Ukraine-Krieg: Selenskyj in Prag, weitere Granaten-Lieferungen zugesagt

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Prag für die tschechische Munitionsinitiative bedankt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Petr David Josek/AP/dpa

Er würdigte nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Petr Pavel die "unerschütterliche und grundsätzliche Unterstützung" durch den EU- und Nato-Mitgliedstaat. Im Rahmen der Initiative vermittelt Tschechien Artilleriemunition aus Drittstaaten.

"Wir werden diese Lieferungen fortsetzen, solange es nötig ist, also vor allem, bis ein gerechter Frieden für die Ukraine erreicht worden ist", betonte Pavel. Bis Jahresende könne man 1,8 Millionen Schuss großkalibriger Munition bereitstellen, kündigte der Ex-Nato-General an.

Derzeit werde die Initiative finanziell von elf Staaten unterstützt. Man sei zudem bereits in Verhandlungen über Kontingente für nächstes Jahr. Selenskyj wertete dies später auf Telegram als "starke Entscheidung".

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Ukraine Ukraine-Krieg: Russen-Drohne schlägt im Kernkraftwerk Tschernobyl ein

Von Jahresanfang bis Ende April beliefen sich die Lieferungen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Prag bereits auf 400.000 Schuss.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

5. Mai, 20.58 Uhr: Acht Zivilisten in Donezk durch russischen Beschuss verletzt

Durch russischen Beschuss sind im ostukrainischen Gebiet Donezk nach Behördenangaben im Tagesverlauf acht Menschen verletzt worden, darunter zwei Kinder.

Zunächst sei in der Stadt Myrnohrad ein Auto von einer Drohne attackiert worden, teilte die Gebietsstaatsanwaltschaft mit. Die drei Insassen hätten Spreng- und Splitterwunden erlitten. Kurz darauf sei ein älteres Ehepaar auf einem Motorrad beschossen worden und später eine weitere Ortschaft. Bei der Attacke auf die Ortschaft Nowodonezke bei Kramatorsk sei ein Hochhaus getroffen worden. Bei dem Einschlag sei eine Mutter mit ihren zwei Kindern im Alter von zwei und zehn Jahren verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

5. Mai, 19.54 Uhr: Trump will mit Erdogan zusammenarbeiten

US-Präsident Donald Trump will mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan zusammenarbeiten, um den Ukraine-Krieg zu beenden.

Er habe gerade "ein sehr gutes und produktives Telefongespräch" mit Erdogan gehabt, teilte Trump am Vormittag (Ortszeit) auf der Online-Plattform Truth Social mit. Dabei ging es seinen Angaben zufolge unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch um die Situation in Syrien und im Gazastreifen.

"Auf jeden Fall freue ich mich darauf, mit Präsident Erdogan daran zu arbeiten, den lächerlichen, aber tödlichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden", schrieb Trump - und schob in Großbuchstaben ein "Jetzt!" nach. Erdogan habe ihn in die Türkei eingeladen, teilte der US-Präsident mit, ohne dabei ein konkretes Datum für den Besuch zu nennen. Zudem werde der türkische Präsident auch in die US-Hauptstadt Washington kommen.

US-Präsident Donald Trump will mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan zusammenarbeiten, um den Ukraine-Krieg zu beenden. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump will mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan zusammenarbeiten, um den Ukraine-Krieg zu beenden. (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

5. Mai, 19.50 Uhr: Ein russische Gouverneur berichtet von drei Toten durch ukrainische Angriffe

Drei Menschen sind nach russischen Angaben bei ukrainischem Beschuss im Grenzgebiet Kursk getötet worden.

Dem Gouverneur der Region, Alexander Chinschtejn, zufolge traf ein ukrainischer Drohnenangriff ein Auto mit fünf Personen. Dabei seien zwei Frauen getötet worden. Ein Mann und zwei weitere Frauen hätten Prellungen und Schürfwunden erlitten. Bei einem anderen Angriff auf ein Auto sei ein Mann getötet worden.

5. Mai, 17.58 Uhr: Tschechien will ukrainische Kampfpiloten ausbilden

Tschechien will ukrainische Kampfpiloten auf seinem Territorium ausbilden.

Dies könne zusammen mit Partnerstaaten auf Trainingsflugzeugen vom Typ Aero L-159 oder F-16-Kampfjets geschehen, sagte Ministerpräsident Petr Fiala nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Prag. Als möglichen Ort dafür nannte er den Militärflugplatz Namest, rund 155 Kilometer südöstlich der tschechischen Hauptstadt.

5. Mai, 17.53 Uhr: Laut Putin wollte der Westen den Einsatz einer Atombombe provozieren

Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, man habe ihn zum Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine zu provozieren versucht.

