Beine von jungem Landwirt auf Feld amputiert: Jetzt spricht der Chirurg!

Rostock - Am Samstag mussten einem Landwirt bei einer spektakulären Rettungs-OP auf freiem Feld beide Beine amputiert werden - nun hat sich der Chirurg zu der herausfordernden Situation geäußert.

Der 25-Jährige musste aus dem Mähdrescher herausgeschnitten werden.
Der 25-Jährige musste aus dem Mähdrescher herausgeschnitten werden.  © Stefan Tretropp

Das schwere Unglück ereignete sich bei der Ernte auf einem Feld bei Hohen Luckow im Landkreis Rostock, wo der 25-Jährige mit einem Mähdrescher im Einsatz war.

Als er eine Verstopfung in der Maschine bemerkte, kletterte er in den Korntrichter, um sie zu entfernen - bei laufendem Motor! Mit seinen Beinen rutschte er in zwei gegenläufig drehende Förderschnecken und blieb stecken.

Über eine Stunde hatten Feuerwehr und Notarzt versucht, den jungen Landwirt aus der Riesenmaschine zu befreien - vergeblich. Also wurde ein Amputationsteam der Uniklinik Rostock eingeflogen, darunter auch Chirurg Prof. Dr. Clemens Schafmayer (48).

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"Dann haben wir mit dem Notarzt zusammen überlegt, wie man ihn da rausbekommt und es gab nur eine Chance: Entweder er stirbt dort vor Ort oder wir kriegen ihn da raus", erinnert sich der Chirurg gegenüber RTL.

Landwirt bedankte sich bei den Rettern

Die OP-Schwester bereitet mitten auf dem Feld Klemmen und Amputationsbesteck vor.
Die OP-Schwester bereitet mitten auf dem Feld Klemmen und Amputationsbesteck vor.  © Stefan Tretropp

Der Mann wurde stabilisiert und in Narkose gesetzt, um ihm beide Beine zu amputieren.

Dabei konnte der Chirurg den Patienten nur durch eine kleine Öffnung sehen und operieren. "Zum Teil habe ich nur fühlen können, musste blind Muskeln zerschneiden und operieren", erklärte der 48-Jährige der Bild-Zeitung.

Die Überlebenschance sei sehr gering gewesen - doch er hat überlebt. Momentan sei der 25-Jährige außer Lebensgefahr, so Schafmayer. Er habe sich am Montagmorgen bei der Visite bei seinen Rettern bedankt: "Das sind Momente, die einem sehr nahe gehen", betonte der Mediziner.

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Er sei wahnsinnig stolz auf sein Team, den Notarzt, die Feuerwehr und die Polizei vor Ort. "Alle haben alles richtig gemacht und ihren Beitrag geleistet, dass wir ein Leben retten konnten."

Titelfoto: Stefan Tretropp

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