Nach Zugunglück mit drei Toten: Deshalb bleibt die Strecke doch noch länger gesperrt

Von Aleksandra Bakmaz, Valentin Gensch

Riedlingen - Nach dem schweren Zugunglück in Riedlingen mit drei Toten und Dutzenden Verletzten bleibt die Bahnstrecke doch länger gesperrt als geplant.

Die Bahnstrecke wird nach dem Zugunglück neu gebaut.
Die Bahnstrecke wird nach dem Zugunglück neu gebaut.  © Thomas Warnack/dpa

Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass der Verkehr erst ab dem 14. Dezember wieder rollen wird, wie eine Sprecherin mitteilte. Ursprünglich sollten die Züge zum Ende der Herbstferien mit Schulstart am 3. November zwischen Munderkingen und Riedlingen wieder fahren.

Eine Hangsicherung sei aber aufwendiger als geplant. Für Fahrgäste seien weiter Busse im Einsatz.

Die Bahn plant, die Gleise im Bereich der Unfallstelle im Kreis Biberach auf einer Länge von rund 300 Metern zu erneuern. Das bedeute den Austausch von fast 700 Metern Schienen und rund 500 Betonschwellen.

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Unglück Wassermassen fordern Dutzende Menschenleben

Zudem müssten auch Signalkabel ausgetauscht werden. Eine Oberleitung gibt es dort nicht, da die Strecke nicht elektrifiziert ist. Entgleist war am 27. Juli ein Triebwagen, der mit Diesel betrieben wurde.

Drei Menschen verstarben infolge des Unfalls.
Drei Menschen verstarben infolge des Unfalls.  © Bernd Weißbrod/dpa

Bergungsarbeiten dauerten länger als geplant

Kurz vor dem Unglück hatte es ein schweres Unwetter mit Starkregen in der Region gegeben. Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass ein durch das viele Regenwasser ausgelöster Erdrutsch direkt an der Strecke die Entgleisung verursachte.

Mehrere Waggons verkeilten sich ineinander. Der erste Wagen wurde eine Böschung hinauf geschoben und prallte gegen einen Baum, wobei die Front abriss. Der genaue Hergang wird weiter untersucht.

Die Bergungsarbeiten gestalteten sich in den Tagen nach dem Unfall wegen des unwegsamen Geländes schwierig und dauerten länger als zunächst erwartet. Mit einem Kran wurden die teilweise völlig zerstörten Waggons von der Unfallstelle gehoben und mit Tiefladern abtransportiert.

Drei Menschen wurden bei dem Unglück getötet – der Lokführer, ein Auszubildender der Bahn sowie eine 70 Jahre alte Reisende. Mehr als 30 Fahrgäste wurden teilweise lebensgefährlich verletzt.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Warnack/dpa, Bernd Weißbrod/dpa

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