Beine von Landwirt (25) auf Feld amputiert: Darum lief der Mähdrescher weiter

Rostock - Die dramatische Rettungsaktion, bei der einem jungen Landwirt mitten auf einem Feld beide Beine amputiert werden mussten, sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit. Die Polizei untersucht nun, ob der Unfall strafrechtliche Konsequenzen hat.

Der 25-jährige Landwirt war bis zur Hüfte in den Mähdrescher geraten.
Der 25-jährige Landwirt war bis zur Hüfte in den Mähdrescher geraten.  © Bernd Wüstneck/dpa

Zunächst richteten sich die Ermittlungen gegen keinen bestimmten Beschuldigten, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Es gelte zu ermitteln, inwiefern tatsächlich ein strafbares Verhalten vorgeworfen werden könne oder ob es sich um einen Unglücksfall ohne strafrechtliche Konsequenzen handele.

Am Samstag war der 25 Jahre alte Mitarbeiter eines Agrarbetriebs im Landkreis Rostock mit seinen Beinen in einen Mechanismus im Kornspeicher eines Mähdreschers geraten.

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Im Rahmen eines mehrstündigen Einsatzes mussten ihm beide Beine noch auf dem Feld amputiert werden.

Am Montag habe das Krankenhaus mitgeteilt der Mann sei außer Lebensgefahr, sagte der Polizeisprecher.

Darum setzte die Notsicherung nicht ein

Noch auf dem Acker musste ein Chirurgen-Team dem Landwirt beide Beine amputieren.
Noch auf dem Acker musste ein Chirurgen-Team dem Landwirt beide Beine amputieren.  © Bernd Wüstneck/dpa

Seiner Aussage nach waren bei dem Unglück drei Menschen direkt zugegen: Zwei 25 Jahre alte Mitarbeiter des Agrarbetriebs und eine 24 Jahre alte Erntehelferin.

Vor dem Fortsetzen der Ernte wollten sie demnach die Bunkeranlage des Mähdreschers leeren. Dabei hätten sie eine technische Störung festgestellt.

Eigentlich würde die Maschine wegen einer Sicherung ausgehen, wenn sich niemand auf dem Fahrersitz befindet, sagte der Sprecher. Die Helferin befand sich demnach allerdings weiterhin auf dem Sitz, während die 25-Jährigen mit Schaufeln die Störung hätten beseitigen wollen. Der nicht verunfallte 25-Jährige habe zudem einen Anruf entgegengenommen.

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Wieso das Opfer in den Trichter hineingerutscht sei, sei noch unklar. Dazu sollten noch Befragungen erfolgen.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa

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