Das sagte er in einem Dokumentarfilm des russischen Staatsfernsehens, der dem Vierteljahrhundert Putins an der Macht seit dem Jahr 2000 gewidmet war. "Man wollte uns provozieren, man wollte uns dazu bringen, Fehler zu machen", behauptet der Kremlchef in dem Film "Russland. Kreml. Putin. 25 Jahre". Es habe aber keine Notwendigkeit bestanden, Nuklearwaffen einzusetzen. "Und ich hoffe, dass dies auch in Zukunft nicht nötig sein wird", sagte er.

Russlands Präsident Wladimir Putin (72) wirft dem Westen vor, man habe ihn zum Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine zu provozieren versucht.
Russlands Präsident Wladimir Putin (72) wirft dem Westen vor, man habe ihn zum Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine zu provozieren versucht.  © Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/dpa

5. Mai, 17.51 Uhr: Drohnen in Richtung Moskau - Flugverkehr zeitweise gestoppt

Russische Behörden haben einen Drohnenangriff in der Region Moskau gemeldet.

Vier unbemannte Flugobjekte auf dem Weg in die Hauptstadt seien in der Stadt Podolsk von den russischen Flugabwehrkräften zerstört worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. "Nach vorläufigen Erkenntnissen gab es an der Absturzstelle weder Schäden noch Verletzte", schrieb er.

Aus Sicherheitsgründen sei in der Nacht zu Montag der Flugverkehr am nahegelegenen Moskauer Flughafen Domodedowo eingeschränkt worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija.

5. Mai, 6.07 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

Ungeachtet der Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine führt Russland die Angriffe gegen das Nachbarland nach Angaben aus Kiew in hoher Intensität fort.

So habe es im Tagesverlauf mehr als 200 Gefechte gegeben, schreibt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht. Speziell die Situation rund um die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk hat sich demnach massiv zugespitzt.

So hätten die ukrainischen Verteidiger dort bislang 70 Angriffe abgewehrt. Weitere 12 Angriffe liefen noch, teilte der Generalstab mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk gilt als strategisch wichtig in der Verteidigung der Ukraine. Die russischen Truppen stehen nicht nur östlich, sondern auch südlich und sogar südwestlich der Stadt. Versuche eines russischen Durchbruchs nach Westen in das benachbarte Industriegebiet Dnipropetrowsk konnten die Ukrainer bislang zurückschlagen.

4. Mai, 7.12 Uhr: Drohnenangriff auf Kiew - Feuer und Verletzte durch Trümmer

Nach einem Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben des Chefs der Militärverwaltung zwei Jugendliche im Alter von 14 und 17 Jahren durch herabfallende Trümmerteile verletzt worden.

Zudem entstand ein Feuer in den oberen Stockwerken eines Wohnhauses und an verschiedenen Orten brannten Autos, wie Tymur Tkatschenko auf Telegram mitteilte. In einem anderen Bezirk gerieten demnach drei Privathäuser durch die Drohnenteile in Brand.

Drei Frauen hätten sich dort außerdem ärztliche Hilfe gesucht wegen akuter Stressreaktionen. Der Katastrophenschutz gab an, dass insgesamt sieben Menschen verletzt worden seien.

Diese Drohnen nutzt Russland oft für den Beschuss von Zielen in der Ukraine. (Archivbild)
Diese Drohnen nutzt Russland oft für den Beschuss von Zielen in der Ukraine. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

3. Mai, 16.27 Uhr: Russisches Kampfflugzeug von ukrainischer Seedrohne abgeschossen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erstmals mit Hilfe einer Seedrohne ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Der russische Jet vom Typ Su-30 sei von einer Rakete getroffen worden und in der Nähe des Flottenhafens Noworossijsk ins Meer gestürzt, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit.

Russische Militärblogger bestätigten den Vorgang. Ihren Angaben nach überlebten die Piloten den Absturz und wurden von einem zivilen Schiff aus dem Wasser geholt. Offiziell bestätigt wurde der Abschuss jedoch von der russischen Seite nicht.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten zuvor Ziele an der Schwarzmeerküste mit verschiedenen Arten von Drohnen angegriffen. Das russische Militär fing eigenen Angaben nach Dutzende Drohnen ab.

Mithilfe einer Seedrohne habe die Ukraine ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen.
Mithilfe einer Seedrohne habe die Ukraine ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen.  © Vitaliy Timkiv/AP/dpa

3. Mai, 15.09 Uhr: Selenskyj sagt, Trump-Gespräch bei Trauerfeier war bisher bestes

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein Gespräch mit US-Präsident Donald Trump am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus als das "beste Gespräch von allen, die es bisher gab" bezeichnet.

Das meldete die Agentur Interfax-Ukraine. Es könne sein, dass es das kürzeste aber inhaltlich stärkste war. "Ich bin sicher, dass Präsident Trump nach unserem Treffen im Vatikan angefangen hat, alles ein bisschen anders zu betrachten."

Trump und Selenskyj hatten sich am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus am vergangenen Samstag getroffen. Es war das erste Treffen der beiden nach dem Eklat im Weißen Haus im Februar. Das Gespräch dauerte nach ukrainischen Angaben nur 15 Minuten.

Titelfoto: Petr David Josek/AP/dpa

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