Grausamer Fund im Flugzeug: EasyJet-Mitarbeiter entdecken tote Oma im Rollstuhl
Málaga (Spanien) - Zu schrecklich, um wahr zu sein. Ein EasyJet-Flug von Málaga nach London Gatwick musste am Freitag kurz vor dem Start wieder umkehren. Der Grund für die gecancelte Reise war der Tod einer 89-jährigen britischen Passagierin an Bord, berichtete die "Daily Mail". Mehrere Mitreisende äußerten sich kritisch zu dem Vorfall und behaupteten, die Frau sei bereits tot gewesen, bevor sie mit einem Rollstuhl ins Flugzeug gebracht wurde.
Das Unglück ereignete sich auf dem Flug EZY8070. Geplant war der Abflug kurz nach 11.15 Uhr, doch die Maschine kehrte noch auf dem Rollfeld zur Parkposition zurück, erklärte die mitreisende Passagierin Petra Boddington in einem Video auf Facebook. Erst zwölf Stunden später konnten die übrigen Fluggäste ihre geplante Reise fortführen.
"EasyJet! Was haben sich eure Bodenmitarbeiter heute nur dabei gedacht?", sagte Boddington entsetzt. Fünfmal sollen die Mitarbeiter die Familie der Frau gefragt haben, ob mit der Passagierin alles in Ordnung sei. Ohne weitere Bedenken verräumte das Personal die Frau samt des Rollstuhls dann in das Flugzeug. "Mit bloßem Auge sah sie aus, als sei sie bereits tot", tadelte Boddington das Unternehmen.
Zudem kritisierte sie, dass betrunkene Passagiere nicht an Bord gehen durften, während eine offensichtlich reglose Person kein Problem darstellte. "Der Vorfall hat den Flugplan aller Reisenden massiv beeinträchtigt", erklärte die Passagierin.
Doch Boddington war nicht die einzige Mitreisende, die sich kritisch über das Unternehmen äußerte. Auch Tracy-Ann Kitching (89), die nur wenige Reihen vor der Verstorbenen saß, sei der festen Überzeugung, dass die Frau bereist tot war.
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Erst als die Maschine bereits zur Startbahn rollte, sei die Crew misstrauisch geworden. Ein Arzt an Bord habe schließlich nur noch den Tod der Frau feststellen können. Nachdem die Passagiere das Flugzeug verlassen hatten, trafen spanische Rettungskräfte ein, erklärte "Daily Mail".
Gegenüber des Magazins wies EasyJet die Anschuldigungen zurück. In einer Stellungnahme erklärte die Airline, die Verstorbene habe über ein "Fit-to-fly"-Zertifikat verfügt und sei lebend an Bord gekommen.
"Flug EZY8070 kehrte vor dem Abflug zum Standplatz zurück, da ein Passagier an Bord dringend medizinische Hilfe benötigte. Die Reisende ist leider verstorben", teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Man unterstütze die Familie in dieser schwierigen Situation, die Sicherheit der Passagiere habe oberste Priorität.
Ob die Frau bereits vor dem Boarding verstarb oder auf der Rollbahn, wird derzeit untersucht. Wie "RTL" berichtete, sei die internationale Überführung von Verstorbenen teuer und aufwendig - so können Kosten bis zu 4500 Pfund (rund 5100 Euro) entstehen.
Titelfoto: LOIC VENANCE / AFP

