Ukraine-Krieg: Bundesregierung droht Russland - Waffenruhe oder Schritt bei Sanktionen

Ukraine - Die von US-Präsident Donald Trump (78) angekündigte "Woche der Entscheidungen" ist angebrochen. Selenskyj will zu Gesprächen mit Russland in die Türkei reisen und beharrt auf eine Waffenruhe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert Kreml-Chef Putin zu einem persönlichen Treffen auf.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert Kreml-Chef Putin zu einem persönlichen Treffen auf.  © Kay Nietfeld/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin (72) in die Offensive gegangen. "Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden.

Selenskyj unterstrich in seinem Post, dass die Ukraine ab Montag eine "volle und dauerhafte Feuerpause" erwarte, um eine notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen.

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"Es hat keinen Sinn, das Töten fortzusetzen." Nun werde eine Reaktion Moskaus erwartet.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

12. Mai, 12.54 Uhr: Bundesregierung droht Russland: Waffenruhe oder Schritt bei Sanktionen

In Abstimmung mit den europäischen Partnern will die Bundesregierung Sanktionen gegen Russland vorbereiten, wenn Moskau eine geforderte Waffenruhe im Ukraine-Krieg nicht umsetzt.

Wenn die Waffenruhe im Laufe des Montags nicht stehe, würden Sanktionsvorbereitungen "in Gang gesetzt", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin.

"Die Uhr läuft, wir haben noch zwölf Stunden bis zum Ablauf dieses Tages".

12. Mai, 10.58 Uhr: Trotz Waffenruhe-Forderung in Ukraine: Wieder neue Angriffe

Ungeachtet der Forderungen nach einer Feuerpause gehen die gegenseitigen Angriffe Russlands und der Ukraine weiter. In Bilhorod-Dnistrowskyj im Süden der Ukraine nahe der Großstadt Odessa wurde dabei nach Behördenangaben zivile Infrastruktur durch russische Angriffe beschädigt.

Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit 108 Drohnen und Drohnen-Attrappen das Nachbarland angegriffen habe. Davon seien 55 Drohnen abgeschossen worden, von 30 Attrappen habe sich die Spur verloren.

Das ist zumeist auf elektronische Abwehrmaßnahmen zurückzuführen. Betroffen von den Angriffen waren demnach die Regionen Odessa, Mykolajiw, Donezk und Schytomyr.

Auch in Russland gab es Luftalarm. Der Gouverneur des südrussischen Gebiets Rostow, Juri Sljusar, schrieb bei Telegram von einem abgewehrten Drohnenangriff. Verletzte und Schäden am Boden gebe es nicht.

12. Mai, 10.20 Uhr: Wadephul erhöht Druck auf Putin - Taurus-Lieferung offen

Außenminister Johann Wadephul lässt offen, ob Deutschland zur Lieferung weitreichender Marschflugkörper vom Typ Taurus an Kiew bereit ist, falls Russlands Präsident Wladimir Putin nicht rasch einem Waffenstillstand in der Ukraine zustimmt.

"Man sollte in Moskau nicht unterschätzen, dass der Westen bereit ist, jetzt sehr viel Druck auszuüben", sagte der CDU-Politiker in London vor einem Treffen mit Amtskollegen zum Krieg in der Ukraine auf eine entsprechende Journalistenfrage.

"Deutschland hat ja gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien und Polen deutlich gemacht, dass es Konsequenzen haben wird, wenn Putin jetzt nicht zu einem Waffenstillstand bereit ist", fügte Wadephul hinzu.

Schon seit langem fordert die Ukraine die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Außenminister Johann Wadephul (62) ließ dieses Thema allerdings noch offen.
Schon seit langem fordert die Ukraine die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Außenminister Johann Wadephul (62) ließ dieses Thema allerdings noch offen.  © Michael Kappeler/dpa

11. Mai, 19.25 Uhr: Selenskyj bereit für Friedensgespräch mit Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist bereit für das vom russischen Staatschef Wladimir Putin vorgeschlagene Friedensgespräch in der kommenden Woche.

"Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Der Kremlchef hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten.

