ein

Als Reaktion auf die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter einbestellt.

Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) sei "gefährlich" und "inakzeptabel", teilte das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit. "Die #NATO steht fest zusammen, um unser Bündnisgebiet und unsere Sicherheit zu verteidigen."

Die Einbestellung eines Botschafters gilt als deutliche Form des diplomatischen Protests. Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".

Das Auswärtige Amt in Berlin hat den russischen Botschafter eingestellt.  © Demy Becker/dpa

12. September, 10.23 Uhr: Prinz Harry überraschend in der Ukraine eingetroffen

Prinz Harry (40) ist überraschend zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen.

Das berichtete die britische Tageszeitung "The Guardian". Demnach wurde Harry gemeinsam mit einem Team seiner Initiative Invictus Games von der ukrainischen Regierung eingeladen. Bei dem Besuch soll es laut Guardian um Initiativen zur Unterstützung der Rehabilitation von Verwundeten gehen. Er wolle "alles in seiner Macht Stehende tun", um die Genesung von Soldaten unterstützen zu können, sagte Harry.

Prinz Harry (40) bei seiner Ankunft in Kiew.  © Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia/AP/dpa

12. September, 7.11 Uhr: Trump über Drohnen-Aktion - "Könnte Fehler gewesen sein"

US-Präsident Donald Trump (79) entgegnete am Donnerstag (Ortszeit) auf Nachfrage eines Reporters vor dem Weißen Haus, die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen "könnte ein Fehler gewesen sein".

Dennoch sei er "nicht glücklich" über "diese ganze Situation".

Seit seinem Amtsantritt im Januar wird Trump vorgeworfen, er zeige dem Angreifer Russland gegenüber zu viel Nachsicht und lasse sich von Kremlchef Wladimir Putin (72) teils vorführen. Dass es sich beim Einflug der Drohnen wirklich um ein Versehen handelt, wird nach Prüfung des Vorfalls in Militärkreisen für unwahrscheinlich gehalten. Mindestens einer der Flugroboter flog nach dpa-Informationen aus Nato-Kreisen in Richtung des Verteilzentrums für die Ukraine-Militärhilfe am polnischen Flughafen Rzeszow.

US-Präsident Donald Trump (79) hat sich zur Drohnen-Aktion Russlands geäußert.  © Alex Brandon/AP/dpa

12. September, 7 Uhr: Polen ruft UN-Sicherheitsrat an

In Polen wird das Eindringen der russischen Drohnen auf Nato-Gebiet nicht nur als Akt der militärischen Aggression, sondern vor allem als Teil von Moskaus psychologischer Kriegsführung gewertet.

Die Regierung in Warschau beantragte wegen des Vorfalls eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Allerdings kann Russland dort wegen seines Veto-Rechts jegliche Entschlüsse zu seinen Lasten blockieren.

Man wolle "die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf diesen beispiellosen Angriff russischer Drohnen auf einen Mitgliedstaat nicht nur der UN, sondern auch der Europäischen Union und der Nato" lenken, sagte Polens Außenminister Radoslaw Sikorski (62) in einem Radiointerview. Bei 19 Verletzungen des polnischen Luftraums durch Drohnen binnen sieben Stunden könne es sich nicht um einen Zufall handeln. "Dies ist ein militärischer und politischer Test nicht nur für Polen, sondern für die gesamte Nato", sagte Sikorski.

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski (62) bezeichnete das Eindringen von russischen Drohnen in den Luftraum seines Landes als "militärischen und politischen Test" des Kremls.  © Kay Nietfeld/dpa

11. September, 21 Uhr: Russland wirft Polen Eskalation vor

Vor dem gemeinsamen Großmanöver von Russland und Belarus hat die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa Polen wegen geschlossener Grenzübergänge Eskalation vorgeworfen.

Die "konfrontativen Schritte" der polnischen Regierung dienten dazu, die "weitere Eskalation der Spannungen im Zentrum Europas zu rechtfertigen", schrieb sie bei Telegram.

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa wirft Polen Eskalation vor.  © --/AP/dpa

11. September, 20.43 Uhr: Paris stellt drei Kampfjets zur Überwachung des polnischen Luftraums zur Verfügung

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum stellt Frankreich drei Rafale-Kampfjets für die Überwachung der Nato-Ostgrenze zur Verfügung.

Frankreich werde sich "am Schutz der polnischen Luftraums beteiligen", gab der französische Präsident Emmanuel Macron (47) am Donnerstag bekannt. Kurz zuvor hatte Deutschland mitgeteilt, dass es seine zur Überwachung des polnischen Luftraums eingesetzten Eurofighter-Kampfjets von zwei auf vier verdoppeln werde.

Macron teilte im Onlinedienst X weiter mit, er habe die Zusage am Mittwoch dem polnischen Regierungschef Donald Tusk (68) gegeben. Er habe auch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) und dem britischen Premierminister Keir Starmer (63) gesprochen. "Wir werden angesichts der zunehmenden Einschüchterungsversuche Russlands nicht nachgeben", hob Macron hervor.

11. September, 19.36 Uhr: Schweden bestellt Russlands Botschafter ein

Als Reaktion auf die Verletzung des polnischen Luftraums durch zahlreiche russische Drohnen hat das schwedische Außenministerium den russischen Botschafter einbestellt.

"Die russischen Verstöße sind inakzeptabel und stellen eine Gefahr für Europas Sicherheit dar", erklärte die schwedische Außenministerin Maria Malmer Stenergard (44) am Donnerstag nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter. Bei dem Gespräch sei "Polens Recht, seine territoriale Integrität zu wahren und seinen Luftraum zu verteidigen" hervorgehoben worden.

Die schwedische Außenministerin Maria Malmer Stenergard (44) nennt Russlands Verstöße in Polen inakzeptabel.  © Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix/AP/dpa

11. September, 19.29 Uhr: Slowakei droht erneut mit Veto gegen Russland-Sanktionen

Die Slowakei will ein weiteres EU-Sanktionspaket gegen Russland so lange nicht unterstützen, bis sie Garantien für ihre Energieversorgung erhält.

Das sagte Ministerpräsident Robert Fico (60) nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident António Costa (64) in Bratislava. Die EU-Kommission solle dafür ihre Klimaziele überdenken, forderte der Linksnationalist. Wie genau das geschehen soll, ließ er offen.

Der slowakische Regierungschef Robert Fico (60, r.) und der Präsident des Europäischen Rates Antonio Costa (64) aufgenommen während eines Empfangs im Büro der slowakischen Regierung.  © Martin Baumann/TASR/dpa

11. September, 17.06 Uhr: Deutschland verstärkt Engagement an Nato-Ostgrenze

Als Reaktion auf die jüngsten Verletzungen des polnischen Luftraums durch Russland will Deutschland sein Engagement beim Schutz der Nato-Ostgrenze verstärken.

Die Bundesregierung werde das sogenannte Air Policing über Polen durch die Bundeswehr, also die Überwachung des Luftraums durch Kampfjets, "verlängern und ausweiten", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit.

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