Er rief noch "Tue es nicht": Deshalb starben fünf Menschen in Alaska

Alaska (USA) - Vor zwei Jahren kam es in Alaska (USA) zu einem schrecklichen Hubschrauberabsturz, bei dem fünf Männer ums Leben kamen. Ein nun veröffentlichter Bericht der amerikanischen Verkehrsbehörde (NTSB) wurde vorgelegt: Der Pilot war nicht ausreichend ausgebildet.

Am Tag des Absturzes war die Luft nicht so klar wie her. (Symbolbild)
Am Tag des Absturzes war die Luft nicht so klar wie her. (Symbolbild)  © 123RF/sphraner

Am 27. März 2021 verstarben Petr Kellner (†56), Gregory Harms (†52), Sean McManamy (†38), Benjamin Larochaix und der Pilot Zachary Russell (†33) bei einem Heliskiing-Versuch.

Beim Heliskiing lassen sich Skifahrer mit einem Helikopter auf einen schneebedeckten Berg fliegen und fahren dort unter der Führung erfahrener Heli-Guides durch unberührten Tiefschnee abwärts.

Für solche Flüge braucht es eine spezielle Ausbildung, die der Pilot Zachary Russell laut der NTSB nicht hatte!

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Der NTSB zufolge war der Pilot unfähig, auf die sogenannte "weiße Dunkelheit" angemessen zu reagieren.

Als weiße Dunkelheit wird ein Wetterphänomen bezeichnet, bei dem die Sichtbedingungen so schlecht sind, wie etwa bei starkem Nebel, Schneegestöber oder Wolken, dass man quasi blind ist, obwohl es eigentlich hell ist.

Eins der Opfer sagte, er soll nicht nochmal versuchen zu landen

Petr Kellner (†56) war der reichste Mann Tschechiens. Das Interesse an den Ursachen des Absturzes ist dort besonders groß. (Archivbild)
Petr Kellner (†56) war der reichste Mann Tschechiens. Das Interesse an den Ursachen des Absturzes ist dort besonders groß. (Archivbild)  © MAGO / CTK Photo

Der Pilot landete am schicksalhaften Tag bereits viermal erfolgreich auf dem Berggipfel, aber der fünfte Flug war komplizierter, wegen der weißen Dunkelheit. Bereits zwei Landeversuche seien gescheitert.

Der einzige Überlebende der Katastrophe, der Snowboarder David Horváth, schilderte, dass ein Passagier "Tue es nicht" rief. Aber der Pilot hörte nicht darauf, berichtete die tschechische Zeitung Blesk.

Wie die NTSB ermittelte, musste das Vorhaben schiefgehen: "Eine Überprüfung des Pilotenausbildungsprogramms des Betreibers ergab, dass das Training für einen Flug über Bergrücken nicht in Modellen des abgestürzten Hubschraubers durchgeführt wurde."

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Aber es gibt noch mehr Ungereimtheiten: Denn der Betreiber des Hubschraubers, Soloy, hätte überprüfen müssen, ob bei dem Piloten alle erforderlichen Kriterien für den Flug vorliegen, was sie nicht taten.

Die Fahrlässigkeit auf mehreren Ebenen kostete fünf Menschen das Leben. Prominentestes Opfer war Petr Kellner, der die diesem Zeitpunkt der reichste Mensch der Tschechischen Republik war.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/sphraner, MAGO / CTK Photo

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