Weil Kremlchef Putin Verhandlungen angeboten hat, will sich Wolodymyr Selenskyj (47) direkt in die Türkei begeben.
Weil Kremlchef Putin Verhandlungen angeboten hat, will sich Wolodymyr Selenskyj (47) direkt in die Türkei begeben.  © Kay Nietfeld/dpa

11. Mai 19.01 Uhr: Donald Trump drängt Ukraine zu Treffen

US-Präsident Donald Trump (78) hat die Ukraine aufgefordert, der von Kremlchef Wladimir Putin (72) vorgeschlagenen Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei zuzustimmen.

Nur dann wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Trump äußerte gleichzeitig Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schließen wolle.

Donald Trump (78) fordert die Ukraine dazu auf, die von Putin vorgeschlagene Wiederaufnahme von Friedensgesprächen in Angriff zu nehmen. Der US-Präsident äußert aber auch Zweifel.
Donald Trump (78) fordert die Ukraine dazu auf, die von Putin vorgeschlagene Wiederaufnahme von Friedensgesprächen in Angriff zu nehmen. Der US-Präsident äußert aber auch Zweifel.  © Alex Brandon/AP/dpa

11. Mai, 13.31 Uhr: Türkei will Gespräch zwischen Ukraine und Russland ausrichten

Die Türkei ist bereit, die von Russland vorgeschlagenen direkten Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten.

Dies hat Präsident Recep Tayyip Erdogan am Telefon dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt, wie Erdogans Kommunikationsdirektor berichtete.

Die Türkei sei bereit, jeglichen Beitrag zu leisten, um eine Waffenruhe und einen dauerhaften Frieden zu erreichen, einschließlich der Ausrichtung von Verhandlungen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt sich bereit, der Ausrichter von Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland zu sein.
Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt sich bereit, der Ausrichter von Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland zu sein.  © Khalil Hamra/AP/dpa

11. Mai, 8.31 Uhr: Russland greift Ukraine nach Ende der Waffenruhe wieder an

Russland hat nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe Angaben aus Kiew zufolge seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen.

In der Nacht und am Morgen meldeten die Hauptstadt Kiew sowie mehrere Gebiete, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, erstmals wieder vermehrt Luftalarm und verstärkte Drohnenangriffe.

Über Schäden war zunächst nichts bekannt. In Kiew forderte Bürgermeister Vitali Klitschko die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

Nach der dreitägigen Waffenruhe hat Russland seine Angriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen.
Nach der dreitägigen Waffenruhe hat Russland seine Angriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

11. Mai, 7.14 Uhr: Dreitägige Waffenruhe ist vorbei

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte laut der russischen Staatsagentur Tass indes, dass die dreitägige Waffenruhe nicht mehr gelte.

"Natürlich ist sie vorbei", sagte Peskow demnach. Es habe von der Gegenseite zahlreiche Verletzungen der Vereinbarungen gegeben und somit "keine ernsthafte Feuerpause".

10. Mai, 13.30 Uhr: Ukraine bietet 30-tägige Waffenruhe ab Montag an

Kiew hat eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits ab Montag angeboten, falls Russland zustimmt.

"Die Ukraine und alle Verbündeten sind bereit für eine vollständige, bedingungslose Waffenruhe zu Land, in der Luft und auf See für mindestens 30 Tage schon ab Montag", schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.

Auf X teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha mit, dass die Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe bereit sei.
Auf X teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha mit, dass die Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe bereit sei.  © Anna Ross/dpa

10. Mai, 12.51 Uhr: Moskau reagiert gelassen auf neue Sanktionsdrohung

Russland hat gelassen auf den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine inklusive neuer Sanktionsdrohungen des Westens reagiert.

Russland werde sich davon nicht einschüchtern lassen und habe sich ohnehin an die Strafmaßnahmen gewöhnt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Staatsfernsehen in Moskau.

"Wir stellen uns sogar schon vor, was wir nach der Verhängung dieser Sanktionen tun, wie wir ihre Folgen minimieren werden", sagte Peskow. "Uns mit Sanktionen Angst zu machen, läuft ins Leere."

US-Präsident Donald Trump hatte Russland neue Sanktionen angedroht, sollte sich das Land einer Waffenruhe verweigern.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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